Das erste Churer Streetfoodfestival

Foodporn auf den Strassen von Chur: Meist zeigt sich Chur von seiner schläfrigen Seite, doch am Auffahrtswochenende bewies das Städtchen Grossstadtflair.

Vom 5. bis 7. Mai 2016 stand Chur ganz im Zeichen von neuer Esskultur. Streetfood-Künstler und Köche aus der ganzen Schweiz präsentierten ihr Können. Mit dabei waren auch diverse Churer Gastronomen.

So machten wir uns mit Kamera, Stift, Block und ganz vielen Fragen bepackt auf den Weg, um uns von Mini-Cordon Bleus bis zu veganen Crêpes durch zu schmausen. Wir haben neben köstlichem Food auch interessante Persönlichkeiten entdeckt, die uns erzählt haben wer sie sind, was sie machen und warum sie hier sind.

«Love, Peace & Cordon Bleus am Spiess»

An Tobias’ und Simons Lovemobil konnte man nicht vorbeigehen, ohne einen der diversen, vorzüglichen Mini-Cordon Bleus am Spiess zu verköstigen. Entschieden haben wir uns für eine Füllung mit getrockneten Tomaten und Käse. Wenn die beiden nicht gerade mit ihrem Lovemobil auf Reisen sind, lassen sie ihren kreativen Foodherzen im Gasthaus Gansplatz an der Oberen Gasse in Chur freien Lauf, und bieten dort neben diversen traditionellen Bündner Spezialitäten eine Cordon Bleu-Karte an, die keine Wünsche offen lässt.

www.facebook.com/Gansplatz

Love, Peace & Cordon Bleus am Spiess

Love, Peace & Cordon Bleus am Spiess

Das Lovemobil

Das Lovemobil

Tobias – seine Kreationen sind ein Gaumenschmaus

Tobias – seine Kreationen sind ein Gaumenschmaus

Mini-Cordon Bleu

Mini-Cordon Bleu

Desserts neu inspiriert

«Pan de Miel» ist eigentlich ein Honigbrot, welches Nüsse, Gewürze und natürlich Honig enthält. Gleichzeitig ist es er Name von Corina Davatz’ Catering, welches die neue Dessert-Generation repräsentiert.

Dass hier viel Herzblut im Spiel ist, sieht man dem kleinen Dessert-Stand schon von weitem an. Vom rot-weiss gestreiften Dach, den filigran verzierten Holztafeln, über die mit Namen bestickte Kleidung bis zum Dessert – alles zuckersüss. Corina Davatz kommt ursprünglich aus Chur und wollte sich deshalb das allererste Streetfoodfestival in der Heimat nicht entgehen lassen. Sie lässt sich immer wieder von Neuem inspirieren. Für Honigmäuler lohnt sich der Besuch auf ihrer Website sicher.

www.pandemiel.ch

Die zwei Dessert-Kreateure

Die zwei Dessert-Kreateure

TiraMIELsu

TiraMIELsu

Desserts neu inspiriert

Desserts neu inspiriert

Desserts neu interpretiert

Desserts neu interpretiert

«Poushe Strudel» hat unsere Herzen erobert

Mit offenen Mündern standen wir vor der ewig langen Schlange, die sich vor dem Stand der sympathischen Bulgarin gebildet hat. Wir trauten uns gar nicht, sie mit unseren Fragen zu belästigen. Doch sie hat uns ganz locker von ihr und ihrem Strudelhaus erzählt, während dem sie gleichzeitig und alleine die ganze Menschenmenge mit ihrem wunderbaren Strudel versorgte. Einen richtigen Familienbetrieb führen ihre Mutter, ihre zwei Schwestern und sie in Zürich. Zusammen führen sie das «Strudelhaus», was inzwischen zu einem richtigen Imperium herangewachsen ist. Die Geschichte begann schon bei den Urgrosseltern, die eine Mühle in Bulgarien besassen und Zuckerbäcker waren. Später auch die Grosseltern, die mit hausgemachtem Essen und Strudel in süssen und salzigen Variationen je nach Saison aufgewachsen sind. Aus den alten Familienrezepten, etwas Kreativität und Innovation der neuen Generation entstand dann der «Poushe Strudel». Die Strudel könnt ihr an Foodfestivals in ganz Europa geniessen.

www.strudelhaus.ch

Die junge Bulgarin und ihre Familie betreiben das Strudelhaus in Zürich.

Die junge Bulgarin und ihre Familie betreiben das Strudelhaus in Zürich.

«Poushe-Strudel»-Kreationen

«Poushe-Strudel»-Kreationen

Schokoladen-Strudel

Schokoladen-Strudel

«Coxinha» – ein bisschen Brasilien in Chur

Im Winter sind sie auf der Quaderwiese und im Sommer in der «Sand-Badi» in Chur vertreten. Die zwei brasilianischen Freundinnen sind bekannt für ihre «Coxinhas» und ihre Hotdogs, welche mit Pouletsalat und Chipsstreuseln gefüllt sind. Angefangen haben sie hobbymässig, mittlerweile sind sie jedoch sehr gut ausgelastet. Wir lieben ihre brasilianischen Hotdogs, soviel können wir euch verraten.

Diese zwei Freundinnen lieben, was sie tun.

Diese zwei Freundinnen lieben, was sie tun.

«Coxinhas»

«Coxinhas»

Hotdog mal anders

Hotdog mal anders

Vegane Crêpes gibt es im wunderbaren «Truckli», in dem ganz viel Liebe steckt.

Auf die Frage, wieso sie gerade vegane Crêpes verkaufen, bekamen wir eine simple Antwort: «Vegane Crêpes sind dem französischen Original am ähnlichsten. Früher hatten die Menschen einfach kein Geld für Milch und Eier». Heute ist die Nachfrage nach veganem Food sehr gross, doch sie seien flexibel und bereiten auf Wunsch auch nicht-vegane Crêpes zu. Die zwei Nachbarinnen sind gleichzeitig Mamis und haben die Tochter direkt ins Team eingespannt. Vegane Crêpes haben wir übrigens danach Zuhause ausprobiert und können diese Variante jedem Studenten mit kleinem Budget wärmstens empfehlen. Einen geschmacklichen Unterschied konnten wir nämlich nicht feststellen.

Tochter, Freunde, Nachbarin und Familie – alle helfen mit!

Tochter, Freunde, Nachbarin und Familie – alle helfen mit!

So grün ist ihr «Truckli», ob vegan oder nicht.

So grün ist ihr «Truckli», ob vegan oder nicht.

Vegane Crêpes – gibt es auch in «nicht-vegan»

Vegane Crêpes – gibt es auch in «nicht-vegan»

(mm)

Kritik
von Simona Ritter, Dana Hausherr, Seraina Sprick und Simone Schregenberger

Motivation

"Irgendetwas mit Food" ist im Moment der Trend. Doch nicht das war unsere Motivation, sondern die Verbindung zwischen Chur, Esskultur und einem Event, in einem Beitrag zu verbinden. Speziell interessierten wir uns für das Streetfood-Festival in Chur weil es das Erste war. In der ganzen Schweiz finden die  Streetfood-Festivals vermehrt statt und somit wird Foodkünstlern eine Bühne für ihr Können geboten. Die Leute lieben die Events, dies zeigen vor allem die Anzahl Teilnehmer der Events auf Social Media und natürlich die Besucherzahlen. Ob die Leute in Chur offen genug sind für ein Event dieser Art, darüber waren wir uns nicht zu hundert Prozent sicher, doch wir wurden vom Gegenteil überzeugt. Speziell wollten wir nicht nur das Essen unter die Lupe nehmen, sondern auch die Menschen, die dahinter stecken. Meist sind es Menschen, die sich in dieser Branche erst einen Namen machen müssen. Natürlich hatte es auch Stände darunter, welche bereits grossen Erfolg feiern mit Ihren Kreationen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist "Luma Beef". Die jungen Inhaber haben sich schweizweit einen Namen gemacht, mit der Idee, Fleisch schimmeln zu lassen. Natürlich nicht gesundheitsschädlich. In unserem Beitrag wollten wir jedoch über kleinere Stände schreiben und wissen wer sie waren, da die Grossen längst in der Streetfood-Szene bekannt sind.

Vorgehen

Im Voraus haben wir uns über den Anlass informiert, wann er stattfindet, wer ihn veranstaltet, wie gross er sein wird, wo der Standort dafür ist und wie die Resonanzen auf Socialmedia Plattformen waren. Dann haben wir uns gefragt, in welcher Form wir gerne den Beitrag produzieren möchten, da wir gerne fotografieren und schreiben, haben wir uns für die Variante eines Berichtes entschieden. Bepackt mit einer Canon 70d und unseren Fragen machten wir uns auf. Im Voraus haben wir uns weder beim Veranstalter noch bei einem Foodstand angemeldet. Somit kamen wir schon an das erste Problem und zwar, dass wir vom ersten Stand abgewiesen wurden. Nicht nur die Zurückweisung, sondern auch leicht verärgerte Worte mussten wir uns anhören. Unsere Euphorie war ein wenig gedämpft, jedoch rafften wir uns schnell wieder auf und suchten uns ein neues Ziel. Danach lief es sehr gut.

Selbstkritik/Probleme

Im Nachhinein hätten wir wahrscheinlich die Interviews vor der Öffnung des Events durchgeführt. Wir wurden nämlich vor die Herausforderung gestellt, dass ein riesiger Andrang an den Ständen herrschte und es teilweise sehr hektisch her und zu ging. Wir liessen uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen und nahmen uns genug Zeit, um auch mal zwei Minuten abzuwarten, wenn die Kundschaft bedient werden musste. Ausser dem ersten Foodstand, der uns abwies und sehr unfreundlich wegschickte, war die Resonanz sehr positiv und freundlich. Ein extra Pluspunkt war, dass wir am Einen oder Anderen Foodstand das Essen gratis bekamen. Als Dankeschön. Trotzdem war es für uns ein sehr spannendes Erlebnis, wir hatten tolle Gespräche und konnten umwerfende Kreationen probieren, zudem hatten wir grossen spass und freuen uns auf das nächste Streetfood-Festival, welches wir dann aber privat besuchen werden.

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