«Wie nennä mir dä Bitrag?»

Wie nennt man ein Projekt, das verrückt, düster, kurios und skurril zugleich ist? Kein Plan? Kein Problem, denn den hatten wir auch nicht. Wir finden das aber gar nicht so schlimm. Schliesslich kommt es auf die inneren Werte an.

Willkommen in unserer kleinen Welt des Schreckens:

(bae)

Kritik
von Marisa Jill Haring und Sarah Dennler

Idee
Die Idee zu unserem Film entstand bereits vor längerer Zeit spontan in einem Restaurant. Wir sprachen darüber, was wir im multimedialen Bereich schon immer ausprobieren wollten. Das Gespräch entwickelte sich schnell in eine euphorische Ideensammlung, die wir schriftlich festhielten. Unsere Liste beinhaltete Filmtechniken, Videoeffekte, Drehorte und Filmequipment, mit welchem wir experimentieren wollten. Es war das erste Mal, dass wir nicht von der Story bzw. vom Konzept aus einen Film entwickelten. Wir liessen unseren Wünschen, Gedanken und Kreativität freien Lauf.
Planung & Vorbereitung
Die Idee wollten wir bereits im Frühlingssemester ausarbeiten und umsetzen. Doch unser Leben hatte andere Pläne. Berufliche Veränderungen, Auslandsreisen und bezahlte Aufträge hielten uns von der Realisation dieses Projektes ab. Trotzdem gaben wir nicht auf. Wir wollten das letzte Digezz-Semester nutzen, um endlich unseren verrückten Film in die Tat umsetzen zu können.

Unsere etwas chaotische Auflistung mussten wir nun erstmal übersichtlicher gestalten. Wir beschrieben unsere Ideen konkreter, überlegten uns, wer welches Filmequipment organisieren konnte und suchten passende Locations. Wir mussten zwei Autos organisieren, um an die teils schwer erreichbaren Orte zu gelangen und um das Material transportieren zu können. Zudem schauten wir uns Videos zur Inspiration an und machten uns mit Youtube-Tutorials schlau. Anschliessend schrieben wir ein Drehbuch mit allen Shots, die wir filmen wollten. So stellten wir sicher, dass keine Aufnahme vergessen ging.

Das Kameraequipment bezogen wir aus unserem privaten Bestand und aus der Technikausleihe:

  • Canon 80d
  • Sony a6300
  • DJI Ronin S Gimbal
  • Fotostudio
  • Headlight
  • Reflektor
  • Einbeinstativ iFootage Cobra 2, 180 cm
  • Makro-Teleobjektiv Sigma 105
  • Zwei Manfrotto Lichtstative 3-Bein
  • Zwei Schweizer LED Lichter 30W
  • Drei Swit V-Mount Akkus S-8180S
  • Videostativ Sachtler System Ace L MS
  • Zoom H5 Audiorekorder

Dreharbeiten
Die Dreharbeiten verliefen alles andere als geplant. Wir verbrachten Stunden damit, den Gimbal korrekt zu konfigurieren und funktionsfähig zu machen. Trotz der Bedienungsanleitung, mehrerer Videotutorials und Telefonate mit Kommilitonen war die ganze Arbeit vergeblich. Wir schafften es einfach nicht. Wieso wissen wir bis heute nicht genau. Nach einem halben Tag verstrichener Zeit begannen wir dann endlich zu filmen. Ohne Gimbal. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt keine andere Wahl. Da der erste Drehtag, welcher eigentlich auch der einzige bleiben sollte, im November stattfand, wurde es bereits sehr früh dunkel und wir mussten aufhören zu filmen. Wir drehten in einem Wald, es war kalt und wir waren frustriert. Wir konnten nur einen Bruchteil davon filmen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir waren enttäuscht, dass der Tag so gelaufen war. Nichtsdestotrotz haben wir einen weiteren Drehtag vereinbart, das Material erneut ausgeliehen, uns erneut auf den Dreh vorbereitet. Auch an diesem Tag war es kalt und wurde noch schneller dunkel. Trotzdem schafften wir es, alle benötigten Aufnahmen zu machen und geplanten Geräusche aufzunehmen. Endlich!

Postproduction
Wir sichteten das Material und erstellten einen Rohschnitt, um grob einen filmischen Ablauf definieren zu können. Danach suchten wir passende Musik und passten die Schnitte auf diese an. Anschliessend überlegten wir uns, welche Videoeffekte wir integrieren wollten. Mithilfe von Tutorials bauten wir diese in unseren Film ein. Zudem fügten wir die gemachten Audioeffekte hinzu und entschieden uns für ein Color Grading. Wir überarbeiteten den Feinschnitt mehrmals bis wir vollends damit zufrieden waren. Eigentlich sollte der Inhalt unserer Films so aufgearbeitet werden, dass die Wahnvorstellungen eines Drogenrausches zu erkennen sind. Durch die Nachbearbeitung wurde es aber zu einem düsteren Horrorvideo. Wir finden es trotzdem toll!

Learnings
Wir haben den Prozess umgekehrt und haben das Konzept erst nach der Umsetzung ausgearbeitet. So war die Nachbearbeitung und die Planung zwar schwieriger, es machte aber Spass, das Filmprojekt aus einem anderen Winkel zu betrachten und anzugehen. Die Dreharbeiten kosteten uns extrem viel Zeit, weil wir nur zu zweit waren und technische Probleme mit dem Gimbal hatten. Unser Fehler war, dass wir keinen Übungstag eingeplant hatten. Dies war uns eine Lehre. Das Video kam schlussendlich in einem anderen Stil daher, als geplant. Dies ist aber nicht schlimm, da das Projekt von seiner Unberechenbarkeit, Verrücktheit und dem Experimentieren gelebt hat. Wir sind froh, haben wir diesen Film nun doch noch umsetzen können.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar