DSLR-Kamera als Lochkamera oder Fisheye nutzen

Ziel ist es, eine Spiegelreflex-Kamera so umzubauen, dass man den Effekt einer Lochkamera resp. eines Fischaugen-Objektivs erhält.

Lochkamera

Eine Lochkamera hat keine Linsen und kein Objektiv, nur eine winzige Blende und ein Aufnahmemedium. Dieses Prinzip wird nun auf eine Digitalkamera übertragen. Dazu wird ein Gehäusedeckel zu einem Lochkamera-Vorsatz umgebaut.

Benötigtes Material:
– DSLR-Gehäuse (in unserem Fall eine Canon 60D)
– Gehäusedeckel
– Bohrmaschine
– Schwarzes Klebeband
– Alufolie
– Stecknadel

lochacam

In die Mitte des Gehäusedeckels bohrt man mit der Bohrmaschine ein Loch von etwa 5 mm Durchmesser. Anschließend muss der Deckel sorgfältig gereinigt werden, damit später keine Bohrrückstände ins Kamerainnere gelangen. Als nächstes befestigt man mit dem schwarzen Klebeband etwas Alufolie auf der Innenseite des Deckels. Die Alufolie muss sich direkt über dem Loch befinden. Es darf seitlich kein Licht einfallen.
Mit der Nadel wird nun von der Innenseite des Deckels her ein winzig kleines Loch in die Mitte der Alufolie gestochen. Das Loch sollte ungefähr 0,2 mm Durchmesser besitzen, um ein möglichst scharfes Bild zu erhalten.
Hat man erst einmal die richtige Lochgröße ermittelt, steht dem Einsatz der digitalen Lochkamera nichts mehr im Wege. Im manuellen Modus kann, je nach Lochgröße und Umgebungshelligkeit, eine Belichtungszeit von 1 bis 30 Sekunden gewählt werden. Bei Lochgrößen von etwa 0,2 mm lässt sich das Motiv durch den Sucher nur noch bei Sonnenschein schemenhaft erkennen. Ansonsten wird eben blind anvisiert, was die Sache noch spannender macht.

Hier die Ergebnisse:

Fischaugen-Objektiv
Beim Fischaugen-Objektiv sind sämtliche geraden Linien durch die Bildmitte gekrümmt. Die Aufnahme entspricht angeblich der Sicht eines Fisches, welcher durch die Wasseroberfläche schaut – daher auch der Name Fischaugen-Objektiv.
Vor allem für Effektbilder eignet sich das Fischaugen-Objektiv aufgrund des großen Blickwinkels.

Benötigtes Material:
– DSLR-Kamera (in unserem Fall eine Canon 5D, Objektiv EF 24-105 F4.0)
– Sonnenblende
– Türspion (in unserem Fall mit 180°-Winkel)
– Styroporplatte
– Schwarzes Klebeband

spioncam

Das Fischaugen-Objektiv ist relativ schnell gebastelt. Man schneidet ein rundes Stück Styropor in der Grösse der Sonnenblende zurecht und platziert den Türspion mittig. Dann befestigt man mit dem Klebeband das Ganze an der Sonnenblende. Diese Konstruktion dient nicht nur zur Befestigung, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass seitlich kein Licht einfällt. Nun kann man das so erhaltene Objektiv aufsetzen und die ersten Bilder knipsen. Da man im Makrobereich arbeiten muss, wird man Probleme mit der Schärfe, bzw. Tiefenschärfe bekommen.

Hier die Ergebnisse:

Bei beiden Varianten lassen sich Fotos mit einem speziellen Look schiessen. Jedoch ist die Qualität sehr stark von den Lichtverhältnissen abhängig. Spass macht es trotzdem.