Y-Mag

Y-Mag – Porträts über die erste Generation des digitalen Zeitalters: Gesichter – Stories – “WHY’s”.

“Generation Y” – die erste Generation, die im digitalen Zeitalter grossgeworden ist und damit auch mit Social Media. Als digital natives (auf Deutsch: “digitale Ureinwohner”) werden wir in die Geschichte eingehen. Es wird uns nachgesagt, Selbstdarstellung sei unser höchstes Gut. Die Frage ist: Interessiert unsere Generation wirklich nichts mehr, als sich auf Instagram und Co. in Szene zu setzen? Und warum teilen wir überhaupt Privates öffentlich auf Social Media?

Mit diesen Fragen in pettohabe ich spannende Persönlichkeiten auf der Strasse getroffen, die mir erzählten, wie und warum sie Instagram und Co. nutzen, was sie wirklich von Social Media halten. Und ab und zu erzählten sie mir einen kleinen Teil ihrer Geschichte.

Y-Mag ist mehr als ein Fotografie-Projekt: Menschen mit Geschichten erzählen.

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(twb)

Kritik
von Simona Ritter

Idee
Die Idee von einem Porträt-Projekt hatte ich schon seit einer Weile. Ausschlaggebend war der Blog „humansofnewyork“,welcher grandiose Geschichten über Menschen und das Leben in New York erzählt. Natürlich wollte ich nicht einfach einen bereits bestehenden und erfolgreichen Blog nachmachen. Deshalb machte ich mich an die Ausarbeitung der Idee. Was ist das WHY? Wer ist die Zielgruppe? Welche Message möchte ich verbreiten? Es brauchte zirka zwei Prototypen, bis ich herausfand wie ich das Ganze umsetzen möchte. Für dieses Projekt habe ich zum ersten Mal Design Thinking als Projektmanagement-Methode angewendet und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Auch wenn ich in der Mitte des Arbeitsprozesses das ganze Branding (Projektname, das WHY und das Logo) über den Kopf geworfen habe und mit einem neuen Namen erneut gestartet bin. Manchmal ist es hilfreich einfach Mal zu beginnen, auch wenn es nicht direkt das Gelbe vom Ei ist. Dann braucht man aber Mut und Ehrgeiz, um während dem Prozess nochmals an den Anfang zu gehen und den Prototypen zu ändern und ihn immer wieder zu überarbeiten.

Vorbereitung
Nachdem ich meine Ziele und das WHY nochmals neu definiert habe, musste ich mir Gedanken machen mit welchen Fragen ich losziehen werde, um die Menschen zu befragen und porträtieren. Ich habe definiert, dass ich die nur Generation Y porträtieren möchte und somit auch ein Thema ansprechen möchte, das uns spezifisch betrifft. Soziale Medien. Wir alle sind damit konfrontiert. Wir werden oft dafür kritisiert wie wir sie nutzen, dass wir sie nutzen und wenn wir ehrlich sind, war früher doch sowieso alles besser… Ich machte mich somit auf, mit dem Ziel von der Generation Y zu hören, was sie über ihr Social Media Verhalten denken. So habe ich das Thema zwar extrem eingegrenzt, trotzdem war ich überrascht, wie viel ich dennoch über die Menschen und ihre Geschichten dahinter erfahren habe.

Branding / Fotografie
Für den Look der Fotos habe ich kräftige Farben, Kontraste und Tiefen gewählt. Der Bildausschnitt sollte bei jedem Porträt zirka der gleiche sein. Zudem habe ich bei allen Fotos mit der gleichen Tiefenschärfe gearbeitet. Herausforderung hier war: Es musste immer extrem schnell gehen, denn ich traf die Leute bei alltäglichen Situationen. Während dem sie auf den Bus warteten oder auf dem Weg zur Schule. Überall. Ich konnte somit oft nicht noch lange an den Einstellungen herumspielen. Das machte das ganze zwar authentisch, trotzdem hätte ich aus dem ein oder anderen Porträt gerne noch mehr herausgeholt, wenn ich die Zeit dafür gehabt hätte. Dasselbe Problem hatte ich auch mit den Interviews. Ich hatte mit einigen ein sehr intensives Gespräch, das sich irgendwann um Gott und die Welt gedreht hat und mit anderen musste ich innerhalb wenigen Minuten fertig sein. Aber so ist das auch im richtigen Leben, man hat mit den einten Menschen nur diesen kurzen Moment, trotzdem hinterlässt jedoch jeder eine Geschichte.

Postproduction / Organisatorisches
Nachdem ich die Bilder aufgenommen habe, kam ich zur Nachbearbeitung. Es war mir wichtig, dass das Gesamtbild stimmig ist und deshalb habe ich jedes einzelne Foto sorgfältig bearbeitet. Dann erstellte ich eine E-Mail Adresse, einen Instagram-Account, und eine Webseite. Danach schrieb ich alle Personen an, um ihnen die Fotos zu senden. Die einen auf Instagram, andere per Handynummer und wieder andere per E-Mail. Beim nächsten Mal würde ich auf jeden Fall strukturierter an die Sache gehen und eventuell sogar Visitenkarten mitnehmen, um das Ganze zu vereinfachen.

Webseite / Instagram
Die Webseite habe ich mit Wordpress erstellt. Mit dem Plugin „Elementor“ war es möglich die Webseite ganz nach meinem Wunsch aufzubauen und zu gestalten. Danach begann ein endloses hin und her verschicken der Bilder und Texte und Hashtags von Iphone zu Macbook, bis ich dann auch jedes einzelne Bild auf Instagram gepostet hatte. Das ist so mühsam, da Instagram in der Desktop-Version die Funktion zum posten und ändern von Bildern nicht anbietet. Da ich bei solchen Dingen dann doch sehr perfektionistisch bin, hat mich das etwas mehr Zeit gekostet, als ursprünglich geplant. Dafür bin ich nun zufrieden damit. Instagram-Account: y_mag_ch.

Fazit
Die ersten zwei Tage bin ich mit der Kamera losgezogen und ohne nur ein Bild aufzunehmen, wieder nach Hause gegangen. Ich habe mich einfach nicht getraut jemanden anzusprechen. Wenn man sich also für ein Projekt entscheidet, in dem man Menschen auf der Strasse porträtiert muss man sich bewusst sein, wie viel Mut es braucht. Ich war insgesamt vier Tage à drei bis vier Stunden mit der Kamera unterwegs. An jedem Tag nahm ich mir vor 5 Leute zu porträtieren. Es braucht viel Zeit und Durchhaltevermögen, um nach Personen zu suchen, die sich gerne fotografieren lassen. Ein Grund weshalb mir viele absagten war, dass sie nicht auf Instagram mit ihrem Gesicht und dem Namen erscheinen wollten. Wenn man dann jedoch ein spannendes Gespräch mit einer Person hatte, waren die zehn vorherigen Körbe wieder vergessen. Das Projekt werde ich eventuell privat nach meiner Bachelorarbeit weiterführen.

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