Zeitfenster

Noch nie hat sich die Welt so schnell verändert wie heute. Diese Entwicklung wird insbesondere durch das Bevölkerungswachstum, die wachsende Wirtschaft und die technische Entwicklung vorangetrieben. Heute ist es unvorstellbar, auf dieses Wachstum zu verzichten. Umso spannender ist es zu sehen, was sich im letzten Jahrhundert verändert hat – und was nicht.

100 Jahre sind eine lange Zeitspanne. Im letzten Jahrhundert wurden zwei Weltkriege geführt. Der europäische Kontinent wurde geteilt und wieder vereint. Von Finanzkrisen, über Hungersnöte bis zum Klimawandel musste der Mensch viele Krisen durchstehen. In dieser Zeit hat sich die Weltbevölkerung mehr als vervierfacht. Auch die Schweiz ist von dieser rasanten Entwicklung betroffen.

Deshalb ist es spannend, das Heute mit dem, was vor 100 Jahren war, zu vergleichen. In Form von Postkarten wurden die alten Bilder vor die Linse gehalten, um dadurch ein “Zeitfenster” zu schaffen.

Zur Erstellung wurde die Stadt Freiburg gewählt. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und vergrössert. Die Postkarten wurden von “ProFribourg” zur Verfügung gestellt.

Hier geht es zu den Bildern.

Kritik
von Benoît Perritaz und Tobias Balmer

Der Beginn des Projekts hat gut geklappt. "ProFribourg" ist sofort auf die Idee eingestiegen und war damit einverstanden, uns gewisse alte Aufnahmen zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere Idee umsetzen können. Schlussendlich haben wir uns für den Vorschlag entschieden, statt den Originalbildern Postkarten zu verwenden. So waren wir sicher, dass die wertvollen Originalbilder nicht beschädigt werden.

Weil wir jetzt mit den Postkarten arbeiteten, entfiel auch der Rückgabetermin der Bilder. Für uns bedeutete das, dass wir - in dieser Hinsicht -  keinem Zeitdruck ausgesetzt waren. Die Aufnahme der Bilder wurde daher immer weiter hinausgeschoben, bis schlussendlich doch noch ein Zeitdruck auftauchte - der der Projektabgabe. Dadurch hatten wir keine Möglichkeit mehr, auf einen idealen Tag für die Aufnahmen zu warten. Schlussendlich mussten die Aufnahmen bei schlechten Wetter durchgeführt werden, was wiederum schlechte Lichtverhältnisse bedeutete. Zusätzlich blieb nicht sehr viel Zeit übrig, sich intensiv mit den Bildern auseinanderzusetzen. Die richtige Perspektive zu finden, hat sich als schwieriger erwiesen als ursprünglich gedacht, und die Aufgabe, die Bilder durch ein Objektiv richtig zu platzieren, war komplexer als erwartet. Sich hierfür mehr Zeit zu nehmen, hätte das Resultat sicher um einiges verbessert.

Im Nachhinein wurde auch klar, dass die Auswahl der Bilder nicht optimal war. Es wurde zwar darauf geachtet, nicht zu weite Winkel zu wählen, doch bereits die ursprünglichen Bilder wurden von Standpunkten aufgenommen, die es schwierig machten, sie in einen aktuellen Kontext zu stellen. Mit allzu weitwinkligen Objektiven wäre wiederum die Verzerrung zu gross geworden. Das war der Grund, wieso wir die Bilder in eine Webseite verpackt haben. So kann man die Bilder jeweils mit dem aktuellen Stadtbild vergleichen.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Einbindung der Bilder. Digezz bot da einfach nur sehr beschränkte Möglichkeiten. Deshalb der Fotovergleich in einer externen Seite, für eine schönere Darstellung.

Es ist interessant, die Bilder miteinander zu vergleichen. Aber auch vor Ort zu vergleichen war äusserst spannend. Von den ursprünglich 10 Bildern konnten schlussendlich nur 6 verwendet werden. Eines der anderen Bilder war zu schlecht aufgenommen, deswegen konnten wir es nicht verwenden. Und bei zwei weiteren Bildern hat sich die Umgebung so sehr verändert, dass kein "Zeitfenster“ mehr möglich war. Beim letzten Bild konnten wir ganz einfach nicht herausfinden, wo der ursprüngliche Aufnahmeort gewesen ist.

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