GIF me 5 ist keine grammatikalische Inkorrektheit, sondern eine Hommage an Schweizer Kuriositäten im Licht der TV-Scheinwerfer. Schon seit der griechischen Antike werden Helden und ihre Glanztaten gefeiert und gepriesen. Fernab jeglicher Lobeshymnen und im grossflächigen Schatten der nationalen Schaumschläger steht der Rest. Normalos, ohne Glanztaten, dafür aber mit glänzenden Äuglein. Anstatt mit dem Taschentuch ihre Tränen zu trocknen, zollen wir ihnen Respekt und holen zu einem impulsiven High five aus.
Uriella
Ihre dunkel lockige und aberwitzig voluminöse Haarpracht scheint Uriella gegen alle äusseren Einflüsse und vor Verstand und Normalität zu bewahren. Wovor ihr haariger Schutzhelm sie aber nicht schützen konnte, waren die Kopfverletzungen infolge eines Reitunfalls. Heute wird sich das verantwortliche Pferd für seinen Stolperer in Grund und Boden schämen. Zu Recht, denn der folgenreiche Stoss gegen Uriellas Kopf brachte ihr die Erleuchtung und uns eine menge Vorhersagen über apokalyptische Weltuntergänge. Entgegen der Fiat-Luxischen Überzeugung kreisen die Rettung bringenden Raumschiffe wohl noch immer über unseren Köpfen. Zumindest eine Auserwählte wird den Flug ins paradiesische Jenseits aber bald antreten – Uriella selbst. Und weil mit dem Tod nicht zu spassen ist, auch nicht, wenn ausserirdische Gefährte involviert sind, wollen wir ihr die letzte Ehre erweisen.
Einen High 5 auf Uriellas Haarpracht!
(Quelle: SRF/Youtube)
Ueli Maurer
Der Pin an seinem Sakkokragen ist stets auf das thematische Umfeld oder die zu zelebrierende Feierlichkeit abgestimmt. Wenn es mal nichts zu feiern gibt, das Umfeld nicht zu thematisieren vermag oder der Kalender den 1. August anzeigt, dann wird der Pin mit dem Schweizer Kreuz angesteckt. Sein Liebling. Ueli Maurer ist Schweizer, durch und durch. Ein Perfektionist, ordentlich und fleissig. In der Politik strebt der Konservative meist nach dem Fünfer und dem Weggli. Eine Einstellung, die ihn vom nüchternen Buchhalter zum Schweizer Verteidigungsminister und Bundespräsidenten werden liess. Ersteres nimmt er besonders ernst und positioniert sich, trotz Schweizer Neutralität, ab und an nahe der Landesgrenze und verteidigt prophylaktisch.
Einen High 5 auf Ueli Maurers Standhaftigkeit!
(Quelle: SRF/Youtube)
DJ Bobo
Er ist alles und nichts. DJ, Sänger, Tänzer, Produzent, Komponist, Vampir und Pirat. Wenn er die Arme zu einem seiner bekannten Moves hebt und die Hände wie wild vor seinem Gesicht rumzappeln, scheint es fast so, als würde er sich von der Bühne zaubern wollen. Husch, und weg bin ich – und zack, wieder da! Und das geht dann während mehrerer Stunden so. Denn DJ Bobo ist auch ein bisschen Magier: Er gibt keine Konzerte, er schafft Welten. Als der Eurodance Ende 90-er Jahre langsam das Zeitliche segnete, zuckten Bobos Extremitäten und die seiner internationalen Fangemeinschaft munter weiter. Husch, weg sind wir – und zack, wieder da! Gleichwohl verlor DJ Bobos Welt über die Jahrtausendwende und mit dem Aufkommen von real Hiphop und minimal Electro irgendwann seinen Zauber. Husch, weg war er!
Einen High 5 auf DJ Bobos Zauberkünste!
(Quelle: SRF/Youtube)
Mike Shiva
Sein Name ist Programm. Denn Shiva bedeutet in der indischen Sprache „Glück Verheissender“ und gilt den Hindus als wichtigster Gott. Er rettete einst das Universum, trägt eine Schlange um den Hals und ein drittes Auge auf der Stirn. So oder ähnlich glotzt sein selbsternannter Namensvetter in die Kameras zahlreicher Schweizer Fernsehproduktionen und in die Seelen ebenso vieler Schweizer Hausfrauen. Ganz nach dem Motto „Früh übt sich, was ein Meister werden will“ poliert Shiva seine Glaskugel seit seinem 15. Lebensjahr. Was einst bloss jugendlicher Unternehmergeist war, ist heute ein Schweizerisches Hellseherimperium. An dessen Spitze thront die allwissende Basler Gottheit mit geglättetem, dunklem Haar und gebräunter Haut, die nach Jahresabo im Solarium schreit. Der Lipgloss strahlt mit dem Scheinwerferlicht um die Wette, und das breite, farbig gemusterte Haarband, das bis weit über die Stirn reicht, dient ganz offensichtlich zur Tarnung des magischen Dritten Auges. Wir zollen diesem mutigen Modebewusstsein unseren Respekt.
Einen High 5 auf Mike Shivas Stylistin
(Quelle: Youtube)
Simon Ammann
Ihn bremst so schnell nichts. Der Schweizer Überflieger segelte in Salt Lake City mit seinen Skiern 281.4 Meter weit, mitten hinein in den Goldrausch eines Olympiasiegers. Simi wurde Nationalheld und Mädchenschwarm, Simi wurde Super-Simi. Alle wollten ihn – internationale Medien, bekannte Sponsoren, zahlreiche Frauen –, doch nur wenige kriegten ihn. Er war, wie schlechte Schokolade, eine Schweizer Seltenheit. Irgendwie ein Unikat. Dennoch folgt auf den hohen Flug meist rasch der ebenso tiefe Fall. Und der kam bei Super-Simi so plötzlich wie sein Erfolg und war wörtlich zu nehmen. Denn beim Einmarsch zum Schweizerischen Super-Zehnkampf im ausverkauften Zürcher Hallenstadion krachte der Skispringer mit sportlicher Höchstgeschwindigkeit in einen Kamerakran des Schweizer Fernsehens.
Einen High 5 auf Simon Ammanns Kontaktlinsen!
(Quelle: SRF/Youtube)