Am 11.11. um 11.11 schränzt es wieder

Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit: Am 11.11. um 11.11 blasen die Guggen zum Fasnachtsstart. Weshalb das Narrenfest bereits im November eröffnet wird und worin sein geschichtlicher Ursprung liegt, erfahrt ihr hier.

Geschichte
Über den Ursprung der Fasnacht gibt es verschiedene Theorien. Einige sehen erste Vorläufer des Narrenfestes bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien, andere in Ägypten oder bei den Römern. Bei diesen Festen stand das Erwachen der Natur im Frühling sowie den Winter vertreiben im Vordergrund. Die meist vertretene Version führt die Entstehung allerdings ins hohe und späte Mittelalter und auf die katholische Kirche zurück.

Vor der Fastenzeit – früher hiess Fasnacht noch “Fastnacht” – durften die Menschen mit Billigung der katholischen Kirche sich noch einmal richtig austoben, also nach christlichem Verständnis vor dem Ernst der heiligen Fastenzeit ein unheiliges, teuflisches Spiel spielen. Die Kleriker nahmen vorübergehend Rang und Privilegien der höheren Geistlichkeit ein, kirchliche Rituale wurden parodiert und ein Pseudopapst sowie ein Kinderbischof gekürt.

Der Kirche diente das Fest als didaktisches Beispiel, um zu zeigen, dass sowohl der Teufel als auch der Mensch vergänglich sind und am Ende Gott siegreich bleibt. Zum gleichen Zweck erhielt der Narr im 14. und 15. Jahrhundert Einzug in den Brauch – als Symbol für die Vergänglichkeit. Deshalb wurde ein Weiterfeiern über die offizielle Dauer hinaus von der Kirche nicht geduldet und streng verfolgt. Mit der Verbreitung der Reformation wurde dann das vorösterliche Fasten in Frage gestellt, womit die Fasnacht ihren Sinn verlor und viele Bräuche in protestantischen Gebieten in Vergessenheit gerieten. Dies erklärt auch, weshalb heute der Karneval vor allem in katholischen Gebieten gefeiert wird.

Viermal die „1“
Traditionell begann die Fasnacht am 6. Januar. Im Zuge der Karnevalsreform im 19. Jahrhundert verlagerte sich der Auftakt auf den 11.11. um 11.11 Uhr. Geschichtlich lässt sich das Datum damit erklären, dass es früher auch vor Weihnachten eine 40-tägige Fastenperiode gab. Banaler – und wahrscheinlicher – ist jedoch die schöne Schnapszahl, die sich daraus ergibt.

Fasnacht, Karneval, Fasching
Das Narrenfest hat viele Namen. In der Schweiz wird ausschliesslich von Fasnacht gesprochen. In Deutschland kennt man den Ausdruck auch, jedoch wird dort viel öfters der Begriff Karneval verwendet. Meist ist damit der rheinische Karneval, in Köln, Düsseldorf etc. gemeint. In Bayern und Österreich spricht man dagegen gerne vom Fasching.

Veranstaltungen zum Fasnachtsbeginn

Chur:
Übernahme des Stadtschlüssels in der Rathaushalle um 11.11
mehr Details

Domat/Ems:
Sgarellaauftakt: Um 11.11 startet der Sternmarsch Richtung Sentupada. Es werden zehn Guggenmusiken spielen, u.a. die Moorschlümpfe, die Tschapatalpas, die Rumplanadas und die Sgarellas.

Bern:
„Spiel mir das Lied vom Schlaf“ – Treffpunkt um 10.31 auf dem Bundesplatz
Grosse Fasnachtsparty auf dem Schmiedeplatz ab 14 Uhr
mehr Details