Shopping in Milano

Milano, das Zuhause von Armani und Versace. Die Hochburg der Mode. Als Student vielleicht nicht der richtige Ort, um shoppen zu gehen, oder? Ich habe die Reise in die Millionenstadt mit meiner kleinen Geldbörse auf mich genommen.

Meine beste Freundin macht in Milano ein Praktikum. Grund genug, sie in der Stadt der hochkarätigen Modehäuser zu besuchen. Mir war klar, dass ich mit meinem begrenzten Budget wohl kaum in einen Kaufrausch ausbrechen würde. Meine Hoffnung legte ich in die altbekannten Läden wie H&M oder Zara. Voller Vorfreude machte ich mich also am Freitagmittag auf die Reise, und die hatte es in sich!  Ab Zürich verbrachte ich vier Stunden in einem vollgestopften Zug. Die Sitzplätze musste man im Voraus reservieren, was wohl nicht alle Fahrgäste wussten, und so gab es einige heisse Diskussionen um die Plätze, noch bevor der Zug losfahren konnte. Als es nun endlich los ging, stand bei vielen erst mal das Mittagessen auf dem Plan. Die Luft wurde immer dicker, und es roch nach Salami, Mayonnaise und Fisch. Somit war mir der Appetit vergangen!

Am frühen Abend konnte ich endlich aus diesem engen Zug raus und meiner besten Freundin in die Arme fallen. Nach einer kurzen Fahrt mit der Metro kamen wir bei ihrer Wohnung an. Eine schnuckelige 1½-Zimmerwohnung zu einem stolzen Preis von 1900 Euro im Monat!

Am Samstag stand dann das Wichtigste auf dem Programm: Shoppen. Am besten fährt man mit der Metro vom Bahnhof bis zu der Station Lima, und von dort an kann man der Strasse Buenos Aires einfach entlang gehen bis zum berühmten Dom. In dieser Strasse reiht sich ein Laden an den anderen. Buenos Aires ist die grösste Einkaufsstrasse von Milano und eine der grössten in ganz Europa. Im oberen Teil der Strasse befinden sich die Läden, die man sich als Student auch leisten kann. Neben den allbekannten Marken wie H&M und Tally Weijl gibt es auch einige italienische Boutiquen und Läden, die es in der Schweiz nicht gibt. Ein Tipp von mir ist der spanische Laden Stradivarius. Hier gibt es alle Trends zu normalen Preisen, aber auch viele Basics, Schuhe und Modeschmuck. Bei diesem Laden wollen die Männer wohl lieber draussen warten, denn das Angebot ist eindeutig auf Frauen angelegt. Aus meiner Sicht stehen die Milanesi auf die Marke Timberland. Dieser Schuhladen kommt mehr als einmal vor, und man sieht vor allem viele Kinder mit diesen hochwertigen Schuhen an den Füssen.

Wenn man der Einkaufsstrasse entlang geht, kommt plötzlich ein Stück ohne Läden, aber von dem darf man sich nicht beirren lassen, denn nach dieser kurzen Strecke fängt es erst richtig an! Zumindest was die Preise angeht! Jetzt kommen all die teuren und berühmten Marken, und auch die Leute, die einem entgegen kommen, sind entsprechend angezogen. Ein Schaufenster ist extravaganter als das nächste, und vor jedem Eingang steht ein muskulöser schwarzer Mann Wache. Den Höhepunkt erreicht das Protzen dann rund um den Dom. Hier kann man als HTW-Student nur noch träumen, ausser man hat das Glück, aus einer gut betuchten Familie zu stammen. Doch zwischen all den Gucci-, Versace- und Armani-Shops, gibt es doch auch noch etwas für den Mittelstand. H&M, Zara und Mango präsentieren sich mit aufgehübschten Schaufenster in der Nähe des Doms. Ich würde euch den Laden Bershka empfehlen. Hier gibt es coole Sachen zu normalen Preisen, und auch für die Männer gibt es einen ganzen Stock mit trendigen Klamotten und Schuhen.

Zum Schluss gibt es auch noch das Paradies für alle Abercrombie & Fitch-Fans. In einer Seitenstrasse zum Dom steht ein grosser Shop, bei dem man von einem halb nackten und durchtrainierten Schönling in Empfang genommen wird. In dem mehrstöckigen Laden sehen alle VerkäuferInnen aus, als hätte man sie aus dem Ei gepellt. Nur habe ich die Logik des Shops nicht ganz verstanden. Plötzlich hatte ich Kindersachen in der Hand oder wusste nicht, ob es nun für Frauen oder Männer gedacht war. Aber vielleicht haben mich auch einfach die schönen Verkäufer aus dem Konzept gebracht.

Einkaufen macht natürlich Hunger. Dem Budget zuliebe würde ich raten, sich ein wenig vom Dom zu entfernen. Aber verglichen mit dem Hochpreisland Schweiz sind die Preise fürs Essen allemal zu verkraften.

Abgesehen von der langen und ein wenig unangenehmen Reise hat mir das Wochenende in der Hochburg der Mode gut gefallen. Das einzige was meine Shoppinglaune ein wenig getrübt hat, war der ständige und kräftige Regen. Aber auch wenn ihr keinen Regenschirm dabei habt, ist das kein Problem, denn sobald es regnet, kann man an jeder Ecke bei etwas komischen Typen billige Regenschirme kaufen. Also dann, gutes Einkaufen!