Idee
Gina betreibt seit 5 Jahren Vertikaltuch und es ist zu ihrer grossen Leidenschaft geworden. In anderen Ländern ist die Sportart schon viel bekannter, daher möchten wir der Schweiz diese Zirkuskunst etwas näherbringen. Einige Freundinnen von Gina haben schon Fotoprojekte über das Vertikaltuch gemacht, worin sie die Eleganz des Sports perfekt eingefangen haben. Nach diesem Stil soll sich auch unser Video richten. Mit Nahaufnahmen, verschiedenen Winkeln und Spielereinen mit dem Licht erschufen wir die passende Szenerie für unser Video.
Dies gelang uns aber nur mit der Hilfe von Liliana Jenny und Minea Mäder, zwei Mitturnerinnen von Gina. Herausgekommen ist ein Video, welches das Vertikaltuch von seiner besten Seite präsentiert.
Meistens versucht Gina, Vertikaltuch mit «Zirkus-Akrobatik an so zwei Tüchern in der Luft» zu erklären. Meistens genügt diese Definition auch, jedoch würden wir diesen Sport und dessen Eleganz möglichst vielen Menschen verständlich machen.
Planung & Umsetzung
Wir haben schon früh Ginas Mitturnerinnen um Hilfe gebeten und auch sie waren begeistert von der Idee. Wir fanden schon bald einen passenden Termin und waren ready für den Dreh. Die Organisation einer Location und den Vertikaltüchern stellte sich jedoch als viel schwieriger heraus, als gedacht. Wir hatten viel Zeit damit verbracht, eine einzigartige Location zu bekommen, welche uns schlussendlich doch nicht zur Verfügung stand. Also machten wir uns auf die Suche nach einer freien Turnhalle. Nach kurzem Hin und Her erhielt ich die Erlaubnis, die Turnhalle Mülimatt in Brugg für den Dreh zu benutzen.
Bei der Organisation der Tücher hatten wir unsere erste Chance aus Vergesslichkeit leider verpasst, zum Glück kannten wir aber noch weitere Personen, die uns zwei Vertikaltücher zur Verfügung stellen konnten.
Am Sonntag, 21. April fand der Dreh statt. Die Turnhalle stand uns für fünf Stunden zur Verfügung, was uns den Zeitdruck nahm und wodurch wir vor Ort noch Zeit hatten das Setting, Licht und Equipment vorzubereiten. Anfangs tüftelten wir beide etwas mit den Kameras herum und filmten aus allen möglichen Winkeln. Wir fanden aber schon bald einen Rhythmus und einigten uns darauf, dass jeweils jemand Nah- und jemand Totalaufnahmen filmt. Da das Video keine Tonaufnahmen benötigte, konnten wir während des ganzen Drehs miteinander kommunizieren, den Turnerinnen Anweisungen geben und waren sehr flexibel. Gemeinsam hatten wir schon im Voraus besprochen, welche Übungen, Posen und Abfaller wir gerne filmen würden. So hatten wir eine klare Vorstellung davon, was auf uns zukommen würde und aus welchen Winkeln wir bestimmte Dinge filmen möchten. Während des Drehs fielen uns immer wieder neue Ideen ein und auch Lili und Minea gaben uns sehr viele Inputs. So kam es dazu, dass wir bei manchen Aufnahmen unter dem Tuch lagen oder uns in die Tücher wickelten, um etwas von oben filmen zu können. Wir bemerkten schon zu Beginn, dass die Stative für die Kameras viel zu tief sind, um etwas zu filmen, was auf 6m Höhe stattfindet. Also mussten wir improvisieren. Zum Glück fand der Dreh in einer Turnhalle statt, denn so hatten wir Zugriff auf jegliches Sportequipment. Um auf die gleiche Höhe wie die Turnerinnen zu gelangen, bauten wir aus zwei Schwedenkästen einen sehr hohen Schwedenkasten. Um lange, ruhige Fahrtsequenzen filmen zu können setzte sich jeweils eine von uns mit der Kamera auf einen Schwedenkasten, während sie von einer der anderen Mädels um das Tuch herumgestossen wurde. Unsere improvisierten Stunts funktionierten zum Glück sehr gut und wir sind sehr zufrieden mit den daraus entstandenen Videos.
Gefilmt wurde mit folgendem Material:
- Lupo Quadrilight 2000
- Filmklapppe
- Audio Kabel: XLR m - XLR f
- Manfrotto Lichtstativ 3-Bein
- Sennheiser Richtrohrmikrofon MKE 600
- Mikrofonstativ K&M 210/9
- 2x Sony PDW X-70 SET UHD
- 2x Videostativ Manfrotto
- Zoom H5 Audiorekorder
Postproduction
Von Anfang an hatten wir ein Bild des fertigen Filmes im Kopf. Um dies umsetzen zu können sortierten wir zuerst aus allen Videoclips das brauchbare Material heraus. Anschliessend sortierten wir alle Clips nach den einzelnen «Figuren» und mischten die Nah- und Totalaufnahmen. Wir fingen an, die Videos so zusammenzuschneiden, wie wir es uns vorgestellt hatten. Nach einer Zeit fiel uns wieder ein, dass wir ja eigentlich noch Musik zum Hinterlegen brauchen. Also machten wir uns auf die Suche nach einem kostenlosen, passenden Musikstück. Dies stellte sich als sehr schwierig heraus, da jedes Stück entweder zu langsam oder zu schnell, zu kurz oder lang, zu melancholisch oder zu poppig war. Nach stundenlanger Suche fanden wir endlich einen Remix von Steve Gibbs’, «Patterns (Cyrus Reynolds Remix)», der uns gefiel. Jedoch war dieser Lizenzgeschützt. Wir konnten es aber mit dem Label abklären und den Song für unser Video verwenden.
Fazit
Zu Beginn des Projektes hatten wir eine Vorstellung des fertigen Videos in unseren Köpfen und wir können mit Stolz sagen, dass wir diese Vision sehr gut umsetzen konnten. Dabei haben wir viel gelernt, vor allem im filmischen Bereich. Es ist etwas völlig anderes, wenn man die Kamera nicht einfach auf ein Stativ setzen und geradeaus filmen kann. Da wir uns im Voraus auf die Einstellungen geeinigt haben, konnten wir uns während des Drehs gegenseitig vertrauen und uns auf unsere eigenen Aufnahmen konzentrieren.
Wir hatten sehr viel Spass während des Drehs und sind froh, dass Lili und Minea so viel Energie mitgebracht haben und geduldig mit uns waren. Das Projekt hat uns eine andere Art des Filmemachens gezeigt und wir würden künftig gerne wieder ein Video in diesem Stil produzieren.