Ich hatte das Glück und die Gelegenheit bei diesem einzigartigen Sportevent mithelfen zu können. Bereits 2017 fanden quasi als Testlauf die Weltcup-Rennen statt, wo ich bereits mit der Betreuung der Website und anderen Aufgaben der digitalen Welt betraut war.
Dass es im Rahmen der WM ein Crowdfunding geben würde, erfuhr ich sehr kurzfristig und überraschend, weshalb mir auch keine Zeit blieb, eigenes Material zu drehen. Ich musste auf Fotos von 1973 (der letzten WM an der Muota), GoPro-Aufnahmen und Footage vom Weltcup zurückgreifen um einen bildlichen Eindruck der Muota zu schaffen. Ich musste mich dazu in die Zuschauer und potentiellen Spender versetzen. Der Kanusport ist nicht sehr bekannt und deshalb muss in einer kurzen Zeit ein Bild etabliert werden, das den Sport und die Wettkämpfe greifbar macht. Der Film soll die Spannung und Herausforderung zeigen, vor denen die Athleten stehen. Aber auch die Motivation begründen können, sich in diese Wellen zu stürzen. Weiter braucht er auch einen Spannungsbogen, welcher den Zuschauer dabei hält. Dieser soll durch die Texte ünterstützt werden, die erst am Schluss den Zweck aufdecken.
Um einen spritzigen, actionreichen Trailer zu schaffen, habe ich ein schnelles Schnitttempo angestrebt. Aus den etlichen Stunden Aufnahmen vom Weltcup sowie den eher gemächlichen GoPro-Bildern der Helmkamera musste ich mir die besonders attraktiven Szenen heraussuchen. Zusätzlich versah ich die Schnitte sowie einige Schlüsselszenen mit einem weissen Overlay, was einen Blitz-ähnlichen Effekt erzeugt.
Da ich keine Möglichkeit hatte, Protagonisten aufzunehmen, musste ich auf Texteinblendungen zurückgreifen. Die Text-Tafeln erstellte ich in AfterEffects und versah sie dort mit Bewegung, damit die Geschwindigkeit des Clips nicht unter den stillen Einstellungen leidet.
Ich musste unter Zeitdruck und ohne spezifische Vorgaben ("Wir brauchen einen Film für das Crowdfunding. Mach etwas.") aus dem Material, das mir zur Verfügung stand einen ansprechenden und gleichzeitig informierenden Trailer gestalten. Die Qualität der Aufnahmen lässt dementsprechend zu wünschen übrig. Essentiell war dabei aber, die Motivation und das Feeling für den Sport zu transportieren, damit sich die Zuschauer vorstellen können, warum die Athleten dort unbedingt dabei sein wollen. Wenn ich mehr Zeit und Vorlauf gehabt hätte, hätte ich diesen Film gerne mit Testimonials von Athleten realisiert. Doch "Wenn das Wörtchen wenn nicht wär.." ;-) Angesichts der Möglichkeiten und der Zeit, die zur Verfügung stand, ist der Film zwar nicht sonderlich schön aber seinem Zweck gerecht geworden. Und er hat mich gelehrt, dass es halt nicht immer schön mit zwei Monaten Produktionszeit gehen kann, sondern die Ansprüche häufig etwas kurzfristiger sind.
(Das Beitragsbild nahm ich am Wettkampf-Sonntag, während des Trainings des Schweizer Herren Kanadier Einer Team auf)