Smolball – Tennis im Team

Am 9. Dezember 2017 war es soweit, die dritte Meisterschaftsrunde im Smolball stand an. Hää? Smolball? Dabei handelt es sich um eine fesselnde, rasante und junge Teamsportart, die in der Halle auf zwei Tore gespielt wird – wie eine Art Tennis im Team.

Beim Smolball geht es wie im Fussball oder Eishockey darum, welches Team mehr Tore schiesst. Die jeweils drei Feldspieler müssen nicht nur technisch stark sein, sondern auch die Teamtaktik geschickt umsetzen. Bei drei Spielern und einem Goali braucht es nur einen klitzekleinen Fehler der verteidigenden Mannschaft und schon schlägt der Ball im Tor ein. Wer ein Spiel verfolgt oder gar selbst praktiziert, erkennt sofort, dass Schnelligkeit, Wendigkeit und Geschicklichkeit wichtige Voraussetzungen sind, um beim Spiel ordentlich mitmischen zu können.

Die Sportart ist noch sehr jung und relativ unbekannt. 1970 hatte ein polnischer Sportstudent die Idee, das Netz auf dem Tennisplatz durch zwei Tore zu ersetzen, so dass mehr Studenten gleichzeitig spielen können. Allerdings wurde er damals ausgelacht und die Idee wurde schnell wieder verworfen. Ein paar Jahre später versuchte es der ehemalige Sportstudent mit seiner Klasse an einer Berufsschule in Zürich noch einmal – zum Aufwärmen im Sportunterricht. Die Begeisterung war dermassen gross, dass die Klasse das Spiel die ganze Lektion lang spielen wollte. In den Folgemonaten hat der Lehrer dann eigens für die Sportart angepasste Schläger und Bälle entwickelt. Heute wird das Spiel oft in Schulen gespielt. Die Regeln sind sehr simpel, wodurch relativ schnell Erfolge erzielt werden können.

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: die dritte Meisterschaftsrunde. Im Gegensatz zu Fussball oder Eishockey treffen sich bei Smolballspieltagen in der Schweiz alle vertretenen Teams in einer Halle. Diese Runde war der Gastgeber der Berner SC und die Spiele fanden in der Sporthalle Neuenegg vor ungefähr 50 Zuschauern statt. Jedes der sieben Teams hat zwei Spiele bestritten, welche in die Tabelle einfliessen. Dabei musste sich der Gastgeber aus Bern zweimal geschlagen geben. Im ersten Spiel gegen den SC Zürich und im zweiten gegen den SC Kreuzlingen. Nur der SC Zürich und der SC Albis konnten alle sechs Punkte mit nach Hause nehmen. Damit stehen sie in der zwischenzeitlichen Tabelle mit je 16 Punkten zu oberst. Der erste Verfolger, Taurus Zug, liegt bereits acht Punkte zurück.

Die Impressionen zu der dritten Meisterschaftsrunde findet ihr auf der Verbandswebsite.

(fms)

Kritik
von Nicolas Michel

Ausgangslage
Ein Freund von mir hat mich angefragt, ob ich am Smolballspieltag Fotografieren könne. Um etwa zu wissen, was auf mich zukommt, habe ich mir bestehende Fotos und Videos zu der Sportart angesehen.

Das Fotografieren
Zu Beginn war es schwierig den Richtigen Moment für ein Foto zu treffen. Wenn das Timing gestimmt hat, waren die Bilder vielfach unscharf und umgekehrt. Nachdem ich einige Fotopositionen in der Halle ausprobiert habe und gelernt habe das Spiel zu lesen, gelangen mir auch immer wie bessere Fotos. Letztendlich sind einige sehr gute Bilder dabei herausgekommen, welche jetzt auch auf der Verbandswebsite hochgeladen wurden.

Equipment
Canon 5D Mk III mit 24-105mm f4.0
Sigma Teleobjektiv 70-300 mm f 4-5.6 Macro Super
Objektiv Samyang 35mm f1.5

Herausforderungen
Die Herausforderung lag darin das Spiel nicht als "normaler" Zuschauer zu betrachten, sondern das Spiel zu lesen und mit der Linse dorthin zu zielen wo als nächstes eine interessante Situation entsteht. Insbesondere mit dem Teleobjektiv habe ich viel Geduld und Glück gebraucht um gute  Fotos zu schiessen. Zudem musste ich merken, dass es in diesem Fall nicht viel Sinn macht das "perfekte" Foto machen zu wollen, in diesem Bereich entsteht Qualität durch Quantität. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin einen guten Platz zu finden um Bilder zu machen. Mit der Zeit hat sich die Wechselzone als mehr oder weniger sicherer und zudem perspektivisch interessantester Platz herauskristallisiert.

Fazit
Mit der Sportfotografie habe ich einen Bereich betreten, in den ich mich zuvor noch nicht gewagt habe. Durch das schnelle hin und her auf dem Spielfeld habe ich die Kamera und die Einstellungen, welche man vornehmen kann, wesentlich besser kennengelernt.

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