Zauberwald Lenzerheide

Es glühen und funkeln viele Lichter im dunkeln Wald. Der Schnee knirscht unter den Schuhen, Glühwein-Duft weht durch die Bäume. Es ist Zauberwald-Zeit auf der Lenzerheide. Zwischen Weihnachten und Silvester lädt der Schweizerhof Künstler dazu ein, den Eichhörnliwald in ein Lichterspektakel zu verwandeln.

Leuchtende, blitzende, funkelnde, kreisende und rieselnde Lichter erzeugen im Wald Märchenstimmung. Neben den Lichtkunst-Installationen schlendern Besucher in dicken und warmen Winterkleidern in den Wald auf die Lenzerheide.
Vom schmelzenden Raclette bis hin zur heissen Schokolade; die verschiedenen Essensgerüche locken Hungrige an die Stände. Nebenbei schunkeln sie mit einem Glühwein in der Hand zur Live-Musik mit.
Die Organisatoren wollten den Zauberwald 2017 in einem Aftermovie festhalten und verschiedene Teaser für die nächste Durchführung produziert haben.

Aftermovie/Infomovie

Teaser Food

Teaser Licht

Teaser Musik

(lhu)

Kritik
von Silvy Kohler, Stefania Aquilino, Tamara Fehr, Samuel Rhyner, Tim Stroeve, Martina Petrig und Lorena Beck

Vorbereitung
Für die Vergabe des Auftrages und die Koordination der einzelnen Produktionen wurde ein Meeting auf der Lenzerheide vereinbart. Wir teilten uns in Gruppen für die Produktion der Teaser, Animation und Postproduction Aftermovie ein. Wir erstellten Mood- und Storyboards, die an einem weiteren Meeting vom OK Zauberwald abgenommen wurden. Daraufhin organisierten wir mit dem Hotel Schweizerhof einen Termin, an welchem wir kurz vor Weihnachten einen Abend im Zauberwald verbringen konnten. Auch Statisten für die Teaser wurden für den entsprechenden Termin organisiert.

Dreh
Sony FS5
Sony a7sII
Canon 5D MkIII
Nikon d750
DJI Ronin Gimbal
div. Stative
Rode VideoMic
Rode Richtmikrofon
Boompole

Wir begaben uns mit dem gesamten Material kurz vor der offiziellen Öffnungszeit der Ausstellung in den Zauberwald. Dort teilten wir uns wiederum in die Gruppen für Licht, Food, Musik und Animationen/Ton auf. Einen ganzen Abend und die halbe Nacht verbrachten wir zwischen Essensständen, Musiker-Bühne und den Lichtinstallationen um möglichst viele Impressionen einzufangen.
Zurück im Hotel wurde das Material gesammelt und zur Weiterverarbeitung vorbereitet.
Team Musik-Teaser drehte an 2 zusätzlichen Terminen weitere Bands auf der Lenzerheide. Zudem lieferte Dario Schmieder, ein MMP-Absolvent, noch Footage von den Konzerten, die an anderen Tagen während der rund zweiwöchigen Zauberwald-Installation stattfanden.

Post
Food
Lorena Beck + Martina Petrig
Im Zentrum des Food-Teasers steht die Mischung aus feinen, winterlichen Leckerbissen und aus den glücklichen Besuchern, die diese geniessen. Der 25-sekündige Film soll erreichen, dass dem Zuschauer das Wasser im Mund zusammenläuft. Die meisten geplanten Szenen konnten ohne Problem gefilmt werden. Vor Ort konnten wir zusätzlich spontane Reaktionen der Besucher auf das Essen einfangen. Die grösste Herausforderung war das Filmen mit dem Objektiv mit Festbrennweite. Wegen der Lichtverhältnisse war dieses am besten geeignet, jedoch mussten wir uns fast immer weit vom Objekt entfernen, was sehr umständlich war. Bei der Postproduction konnten wir wegen der kurzen Fixdauer des Filmes nur etwa 20 % des vorhandenen Filmmaterials verwenden. Dies fanden wir schade, da echt viel cooles Footage entstand. Mit der Dynamik des schnellen Schnitts in Abwechslung mit einzelnen längeren Einstellungen wollten wir die Spannung hoch halten. Während Martina die Regie und die Anweisungen für die Darsteller machte, stand Lorena hinter der Kamera und kümmerte sich im Anschluss um den Schnitt und die Vertonung.

Musik
Tamara Fehr
Im Teaser, der die Bands und Musik im Zauberwald anpreist, stehen die Künstler und deren Zuhörer im Fokus. Junges bis älteres Zielpublikum soll angesprochen werden, mit Bands für etwas ältere Jahrgänge und jungen, modernen Musiker, die auch jüngeres Zielpublikum auf die Lenzerheide locken sollen. Wichtig war es, nicht auf die Künstler zu fokussieren, sondern die Stimmung rund um die Bühne im Zauberwald zu vermitteln. Denn die Künstler sind nicht jedes Jahr gleich, aber jedes Jahr gibt es eine gute Durchmischung der Bands zusammen mit der einzigartigen Stimmung im Zauberwald.
Für den Musik-Teaser war das Team an vier unterschiedlichen Abenden im Zauberwald unterwegs, um verschiedene Bands zu filmen. Das Footage wurde für den Musik-Teaser und den Aftermovie verwendet.

Licht
Stefania Aquilino & Tim Stroeve
Bei den Licht-Teasern stehen die Kunstwerke und die Interaktion zwischen Besucher und Werk im Mittelpunkt. Wir wollten mit vielen Close-Ups und Totalen der Personen sowie der Kunstwerke arbeiten. Die Herausforderung bei diesem Teaser, waren die schlechten Lichtverhältnisse. Viele Werke bestanden aus einzelnen kleine Lichtquellen. Trotz der lichtstarken A7sII hatten wir probleme mit den Lichtverhältnissen.
Leider konnte von vielen Werken keine gute Totale aufgenommen werden und viele Menschen waren kamerascheu. So konnten nicht alle geplanten Aufnahmen gemacht werden.

Aftermovie
Silvy Kohler
Für das Aftermovie verwendeten wir Material von allen Teams, da der Film ein Überblick über das Geschehen, die Emotionen und die Attraktionen des Zauberwaldes 2017 liefern sollte. Es war eine spezielle Herausforderung Material zu sichten und zu schneiden, dass fast ausschliesslich von anderen Personen und mit unterschiedlichen Kameras gedreht worden war. Das Aftermovie sollte bis Ende Januar fertiggestellt sein. Daher beeilten wir uns, möglichst bald einen Rohschnitt zur Orientierung ans OK liefern zu können. Das Feedback war allerdings eher durchzogen und zum Teil widersprüchlich zu den vorab besprochenen Zielen. Die Aufnahmen waren sehr statisch und anscheinend hätte man sich mehr experimentelle und bewegte Aufnahmen und Schnitte gewünscht. Mit weiteren Versionen und Musikvorschlägen kam und ging der Januar. Schliesslich stand die finale Schnittversion und mit dem Warten auf das Okay für die Musik kam und ging der Februar. Im März war es schliesslich zu spät, ein Aftermovie zu veröffentlichen und das Projekt wurde in ein Info-Movie abgewandelt, in dem nun auch Text vorkommen sollte. Da dies nicht zu den besprochenen und vergüteten Leistungen gehörte, hielten wir die Schrift simpel und verzichteten auf aufwendige Animationen.

Animationen
Samuel Rhyner
Ein Teil des Auftrages war die Intro-Animation. Wir bekamen das Logo als Vektordatei und erstellten daraus eine fliegende Fee. Wir stiessen z.B. auf Problemen, als wir die Flügelschläge animieren wollten. Da das Logo im Illustrator reduziert wurde, wurden alle Elemente ineinander Verschmolzen und alle Ebenen wurden aufgelöst. Somit mussten wir die Flügel nachzeichnen und anschliessend animieren.
Eine weitere Hürde stellte die Ergonomie der Flugbahn dar. Damit die Fee nicht so “gstabig” aussieht, wurde sie in drei Stücke geschnitten (wie makaber). Diese Stücke wurden soweit ergänzt, sodass daraus “Gelenke” wurden. Beim Bogen fliegen sieht nun die Fee aus, als würde sie das Hohlkreuz machen.
Zum Schluss kam der Feenstaub hinein, der mit dem Particle Effect in After Effects realisiert wurde. Als kleine Spielerei wurde extra noch einen Stern eingebaut, der beim Richtungswechsel in eine verkehrte Richtung fliegt (sticht heraus).

Fazit
Das Projekt, das ursprünglich bis März 2018 abgeschlossen hätte sein sollen, zog sich bis in den September 2018. Der Dreh im Dezember hat trotz unterschiedlichen Kameras und fliegenden Wechseln in den Teams gut funktioniert. Auch das Equipment hat trotz Winterkälte gut mitgemacht. Knackpunkt war die Kommunikation mit dem Auftraggeber, dem Organisationskomitee Zauberwald. Da viele Entscheide von mehreren Personen abgesegnet werden mussten und es personelle sowie organisatorische Veränderungen gab, brauchte es oft lange, bis uns Feedback erreichte. Schlussendlich haben die neuen Verantwortlichen uns mitgeteilt, dass sie von den bestellten 7 Filmen nur einen verwenden möchten. Das Projekt war eine tolle Erfahrung mit anfänglich vielen Freiheiten in der Kreation und Durchführung. Auch das Teamwork hat bis zum Schluss gut funktioniert. Wir konnten die Filme von Grund auf planen und an einer aussergewöhnlichen Location umsetzen.

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