Alien Science

Seit Jahrzenten, nein, Jahrhunderten sind wir Menschen fasziniert vom Extraterrestrischen. Wir ergründen die Weiten des Weltalls, versuchen, Antworten zu finden und interstellare Phänomene zu verstehen. Doch was, wenn die Faszination auf beiden Seiten vorliegt?

Wenn wir Tiere in freier Wildbahn beobachten, so scheint uns ihr Verhalten nicht immer logisch zu sein. Es werden Verhaltensmuster falsch interpretiert und Signale missverstanden.

Man stelle sich also vor, wie wir – Auf Knochenstruktur geformte Fleischklösse, die willkürlichen Handlungsmustern nachgehen und den lieben langen Tag allerlei Unsinn treiben – auf intelligente ausserirdische Wesen wirken müssen. Was für einen Eindruck würden wir hinterlassen?

Und wie würden sie wohl unsere Handlungen deuten?
Da könnte man durchaus mal etwas falsch interpretieren.

(lhu)

Kritik
von Fabian Engeler, Stephanie Waldvogel und Timo Stump

Idee

Die Grundidee klang zugleich simpel und verrückt. Man nehme Alltagssituationen, hält diese filmisch fest, und fügt im Nachhinein Töne ein, die total deplaziert sind und trotzdem irgendwie zur Situation passen.

Doch gibt es dahinter eine Geschichte? Macht es einen Sinn, solch ein Projekt zu realisieren? Und kann man sowas überhaupt alleine?
Schliesslich fanden wir uns zu dritt zusammen, um an der Idee zu arbeiten und auch noch einen vernünftigen Kontext dafür zu finden. Wir einigten uns auf ein sehr spezifisches Setting: Die Ausserirdischen beobachten den Menschen und misinterpretieren diverse Handlungen. Diese "wissenschaftlichen" Aufzeichnungen werden zusätzlich ins Abusrde geführt, weil die Ausserirdischen auditive Signale anders verarbeiten als wir Menschen. Daraus entstand ein ad absurdum geführtes Lehrvideo, von Aliens für Aliens.

Video

Aufgrund dieser Ausgangsidee stellten wir eine Liste von alltäglichen Tätigkeiten zusammen, welche wir für ein Lehrvideo über den Menschen darstellen konnten. Dazu gehörten: Fortbewegung, Nahrung, Hygiene, Freizeit und Kommunikation.

Wir versammelten uns an einem Samstag um diese Sequenzen mit folgendem Material aufzuzeichnen:
Sony A7s
Objektive
Fotostativ
Reflektor

Passend für solch ein Lehrvideo schrieben wir ein Skript für einen Erzähler, welcher das Geschehene kurz kommentiert. Mithilfe dieser Aufnahme machte sich Stephanie an einen ersten Rohschnitt, bevor wir mit den Foley-Aufnahmen beginnen konnten. Der Rohschnitt diente bei diesen Tonaufnahmen dann auch als Referenz.

Audio

Mit dem Gedanken, keinerlei O-Ton zu gebrauchen, waren wir nicht  auf Ton-Afunahmen und -Equipment vor Ort angewiesen. Das Ziel: das gesamte Audio des Videos mit den eigenen Mündern zu produzieren. Daraus resultierten zwei Tage im Radio-Studio in der Edu-Zone.

Die Herausforderung war zugleich simpel als auch weitaus grösser als gedacht. Einerseits mussten wir Dutzende von verschiedenen Szenen mit wiederum diversen unterschiedlichen Geräuschen vertonen, andererseits mussten diese Geräusche aus unseren Mündern kommen und ebenfalls nicht allzu nahe am richtigen Ton dran sein und aber trotzdem noch irgendwie zum Bild passen.
Was folgten waren bizarre Szenen im Studio, viel Gelächter und sehr, sehr merkwürdige Geräuschen. Alles in allem: eine wertvolle Erfahrung für Audiophile.

Post-Production

Um dem Video einen ganz eigenen Look zu verleihen, entschieden wir uns, das Video in 4:3 zu veröffentlichen. Mithilfe von verschiedenen Effekten liessen wir das Footage älter wirken, eine Mischung aus Super 8-Filmen und VHS-Kassetten aus den 80ern.

Dazu nutzten wir den in After Effects eingebauten Noise-Effekt. Für den VHS-Look duplizierten wir die Komposition des Filmes jeweils für den Rot-, Grün- und Blau-Kanal, welche wir dann in der Position leicht verschiebten, um den gewünschten Look zu generieren. Dazu nutzten wir Shift Channel und Bezier Warp, zudem der Wave Warp-Effekt, womit dietypische horizontale
Schliesslich wandten wir noch den Effekt "Posterize Time" an. Damit kann man die Frame-Rate so anpassen, dass der Eindruck eines alten Analog-Filmes entsteht.
Darüber hinaus verwendeten wir einen Overlay, der Filmfehler über das Video legt.

Dazu gehörten auch Grafiken für Intro und Outro. Dafür landeten wir auf Computer generierten Schriften. Diese verpacken den Film in einer Science-Fiction Atmosphäre und sollen sich – da dieser Tiel von den Ausserirdischen stammt – auch vom Footage (von der Erde) abheben.
Für den Sound der Schrift nutzten wir ebenfalls den in AE eingebauten Effekt "".

Fazit

Ein Projekt, das auf dem Papier um einiges einfacher wirkte, sich schlussendlich aber als kreative Goldgrube erwies. Wir haben nicht nur gelernt, dass das Nachsynchroniseren von Film ziemlich anpruchsvoll sein kann, sondern auch, dass dies nicht zwingend einfacher wird, nur weil man einfach irgendwelche Geräusche verwenden kann.

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