Wieso braucht es eine Tagung an deiner Hochschule?

Wenn man als Student von einer Tagung an seiner Hochschule erfährt, kommen gemischte Gefühle auf. Keine Mitteilung von der Hochschulleitung, viele unbekannte Gesichter, irgendwelche Forschung-Themen, besetzte Toiletten, verschobene Unterrichtszimmer und eine ungewöhnlich volle Mensa.

Insofern hört sich eine Tagung sehr nach einem Instrument an, Lernende zu ärgern. Aus der Sicht eines Studenten scheint ein Hochschulevent mit externen Interessenten daher oftmals nutzlos. Aber irgendwo im Herzen weiss jeder, dass mehr dahintersteckt.

Was aber ist nun eine Tagung? Und wieso braucht deine Hochschule eine Tagung? In diesem Artikel sind wir dieser Frage nachgegangen. Am 27.und 28. April 2017 durfte die HTW Chur die Hosting-Hochschule der jährlichen Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaften sein (SGKM). Das Organisationskomitee führte den Event zusammen mit den Studierenden des Majors «Event Management» und einem medialen Begleitteam durch. Hohe Gäste wurden erwartet: So sollte neben Christina Elme (Spiegel-Online Chefredakteurin, Datenjournalistin) beispielsweise auch Hansi Voigt (Gründer von Watson) teilnehmen. In dieser multimedialen Reportage wird das Bedürfnis von solchen Tagungen an Hochschulen aufgezeigt und ein Blick hinter die Kulissen des SGKM-Events ermöglicht.

Im Vorfeld muss erwähnt werden, dass die Inhalte und ausgetauschten Gedanken der SGKM-Tagung 2017 nicht Teil dieses Projekts sind. Sie werden nicht weiter beleuchtet, da sich dieser Beitrag auf die Einsicht in und die Bedeutung von solchen Events fokussiert. Es handelt sich quasi um eine theoretische Erklärung mit praktischem Beispiel. Den Link zum Artikel über die besprochenen Inhalte der SGKM-Tagung 2017 findest du hier.

Mit Klick aufs Bild geht es zur multimedialen Reportage über Tagungen:

(fms)

Kritik
von Kyle Smith und Simon Sägesser

Erste Schritte

Als wir von der HTW Chur angefragt wurden, ob wir bereit wären an der SGKM Tagung 2017 als multimediales Team zu arbeiten, war es anfangs schwierig weitere studentische Mitarbeiter zu finden. Zu unserer Hauptaufgabe gehörte das Fotografieren, das Erstellen eines Twitter-Feeds und das Hochladen von ausgesuchte, bearbeitete und mit dem Wasserzeichen versehene Fotos auf Flickr. Wir waren ein Team von vier Personen die bei allen Workshops und Vorträgen dabei sein mussten, damit auch jede Person, die eine Präsentation hielt auch ein Foto von sich bekam. Hierfür arbeiteten wir in zweier Teams (Digezz-Redaktionsteam: Kyle Smith und Simon Sägesser). 

Motivation

Als Student finden mehrere Tagungen im Jahr an der eigenen Hochschule statt. Gewisse kann man einfach einordnen, andere nicht. Wir recherchierten über die grundsätzlichen Kriterien einer Tagung/Konferenz. Die SKGM Tagung war ein einmaliges Erlebnis für einen MMP Studenten. Man hatte Einsicht in die aktuellsten Themen und praktischen Ansätzen wie der Journalismus heute überleben könnte. Als Teil des multimedialen Begleitungs-Teams erlebten wir die verschiedensten Planungsschritte eines solchen Events, weil wir bei diesen Teamsitzungen anwesend waren. Da man an der HTW Chur sich für einen Major entscheidet, kriegt man selten Einsicht in andere Majors. Wir entschieden uns damit auseinanderzusetzten, wie viel Aufwand eine solche Tagung braucht und was für Schritte notwendig sind, damit sie gelingt. Auch um die Mitstudenten des Event Management-Majors zu verstehen. 

Zu unserer Motivation gehörte, dass wir dieses Projekt auch als Digezz-Beitrag integrieren könnten, da wir drei Tage lang unterwegs waren und vieles dazugelernt hatten. Wir hatten zu Beginn Schwierigkeiten zu entscheiden, wie wir einen sinnvollen Digezz-Beitrag machen könnten. Bevor die Tagung startete, entschieden wir uns für kurze Videos und verschiedene Interviews während der Tagung mit der Spiegelreflexkamera Canon 70D, um danach einen Beitrag zu Tagungen generell zu machen. Denn unsere Leser sind teilweise auch Studierende an einer Hochschule, die gespannt sind an Multimedia-Formate und sich vielleicht Interessieren, wie ein solches Tagungsprogramm an der HTW Chur aussehen kann. Wir teilten unsere Aufgaben in Informations-Recherche und Zusammenfassung, Pageflow-Erstellung, Videoschnitt und Imagebearbeitung. 

Kyle Smith
Theorierecherche und Pageflow

Ein fundierter theoretischer Ansatz ist in der Regel ein guter Startpunkt. Hierfür fanden wir in der UNISG vom Springer Axel Verlag gute Bücher zum Sinn von Hochschultagungen und des Tagungstourismus. Mit weiterer Recherche kamen wir auf zwei weitere Relevante Forschungsunterlagen, wovon wir die wesentlichsten Informationen entnommen haben.

Ich habe eine grössere Zusammenfassung gemacht nach dem Durchlesen der Literatur, als die in der Präsentation effektiv aufgezeigten Informationen. Nachdem man die Sachbücher und Unterlagen gelesen hat, ist es oftmals schwierig zu verstehen – wie man nur die relevanten Informationen den Lesern erzählt und welche Informationen sind zu viel, nicht interessant oder haben keinen Platz in diesem Multimedia Format. Man sieht die Notwendigkeit gewisse Sachen noch hinzuzufügen, weil man den ganzen Kontext versteht, obwohl sie für einen Laien nicht relevant scheinen. Simon hat mir bei dieser Analyse gegen Ende des Projekts geholfen. In diesem Prozess habe ich viel zu viel Zeit investiert und könnte es nächstes Mal effizienter machen, wenn ich enger mit einem Teamkollegen arbeiten würde. Die Forschungsunterlagen sind unter dem Kapitel: Quellen in unserer multimedialen Reportage zu finden.

Pageflow ist als multimediales Erzählungsmittel sehr geeignet. Man muss sich aber auf die Einschränkungen bewusst sein. Text kann nicht frei platziert werden, es ist nicht gerade einfach etwas um zu gestalten ausserhalb des vorgegebenen Rahmens. Die Hintergrundbilder sind schön, jedoch müssen sie vor dem Hochladen bearbeitet werden, wenn der Text lesbar sein muss. So mussten wir bei der Bildbearbeitung immer ein Konzept haben die gemäss der der Pageflow-Text-Positionierung und Darstellungsform angepasst war. Ich musste viel Text aus meiner Zusammenfassung herauskürzen, weil es optisch zu lange gewesen wäre. Es gibt einen kritischen Punkt, wenn zu viel Text auf einer Seite ist. Durch Pageflow ist die Hemmschwelle des Weiterklickens erhöht, weil der Text schön dargestellt werden kann – auch mit den abwechselnden Kontrasten. Teilweise gibt es Inhalte, die vorgestellt werden müssen, ansonsten enthält der Text nicht die wesentlichsten Merkmale.

Schwierigkeiten
Dieses Projekt hatte eine lange zeitliche Spanne, weil wir nach der Tagung die Fotos, Videofootage und noch zusätzlich die wissenschaftliche Literatur durchlesen mussten. Aufgrund von Schüttelbewegung, mussten wir beim Videofootage vieles wegschneiden oder mittels Adobe Premiere stabilisieren. Hätten wir ein Stativ mitgetragen, wären wir allen Teilnehmern in die Quere gekommen, zusätzlich wären wir weniger dynamisch unterwegs gewesen. Ich habe die Interviews geführt und musste die Fragen so stellen, damit wir es für ein Impressionvideo gebrauchen können. Dies gelang mir nicht immer, denn es darf keine Diskussion vor Kamera werden. Nun weiss ich worauf ich bei der Fragestellung bei Interviews mehr achten muss. Dann kommt noch dazu, das ich zu Beginn des Semesters drei Minors belegen wollte. Man unterschätzt wie viel Zeit die Recherche, das Zusammenfassen und die Erstellung einer kleinen multimedialen Reportage gebraucht wird. Ich habe vieles zu Tagungen, praktische Abläufe bei einem Event und was eine multimediale Begleitung alles zu tun hat. Man ist dauernd am Fotografieren, Herausfiltern der besten Fotos, Abgleichen mit den anderen Fotografen, Hochladen mit einem sinnvollen Text auf Twitter und dann noch die Einbindung auf Flickr. Nebenbei versucht man noch gute Shots zu filmen, damit man alles als eine kleine chronologisch-korrekte Erinnerung (Video) vorführen kann. Diese Aufgaben über einen ganzen Tag hinweg, waren anstrengender als gedacht. Man lernt dabei aber auch vieles und das OK des SGKM waren mit den Leistungen aller beteiligten Teams zufrieden.

Simon Sägesser
Videoschnitt und Imagebearbeitung

Beim Schneiden des Films sind kleine Schwierigkeiten aufgetaucht, wie verwackelte Szenen, Weissabgleich-Fehler und Probleme mit den Bauchbinden. Jedoch verlief das ganze sonst sehr gut. Worauf wir beim nächsten Mal besser achten müssen, sind Vorausplanungsangelegenheiten wie, die Namen der Personen die wir Interviewten, aber auch das Wählen geeigneteren Umgebungen für Interviews. Da wir nur ein Rode-Video-Mikrofon zur Verfügung hatten, war es in der lauten Umgebung des Medienhauses leider sehr schwierig guten Sound aufzunehmen. Als weiterer Verbesserungspunkt hätten wir deshalb besser mehr Equipment mitgenommen, was sich jedoch organisatorisch an einem solchen Event nicht einfach gestaltet hätte. Durch diese eher einfachen Dinge hätten wir noch einiges an Zeit einsparen und an Qualität gewinnen können.

In Sachen Bildbearbeitung gab es Anpassungsschwierigkeiten, was die Farbtöne und Kontrastverhältnisse betrifft. Da wir den Text erst in Pageflow eingesetzt haben, war es ebenfalls schwer, die Objekte richtig auf dem Bildschirm anzuordnen. So musste ich dutzende Male Objekte in das Gestaltungsprogamm «Pageflow» ein- und ersetzen. Durch all diese kleinen, aber mühseligen Patzer und Probleme, konnten wir umso mehr mitnehmen und fühlen uns nun einiges sicherer auf diversen Gebieten.

 

 

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