Die Idee
Das Projekt hat sich in den ersten Tagen in Windhoek entwickelt. Ich war beeindruckt von den Strassen und habe begonnen, bei den Autofahrten aus dem Fenster die Häuser und Landschaften zu filmen. Dann kam mir die Idee, dass ich ein Film machen könnte, bei dem die Kamera jeweils von links nach rechts schwenkt und so im Schnitt in die nächste Sequenz über geht. Dann fühlt es sich für den Zuschauer so an, als ob es sich andauernd drehen würde.
Ein Video drehen mit den minimalsten Mitteln. Das heisst für mich: Das Smartphone. Es ist klein, leicht und fast immer zur Hand. Ich wollte die zwei Wochen auf der Farm in der Nähe von Gobabis festhalten. Das Konzept war so, dass die Kamera immer von links nach rechts schwenkt. Mal schneller Mal langsamer und so beim Betrachter der Eindruck entsteht, es dreht sich im Kreis. Der Film wollte ich dann auch auf dem Smartphone schneiden und mit Musik erweitern.
Preproduction
Jeder Tag brachte neue Situationen. Ich wusste nie, wer was und wie es mir vor die Kamera läuft. Ich war ziemlich beeindruckt von der Farm, der Arbeit und den Menschen dort. Was ich mir fest vornahm war, an allen Tageszeiten einmal zu filmen. Ich hatte zwei Powerbanks dabei, die ehrlicherweise manchmal schon am Mittag einsatzbereit sein mussten.
Team und Equipment
Dieses Experiment führte ich alleine durch. Mein Smartphone und meine ruhigen Hände dienten mir als Equipment.
Location
Die Location war zuerst nicht hundert Prozent definiert. Ich wollte zuerst die Stadt Windhoek, die Fahrt nach Gobabis und zur Farm, das Farmleben und die Weiterreise in dem Film einbinden. Ich merkte dann aber beim ersten Rohschnitt, dass der Film so ziemlich lange wird und das ursprüngliche Konzept verloren ging.
Ich entschied mich dann primär Aufnahmen auf der Farm zu machen und zu verwenden.
Während dem Dreh
Aufgrund der Rechte am Bild, schaute ich darauf, dass keine Menschen auf den Bildern zu sehen sind. Ansonsten hätte ich von allen eine Bewilligung einholen müssen, da das Video veröffentlicht wird. Der Lichteinfall am Morgen und am Abend war teilweise schwierig zu Händeln. Die Handy Kamera reagiert nicht so schnell und das Bild war dann zu Beginn überbelichtet. Da musste ich manchmal mit einem Klick auf den Bildschirm nachhelfen.
Die Kameraführung war schwierig, da ich mich meistens viel zu schnell drehte. So war es beim späteren Anschauen des Materials eher unangenehm, weil das Bild so schnell vorbeizog. So musste ich einige Aufnahmen ein zweites Mal machen.
Die Tiere auf der Farm waren ebenfalls wichtiger Bestandteil meines Films. Da musste ich teilweise geduldig sein, denn die machen einfach was sie wollen.
Aufgabenverteilung
Das Problem mit dem Wind
Kamera
Das gesamte Video wurde mit eine IPhone 7 aufgenommen. Die Kamera von diesem Smartphone ist bei guten Lichtverhältnissen sehr gut. Sobald es aber zu hell oder zu dunkel ist, wird das Bild körnig und verschwommen.
Das Scharfstellen beim IPhone ist auch eine Sache für sich. Manchmal macht der Autofokus komische Sachen, die aber nicht beeinflussbar, wenn man zu nahe an einem Objekt dran ist.
Text
Ich wollte zuerst noch Zitate in das Video einfügen oder einen gesprochenen Text. Dies passte aber dann nicht mehr in mein Konzept rein. Ausserdem ist iMovie ziemlich eingeschränkt in der Gestaltung mit Texten. Es hat zwar verschiedene Textsorten, jedoch nur eintönige Hintergründe und keine Absatzmöglichkeiten.
Zum Dreh
Ich drehte jeweils Videosequenzen, die um die 20-30 Sekunden lang waren. Das Smartphone hatte ich bei fast allen Aktivitäten mit dabei. Die einzige Ausnahme war, wenn ich zu den Tieren in die Gehege rein musste. Da wäre das Handy ein zu hohes Risiko gewesen. Zum einen, dass es rausfällt, zum anderen, dass es "stibitzt" wird.
Postproduction
Rohschnitt
Der Rohschnitt war zu Beginn mehr als zehn Minuten lang. Es fiel mir schwer, mich auf das wesentliche zu konzentrieren. Ich musste mich aber dann darauf beschränken, was für einen Außenstehenden spannend sein könnte. Das Video sollte nämlich knackig und schnell rüberkommen. Keine Sequenzen, die über 10 Sekunden gehen zum Beispiel.
Die Musik war auch kaum zu bearbeiten. Ich habe Lieder genommen, die iMovie zur Verfügung stellte. Mit der Lautstärke konnte man nur manuell mit der Prozentzahl variieren. Es gibt für den Ton keinen Fade oder ähnliches. Dadurch wurde das Audio ziemlich holperig und unschön.
Der Feinschliff
Zuerst kürzte ich alle Sequenzen auf sechs Sekunden. Dann waren es fünf, dann vier und im Endresultat maximal drei bis vier Sekunden pro Bildausschnitt. So wirkt das Video locker und belebt. Die Musik darunter legen war eine weitere Herausforderung. Da ich die Musik schon vor dem fertigen Feinschliff darunterlegte und das erste Mal synchronisierte, kam es, dass ich es immer nachsynchronisierte. Bei jeder Änderung stimmte es dann nicht mehr überein und ich musste nachschneiden
Exportiert habe ich den Film in meine Aufnahmen auf dem Smartphone mit einer Auflösung von 720 Pixel HD.
Lessons learned
- Musik wirklich erst ganz am Schluss darunterlegen, sonst lenkt es zu sehr ab
- Lichteinfall besser beachten
- Wenn ich den Ton einbinden will, zusätzliches Handy-Mikrofon besorgen
- weniger ist mehr
- mit iMovie ist man sehr eingeschränkt