Schnell und einfach zu coolen Produktfotos

Zwei Bilder, ein Produkt. Welches Foto gefällt dir besser? Bei welchem Angebot würdest du mehr bieten? Wenn auch du der Meinung bist, dass das Rechte viel mehr hergibt, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich!

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Der Sommer naht – hast du deinen Schrank auch schon «ausgemistet»? Oder hast du sonst viele Sachen, die du nicht mehr brauchst? Wenn du jetzt darüber nachdenkst, die Sachen zu verschenken oder sogar wegzuschmeissen: Bloss nicht!

Wir zeigen dir, wie du mit ein paar Handgriffen und Gegenständen, die du bestimmt Zuhause hast, deine Produktfotos optimieren kannst, damit du einen höheren Verkaufspreis erzielst. Dazu brauchst du nicht einmal eine teure Spiegelreflexkamera, dein Handy reicht vollkommen aus! Das glaubst du nicht? Dann lies weiter und du erfährst, wie du mit wenig Aufwand zu mehr Geld kommst.

Uhren

Wenn du eine Uhr verkaufen möchtest, dann bitte, lege sie nicht einfach auf einen Untergrund, der etwa dieselbe Farbe hat. Wir empfehlen dir, die Uhr wie rechts auf ein kleines Kissen zu spannen und diese dann gut zu beleuchten. Achte darauf, dass die Uhr nicht komplett reflektiert.

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Du brauchst:

  • deine Uhr
  • einen schönen Tisch, welcher dir als Hintergrund dient
  • ein kleines Kissen
  • 1–2 Tischlampen, mit denen du die Uhr beleuchtest
  • dein Handy

Parfum
Seien wir ehrlich: Jeder hat mindestens ein Parfum zu Hause rumstehen, das er nie benutzt oder nicht mehr mag. Falls du dieses verkaufen möchtest, mach dir selber einen Gefallen und fotografiere es nicht so wie links. Würdest du etwa dieses Parfum kaufen, wenn es so abgebildet ist? Eher nicht. Also, dann wende einige Minuten auf, und arrangiere es so wie im rechten Beispiel.

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Was du brauchst:

  • das besagte Parfum
  • schöne Deko wie z.B. Blumen
  • ein Tablett oder ähnliches
  • dein Handy

Hast du dein Parfum in der Hand und keinen Plan, wie du es arrangieren willst? Nimm dir ein Tablett und stelle es auf einen weissen Untergrund. Weiss wirkt in diesem Fall frisch. Verteile Blumen und Blumenblätter rundherum. Hier haben wir direkt neben dem Fenster fotografiert, was uns ein wunderbar natürliches Licht verschaffte. Wenn man sich dieses Bild so anschaut, riecht man förmlich, wie süss das Parfüm wohl sein mag.

Ohrringe
Welche Frau kennt das nicht: Man kauft sich wieder und wieder neue Ohrringe, trägt aber trotzdem immer die Gleichen. Also verkaufe doch die, die du sowieso nie trägst.

Was du brauchst:

  • Ohrringe
  • Geschenkpapier
  • Schmuckbaum oder etwas, woran du deine Ohrringe aufhängen kannst
  • Tischlampe oder Stehlampe
  • dein Handy

Geschenkpapier hast sicher auch du Zuhause. Wir haben hier Geschenkpapier als Hintergrund verwendet. Die Konstruktion dazu findest du in unserer Making-of Galerie. Achte darauf, dass man die Struktur der Ohrringe, sowie die Farbe gut sieht. Bei Gold und Silber besteht immer die Schwierigkeit, dass die Farbe verfälscht wird, wenn nicht genug Licht verwendet wird. Eine Lampe, welche du unweit vom Objekt platzierst, schafft hier Abhilfe. Das Licht sollte direkt auf die Ohrringe fallen, sodass das Licht reflektiert wird.

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Halsketten
Was du brauchst:

  • Halskette
  • Standspiegel oder schöner Bilderrahmen
  • Stehlampe
  • dein Handy

Hänge deine Halskette an einen Spiegel oder Bilderrahmen. Achte darauf, dass du nicht im Spiegel zu sehen bist und dass das Licht direkt auf das Produkt fällt.

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Armbänder

Anstatt dein Armband einfach so plump auf deinen Teppich oder Boden zu legen, könntest du dir auch eine Schieferplatte, oder ein schwarzes Blatt Papier schnappen und dieses auf einen schönen Untergrund legen. Zur Beleuchtung nimmst du am besten wieder das Tageslicht und je nach dem noch ein Tischlämpchen. Eine Schieferplatte eignete sich bei diesem Armband als super Kontrast. Dank ihr wirkt das Armband elegant.

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Du brauchst:

  • ein Armband
  • Tischlampe
  • Schieferplatte oder schwarzes Papier
  • dein Handy

Kleider
Sicher hast auch du irgend ein Kleidungsstück in deinem Schrank, das du noch nie getragen hast. Statt das Kleid einfach an einen Kleiderhaken zu hängen, kann man es hübsch inszenieren. Schnapp dir ein paar coole Accessoires und drappiere diese rund um dein Produkt.

Was du brauchst:

  • dein Kleidungsstück
  • passende Accessoires
  • genügend Licht
  • dein Handy
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Wir hatten das grosse Glück, dass wir einen passenden Untergrund in Form eines Schachbrett-Bodens zur Verfügung hatten. Wahrscheinlich wird dies bei dir nicht der Fall sein. Also schnapp dir entweder einen grossen Bogen Geschenkpapier, deine Bettdecke oder etwas anderes, das genug gross ist, um als Hintergrund zu dienen.

Bei allen anderen Bildern reichte bis anhin eine Person, um die Fotos zu machen. Hier noch eine Variante, wo zwei Personen nötig sind, da eine davon das Kleid trägt. Damit man es von beiden Seiten sieht, stellt sich die eine Person vor einen Spiegel. Der Käufer sieht so besser, wie das Kleid geschnitten ist und kann Details besser erkennen. Der Fotograf achtet auch hier wieder darauf, dass er nicht im Spiegel zu sehen ist. Am besten funktioniert dies, wenn die Person vor dem Spiegel still steht und der Fotograf sich dann verschiedene Positionen sucht, damit er nicht im Spiegelbild sichtbar ist.

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Schuhe
Vielleicht hast auch du «High Heels» im Schrank, in denen du auch nicht laufen kannst, oder du hast Schuhe, die zu klein, zu gross oder einfach nicht bequem sind? Schnapp dir ein cooles Geschenkpapier und klebe es so wie wir, an einen Tisch, oder an eine Wand. Stelle einen Hocker in dein Set und setzte die Schuhe darauf. Versuche mehrere Arrangements von deinen Schuhen.

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Du brauchst:

  • deine Schuhe
  • Hocker
  • Geschenkpapier
  • Stehlampe
  • dein Handy

Hier haben wir das Sonnenlicht abgeschirmt und mit einer Stehlampe gearbeitet, da dies den schöneren Effekt gegeben hat.

Schals
Du hast einen Schal, der nur noch am verstauben ist? Stell ihn doch ins Internet!
Was du brauchst:

  • einen Schal
  • Stuhl
  • Stehlampe oder Tischlampe
  • dein Handy

Stell einen Stuhl vor eine Wand und lege den Schal ansprechend um die Stuhl­leh­ne. Achte darauf, dass das Muster des Schals gut erkennbar ist. Zusatz-Tipp: Bei Schals ist es besonders schön, wenn nicht alles total ausgeleuchtet ist.

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Küchengegenstände

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Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank? So kannst du deine Tassen doch nicht verkaufen! Anstatt diese direkt im Schrank abzufotografieren, könntest du sie auch schön arrangieren.
Was du brauchst:

  • Tassen
  • Servietten
  • Tisch
  • Tischlampe
  • dein Handy

Stelle also deine Tassen schön auf den Tisch. Benutze dabei Accessoires, welche du auch beim «Zvieri» auftischen würdest. Die Bilder sollen ja authentisch bleiben. Wir haben passend zum Rosenmotiv noch Rosenblätter auf dem Tisch verteilt. Das ist natürlich kein «Muss».

Deko
Dekorieren macht Spass, doch nicht selten gefällt einem der Dekoartikel nach einer Saison nicht mehr, und er verstaubt im Schrank. Wir haben hier einen Frosch, den wir verkaufen möchten.

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Anstatt ihn einfach lieblos von vorne auf dem Kühlschrank zu fotografieren, haben wir ihn hier mit Blumen fotografiert. Natürlich kommt es darauf an, was für ein Dekoartikel du verkaufen möchtest. Abhängig davon, wählst du die passenden Requisiten. Hier können wir dir also keine genaue Anleitung geben, aber unten findest du als Inspiration eine Auflistung von Gegenständen, welche wir benutzt haben.

Du brauchst:

  • Pflanzen
  • Kisten
  • Lichterkette
  • dein Handy

Die wichtigsten Tipps nochmals zusammengefasst:

  • Probiere verschiedene Perspektiven aus.
  • Versuche verschiedene Beleuchtungen aus, und achte immer auf genügend Licht.
  • Achte immer darauf, was im Hintergrund passiert und suche harmonische Hintergründe zu deinem Gegenstand.
  • Mach nie nur ein Foto. Es kann immer sein, dass eins verschwommen ist, mach daher immer mehrere.
  • Um den Bildern noch den letzten Schliff zu verpassen, bearbeite diese in einem Bildbearbeitungs-App. Wir haben hier SnapSeed verwendet, und den Kontrast, die Sättigung und die Helligkeit anzupassen. Diese App bietet diverse Bearbeitungsmöglichkeiten, wir haben uns hier jedoch aufs Wesentliche fixiert, da uns die Aufnahmen schon recht gut gelungen sind, und nicht viel Bearbeitung nötig war.

Making-of Galerie

(mm)

Kritik
von Siri Luyten und Melanie Burri

Idee

Schöne Fotos mit normalen Gegenständen erstellen, ohne professionelles Fotoequipment. Auf zahlreichen Internetauktionsplattformen sind Bilder zu finden, welche sehr amateurhaft wirken und nicht zum Kauf des Produkts einladen. Doch sind ansprechende Fotos nur mit Profi-Ausrüstung möglich? Die Zielgruppe von Digezz mag Medienaffin und interessiert sein, doch nicht jeder besitzt eine DSLR, Softboxen oder einen Backdrop. Daher soll mit einfachen Mitteln, die jeder zuhause hat ansprechende Fotos kreiert werden. Die DSLR wird durch das Smartphone ersetzt, die Softboxen mit Lämpchen und als Hintergrund wird die eigene Wohnung genutzt.

Umsetzung

Wir haben uns im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, welche Gegenstände wir fotografieren wollen und uns auch bereits dazu überlegt, wie man diese Inszenieren könnte. Um den Überblick zu behalten erstellten wir daraus eine Materialliste, damit wir dann auch alles am Shooting-Tag, dabei haben. Dank diesen Vorbereitungen konnten wir dann beim Fotografieren effizient arbeiten und die verschiedenen Gegenstände gemäss unserer Liste abarbeiten. Mit welchen Tricks wir diese Fotos dann aufgepeppt haben, könnt ihr oben lesen.

Learnings

Auch der beste Akku wird durch einen ganzen Tag fotografieren stark beansprucht und muss zwischendurch aufgeladen werden. Darüber haben wir uns in der Vorbereitung keine grossen Gedanken gemacht und mussten dann gegen Ende des Tages das iPhone zwischen den Set-Aufbau immer wieder an den Strom hängen. Einfacher wäre es gewesen noch eine PowerBank mitzunehmen, damit man nicht auf eine Steckdose angewiesen ist und weiterhin flexibel arbeiten kann.

Das tolle Tageslicht im Wohnzimmer kann nur von kurzer Dauer sein. Etwas mehr Wolken oder Sonnenstrahlen schaffen wieder eine völlig neue Lichtsituation. Besonders bei längeren Set-Aufbaus, war das Licht zu Beginn gut aber als alles aufgebaut war hatte es sich verändert. Für die Zukunft müsste man sich genauer überlegen, zu welcher Tageszeit das Licht in welchem Raum am stärksten ist oder bei einem längeren Set-Aufbau das Zimmer abdunkeln und nur mit Lampen arbeiten.

Zu wissen, welche Art von Gegenstände man fotografieren will, ist schon mal gut. Noch besser wäre es sich bereits auf ein bestimmtes Kleid, Schmuckstück im Voraus festzulegen. Mit dieser Auswahl haben wir nämlich zu Beginn einiges an Zeit zusätzlich investiert. Also für ein nächstes Mal die Auswahl besser schon davor treffen damit man am Fotografier-Tag direkt loslegen kann.

Fazit

Alles in allem sind wir mit unseren Fotos zufrieden. Bei ein paar Gegenstände hätte man noch etwas spezieller Inszenierungen wählen können. Trotzdem schätzen wir die Aufnahmen als visuell ansprechend ein. Die Idee einer Anleitung ist jedoch nicht der multimedialste Ansatz und hätte noch mit einer Wordpress-Seite abgerundet werden können. So wären uns auch noch mehr Möglichkeiten punkto Gestaltung offen gewesen. Die Vorbereitung hätten wir noch durch eine Auswertung von verschiedenen Bildbearbeitungsapps abrunden können. Wir haben uns auf die Empfehlung SnapSeed zu benutzen verlassen und keine weiteren Apps recherchiert. Zum Glück war jedoch der Umfang und die Möglichkeiten in SnapSeed zahlreich und so hatte es keine negativen Auswirkungen auf das Projekt.

Equipment

Aufnahmen: iPhone 6
Bildbearbeitung: SnapSeed

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