Idee
Für die Reise nach Schottland habe ich die GoPro und die Sony 6500 mitgenommen. Mehr hatte nicht Platz, da meine Kolleginnen und ich überzeugte Handgepäck-Reisende sind. Damit wollte ich die Natur, meine Kolleginnen und alles Sehenswerte festhalten. Ich kaufte mir eine wasserfeste Bauchtasche, um allen Wetterbedingungen zu trotzen. Wie die Wetterverhältnisse sein und womit wir reisen würden oder wohin, all dies wussten wir noch nicht bei der Ankunft in Edinburgh. So konnte ich keine Pläne schmieden. Und los ging es, ab ins Abenteuer!
Aufnahmen
Während dem Filmen und Fotografieren versuchte ich, möglichst viel Material in der mir verfügbaren Zeit zu sammeln. Stets rannte ich den Kolleginnen voraus oder hinterher. Die ersten Tage habe ich mehrheitlich fotografiert, später aber immer öfters gefilmt. Irgendwann habe ich beschlossen, die Kamera auch mal beiseite zu lassen und die GoPro anzuschnallen, um die Ferien ohne Linse vor den Augen wahrzunehmen. Sich zu entscheiden, was aufgenommen werden soll und was nicht essentiell ist, scheint nicht nur Übungssache zu sein, sondern auch eine persönliche Entscheidung.
Schnitt und Postproduktion
Am Ende waren mehr als 8h Videomaterial und tausende Fotos vorhanden. Das Filmmaterial konnte leicht auf 2 Stunden gekürzt werden. Die schwere Arbeit kam danach: Mein Ziel war ein kompaktes Ferienvideo für andere junge Reisebegeisterte zu erstellen. Der persönliche Touch sollte unbedingt mitschwingen, da es zusätzlich ein Erinnerungsvideo für meine Freundinnen werden sollte. Was eine weitere Herausforderung darstellte, war die Geschichte selbst: Im Gegensatz zur Theorie und anderen Projekten erzählt mein Reisevideo eine Geschichte, bei welcher der Weg das Ziel ist, aber keinen Höhepunkt hat oder eine spezifische Aussage macht. So ist schwer zu entscheiden, welcher Inhalt wünschenswert ist, wie schnell geschnitten werden kann, sodass die Eindrücke wahrgenommen werden, wie viele persönliche Erinnerungen akzeptabel sind und wie viel von der Landschaft und dem Land gezeigt werden soll.
Review
Einen Film aus Ferienaufnahmen zu schneiden, ist in diesem Fall eine zeitaufwändige, aber auch schöne Tätigkeit. Während alle Erlebnisse nochmals Revue passieren, entsteht ein Gefühl, weshalb man eine Reise überhaupt beginnt, was einem dabei wichtig ist und was in Erinnerung bleibt.
Ich habe gelernt, die Kamera jederzeit bereit zu halten, im Null Komma nichts die Einstellungen anzupassen, um den entscheidenden Moment einzufangen. Das sich diese Fähigkeit nur auf Sony a 6500 bezieht, stellte ich später im Herbst fest. Ich entdeckte auch, dass unspektakuläre, ja schon fast alltägliche Szenen das Salz eines Videos sein können. So vermittelt etwa ein sonst als hässlich bezeichneter Bildausschnitt oder ein unruhiges Bild Echtheit, ja es macht ein Stück weit den Stil des Reisevideos aus, insbesondere, wenn die Aufnahmen “on the run” entstanden sind.
Verbessern würde ich die Planung der Schnitte: Auch wenn der Inhalt der Aufnahmen kaum planbar gewesen ist, hätte ich die Art der einzelnen Aufnahmen besser aufeinander abstimmen und gewisse Transitions einplanen können. Ansonsten bin ich mit meiner Arbeit zufrieden, da das Endprodukt den Zweck aus meiner Sicht erfüllt.