Adobe Edge – ein Ausflug in die Webwelt

Durch die Verbreitung von mobilen Geräten findet eine Umwälzung in der interaktiven Webwelt statt. Die Standards verändern sich und verschwinden langsam. Nach und nach werden die Grenzen zwischen Design und Entwicklung verwischt. Wer sich mit Webapplikationen beschäftigt, muss sich diesen Veränderungen stellen und sich anpassen.

Adobe hat einen Moment gebraucht, bis sie sich an den neuen Standard von Apple angepasst haben. Dieser beinhaltet, dass nur noch Open-Source-Quellen verwendet werden. Viele Design- und Entwicklungstools wie Adobe Flash wurden zudem vor den Smartphones konzipiert und daher noch auf Nicht-Open-Source-Quellen aufgebaut. Nun ist Adobe Edge seit August 2011 auf dem Markt und wird laufend angepasst.

Adobe Edge ist ein Programm, mit dem man Animationen für das Web erstellen kann. Die Oberfläche erinnert durch Timeline, Bewegung der Objekte und Programmierungsfeld stark an Flash. Jedoch werden hier Open-Source-Skriptsprachen verwendet (Javascript) und Open-Source-Bibliotheken (JQuery).

Für uns MMP-Studenten stellt sich jetzt die Frage, ob das Tool etwas bringt. Durch die responsiven Methoden sowie die Webschriften und die Vorschaufunktion für die verschiedenen mobilen Geräte ist es gut für unsere Projekte geeignet. Jedoch muss man auch hier ein Flair fürs Programmieren haben.

In Adobe Edge werden zwölf sogenannte Snippets geliefert, also schon vorgefertigte Javascript-Code-Stücke. Im Vergleich mit Flash bzw. ActionScript steht hier Edge im einem schlechten Licht da, da es in Flash mehr Möglichkeiten gibt. Man kann also sagen: Edge hat noch Potenzial. Es gibt im Adobe Edge auch keinen Debugger, der einem beim Erstellen des Codes hilfreich sein könnte. Auch im Grafischen vermisst der Flash-Nutzer vieles in Adobe Edge. Grafiken müssen importiert werden, da wirklich nur die grundlegendsten Werkzeuge in Edge verfügbar sind. Dafür können die meisten gängigen Formate (Bild, Audio) benutzt werden.

Ein Problem, das im Moment noch existiert, ist, dass ca. 40 Prozent der derzeit verwendeten Browser veraltet sind und nicht alle Optionen von Adobe Edge wiedergeben können.

Als Fazit kann man sagen, dass Adobe Edge noch im Prüfstand ist. Jedoch wissen wir jetzt. dass…

  1. Flash sterben wird: Auch die Mutter Adobe hat ihr Kind aufgegeben.
  2. Edge im Moment nicht an das herankommt, was Flash kann (3D-Einbindung etc.).

Das ist aber der Stand von heute. Was wir in der Zukunft alles von Adobe Edge erwarten können, ist ungewiss, aber das Potential dieser Software ist fast unendlich.

Adobe Edge: Download der Testversion, Demo, Tutorial

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Ansicht der Bühne