Versäumtes Foto

Wir machen soooo viele Fotos jeden Tag und überall, dass es ab und an doch vorkommt, einen wichtigen Moment vergessen zu haben. Vor allem wenn man den Moment mit Menschen geteilt hat, die man gerne auf einem Foto hätte. Aber eben, man hat’s verpeilt.

Ich war mal an der Uni. Mit einigen Leuten habe ich noch Kontakt und wir gehen 2x im Jahr zusammen irgendwo Essen. Natürlich machen wir dann jeweils ein Gruppenfoto. Letztes Mal haben wir das aber vergessen, also hab ich eins gezeichnet…

gruppenfoto

…und dann an alle Beteiligten per Postkarte geschickt. Mannomann hatten die eine Freude!

(hil)

Kritik
von Nicole Ulrich

Die Aufgabe, die ich mir hier gestellt habe, habe ich definitiv unterschätzt. "Ein Bildli mölelen, jaja..." und "Das kann ich ja während dem Tatort gucken machen" und nach einer halben Stunde Umrisse sketchen hatte ich den Krampf im ganzen Arm.

Am Anfang suchte ich Bilder der 8 Personen und versuchte herauszufiltern, was die Person ausmacht. Musste aber oftmals feststellen, dass irgendein Hobby-Utensil eine Person nicht unbedingt typischer für sie aussehen lässt, zumindest nicht bei allen. Bei der Hälfte wurde dann auch darauf verzichtet, noch einen Gegenstand in die Hand zu drücken, einfach damit dieser auch noch auf dem Bild drauf ist.

Es ist kein Bild geworden, das auch mit der Kamera hätte festgehalten werden können. Ich bezweifle, dass es mal den Moment gibt wo eine Yoga macht und zwei gerade in ihren Business-Klamotten ankommen und die andere neben dran in ihrem Meerjungfrauenschwanz chillt. Also ja, nein, man weiss ja nie, aber ich denke nicht.

Die Zeichnung habe ich in Photoshop mit einem Wacom Virtuos pro angefertigt. Da ich selber den Stutz für so Spielzeuge nicht habe, musste ich das Wacom von der Ausleihe holen. Drei mal holen und wieder zurückbringen, weil ich wieder und wieder nicht fertig wurde.

Obwohl wir im Studium schon einige Aufgaben mit Wacom gemacht haben, ist es jedes Mal wieder ein daran Gewöhnen, wie man Druck gibt, und welche Einstellungen man in Photoshop macht. Ich habe vorallem mit der Stiftdicke und der Deckkraft gearbeitet. Neben dem Zeichenstrich ist es wichtig, dass man sich gut mit den Layers organisiert. Obwohl ich mir das sehr fest vorgenommen habe, kam es doch ab und zu vor, dass ich auf dem falschen Layer weiterzeichnete und dies dann Probleme gab wenn ich Teile der Zeichnung verschieben wollte. Meist ging es schneller ein paar Schritte zurückzutippen und halt ein Teil der Zeichnung zu verlieren, als sonst etwas rumzubasteln.

Technisch gibt es bei dieser Zeichnung sicher noch ziemlich viel Luft nach oben, dafür ist es mir ziemlich gut gelungen, die Leute erkennbar zu zeichnen. Diese Arbeit hat meine Augen geschult richtig hinzugucken und sich Zeit zu nehmen, zu eruieren, welches Merkmal so relevant ist, dass man es auch auf einer rudimentären Zeichnung hervorheben sollte.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar