Konzeption
Als grosser Fan von Hörbüchern und besonders Hörspielen, wie die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney hatte ich schon lange vor mich selber daran zu versuchen. Da ich das Hörbuch selber schreiben wollte, brauchte ich also zuerst eine Story. Den Anstoss zur Geschichte gab mir ein eigenes Erlebnis, ähnlich dem Protagonisten fand ich eines Tages ein paar Schuhe als ich aus dem Zug schaute.
Grundsätzlich wollte ich ein Hörbuch produzieren, viele Hörbücher sind aber nicht mehr als vorgelesen Texte, dazu braucht es wirklich erfahrene Vorleser um das Buch zum Leben zu erwecken. Ich habe das dann versucht und es war mir persönlich zu trocken, also beschloss ich es zusätzlich mit Foley und Musik zu untermalen.
Um dieses Hörspiel zu visualisieren, (für Leute die nicht viel mit reinem Audio anfangen können) kam mir der Gedanke, je nach Situation Zeichnungen einblenden zu lassen, welche die Gefühle und das Bewusstsein des Protagonisten unterstreichen. Somit hoffte ich, erhalte der Zuschauer zusätzliche Informationen, die ich als Autor nicht aufschrieb oder aufnahm.
Nun konnte ich mich an die Umsetzung machen.
Recording
Zur Tonaufnahme holte ich mir das nötige Equipment in der Ausleihe in Bern für ein Weekend. Da dies meine erste reine Audioproduktion war, habe ich einige Fehler gemacht und die Aufnahmen waren leider unbrauchbar wegen Störgeräuschen und vor allem wegen meiner fehlen Erfahrung als Vorleser. Beim 2. Anlauf ging ich aber strukturierter vor und konnte an einem Tag mehrere brauchbare Takes erstellen. Das Foley besteht zum Grossteil aus nicht simulierten Geräuschen, wie das Öffnen und Schliessen der Zugtüren, die ich vor Ort aufgenommen habe.
Postproduction
Hier lag ein guter Teil des Aufwandes. Zuerst musste ich die besten Takes der Audioaufnahmen finden, diese sortieren und dann im Adobe Audition zusammenschneiden. Mit der Zeit bemerkte ich einige Versprecher. Zum Beispiel verwechselte ich mehrmals den Namen einer Figur, weil ich den Fehler im Text nicht bemerkt habe. Es stellte sich dann schwierig heraus einen Cut aus einem anderen Teil des Textes herauszunehmen. Die Lautstärke und besonders der Tonfall variieren oft sehr stark. Ich habe das Möglichste versucht damit es zusammenpasst, aber ein aufmerksamer Zuhörer oder Profi werden das bestimmt heraushören.
Die lizenzfreie Musik ist von freesounds.org. Ich war selber überrascht 2 Stücke zu finden, welche haargenau so sind, wie der Sound den ich mir währen des Schreibens der Kurzgeschichte vorstellte.
(Emotional Lil Orchestra von luhenriking und Orchestral von Quilt)
Viele Ideen zum Projekt sind mir während der Bearbeitung noch in den Sinn gekommen, das Projekt ist schlussendlich mit der Umsetzung gewachsen.
Probleme und Herausforderungen
Die grösste Herausforderung lag wahrscheinlich darin, ausdrucksstarke Bilder zu finden. Ich musste sehr lange suchen um eine Visualisierung zu entwerfen. Bis das Bild zum Audio des Zuges passte, vergingen viele Stunden. Der Fehler den Text nicht auf jede Unstimmigkeit zu prüfen hat mich schlussendlich auch einiges an Zeit in der Post geraubt.
Grundkonzept
Sprache
Hochdeutsch
Handlungsort
Zug, Haltestelle, Büro(inkl. Küche), Haus von Matthias
Ausgangslage
Matthias findet einen einzelnen Schuh. Er sucht die Besitzerin und kann an nichts anderes mehr denken. Sein bester Freund ist besorgt
Figuren
Matthias, Protagonist, ein Geschäftsmann
Fabian, Freund und Geschäftspartner
Handlung
M. findet den Schuh, er wird davon zunehmen besessen. Äusserer Konflikt mit Fabian / innerer Konflikt kommt zum Vorschein. Auflösung: Hintergrund vermisste oder verstorbene Andrea, die Schwester.
Fazit
Jeder Teil, vom Schreiben, von der Tonaufnahme bis zur Postproduction hat sehr viel Spass gemacht und ich überlege mir ein zweites Hörspiel aufzunehmen, diesmal eines mit mehreren Stimmen, vielleicht etwas wie ein Folge Philip Maloney. Besonders da es ein Einzelprojekt war, wächst man in seinem Können, indem man Fehler macht und lernt diese zu beheben und zu vermeiden. Für mich war es eine super Aufgabe, mir das Adobe Programm Audition beizubringen und mich wieder mit Premiere auseinanderzusetzen. Grundsätzlich bin ich zufrieden mit meiner Arbeit. Um ganz ehrlich zu sein finde ich die Version ohne Bild am gelungensten, denn ich geniesse ein Hörspiel am liebsten mit geschlossenen Augen.
Equipment
Zoom H4N
Gesangsmikrofon Sennheiser Evolution
Tonstativ
Laptop mit Audition und Premiere
Wacom Tablet
Stift und Papier