“ZOE”: Mit Bildern eine Geschichte erzählen

Nicht nur mit Dialog oder Handlung kann im Film eine Geschichte erzählt werden, sondern auch mit dem Bild selbst. Dieses sogenannte „Cinematic Storytelling“ erreicht das Publikum auf einer emotionalen, unterbewussten Ebene und verleiht der Geschichte zusätzliche Tiefe. Anhand des eigenen Spielfilmprojekts „Zoe“ wird untersucht, wie man sich dies zunutze macht und mit Bildern eine Geschichte erzählt.

„Cinematic Storytelling“ ist die Kunst, durch gezielte Bildgestaltung einer Szene zusätzliche Bedeutung zu verleihen. Mit zahlreichen Instrumenten kann der Betrachter auf einer emotionalen, unterbewussten Ebene angesprochen werden. Diese Bachelorarbeit setzt sich damit auseinander, welche visuellen Storytelling-Instrumente existieren und wie diese in Filmen eingesetzt werden. Das in der Theorie erlangte Wissen wurde später praktisch angewendet auf das Lehrprojekt „Zoe“, ein Spielfilm, der in einem fünfköpfigen Team zwischen Mai 2015 und August 2016 entstanden ist.

Der Kameramann eines Spielfilms hält nicht bloss fest, was sich vor der Kamera abspielt. Alle Elemente des Bildes werden genau so arrangiert, damit sie im Zuschauer die gewünschte emotionale Reaktion auslösen, welche die Geschichte in diesem Moment verlangt. Denn neben der expliziten Aussage einer Filmszene – wie dem Dialog oder der Handlung – erhält der Betrachter bereits durch das Bild selbst eine implizite, unterbewusst wahrgenommene Aussage.

Um zu untersuchen, wie bekannte Filme solche Instrumente wie Bildkomposition, Licht, die Kameralinse oder Bewegung nutzen, um eine Geschichte zu erzählen, wurde eine qualitative Inhaltsanalyse zweier Meilensteine der Filmgeschichte durchgeführt: „Citizen Kane“ (1941) und „Apocalypse Now“ (1979). Dank ihrer visionären Kameraarbeit und dem gekonnten Einsatz von „Cinematic Storytelling“ zählen sie zu den besten Filmen aller Zeiten. Die in der Auswertung der Inhaltsanalyse erworbenen Kenntnisse wurden dann im parallel entstandenen Lehrprojekt praktisch angewendet:

„Zoe“ erzählt die Geschichte der gleichnamigen Titelheldin, die mit einigen Freunden in einer alten Villa eine Filmrolle findet, die Teil eines altertümlichen Spiels ist. Die Entscheidung, sich diesen Film anzusehen, verändert alles. Plötzlich werden ihre innersten Wünsche wahr und sie können Welten entstehen lassen, denen keine Grenzen gesetzt sind. Doch eine dunkle Macht scheint sich über den fünf Freunden und dem Haus auszubreiten und verführt sie in immer gefährlichere Abgründe menschlicher Fantasien.

ZOE

Das Team hinter dem 93-minütigen Spielfilm hat mit diesem ungewöhnlichen Werk die Ambition, an internationale Filmfestivals zu gelangen und “Zoe” in den Schweizer Kinos einem breiten Publikum präsentieren zu dürfen. Alle Infos, Teasers, Bilder und mehr sind auf der Projektwebseite zu finden, die im Zuge einer umfassenden Online-Marketingkampagne entstanden ist:

www.zoefilm.ch