Audio Recording Tutorial

Wer gute Filme machen will muss auch guten Ton machen. Denn jeder Zuschauer ist auch Zuhörer. Wer guten Ton aufnehmen will, muss Zeit investieren. Einerseits in die Aneignung von Know-How, andererseits in den Prozess des Aufnehmens. Zu oft ist festzustellen, das der Ton sowohl bei der Planung eines Drehs als auch während dem Dreh, nicht dieselbe Aufmerksamkeit erhält, wie das Bild. Dies ist gefährlich. Denn schlechter Ton lässt die Aufmerksamkeitsspanne des Zuschauers dahinschmelzen.

Wie aber erhält man guten, live vor Ort aufgenommenen Ton in einer Outdoor-Interviewsituation? Dieses Tutorial zeigt die Unterschiede der verschiedenen Mikrofone anhand einer absichtlich so gewählten, suboptimalen Aufnahmesituation: Eine stark befahrene Hauptstrasse, als auch ein kleiner Bach liegen in unmittelbarer Nähe zum Drehplatz.

Aufnahmesituation

Mit diesen Einstellungen wurde aufgenommen:

  • Audiorecorder: Zoom H6
  • Aufnahmeformat: WAV, unkomprimiert
  • Aufnahmequalität: 44.1 kHz, 16 Bit
  • alle Clips normalisiert auf -3dBu
  • keine EQ’s, Kompressoren und Effekte
  • Wiedergabe: mp3, 256 kBit/s, Stereo

 

Die Interviewsituation

Im optimalen Fall, bemerkt man diese widrigen Umstände während des Locationscouting und sucht sich eine ruhigere Umgebung. Denn gerade für ein Interview ist die Sprachverständlichkeit essentiell. Was nicht heisst das Umgebungsgeräusche komplett wegfallen sollen. Wenn im Kamerabild Schallquellen wie Autos oder der Bach zu sehen sind, macht es sinn diese akustisch festzuhalten. Es ist wichtig für ein natürliches Ambiente zu sorgen und den optimalen Mix zwischen Sprachverständlichkeit und Hintergrundgeräuschen aufzunehmen. Da sich Schall nicht in Vorder- und Hintergrundgeräusche trennen lässt, muss für jede Aufnahmesituation das optimale Mikrofon gewählt werden. Die im Tutorial verwendeten Mikrofon stehen in der Ausleihe der HTW exakt oder in identischer Form zur Verfügung.

 

Das Bühnenmikrofon – die Referenz

Sennheiser_e835Das Sennheiser e835 ist ein kostengünstiges, robustes Bühnenmikrofon das hervorragend für Gesang und Sprache geeignet ist. Das handgehaltene Mikrofon verfügt über eine dynamische Mikrofonkapsel (kein Kondensatormikrofon) die den Schall mit einer Nieren-Richtcharakteristik aufnimmt. Die Nierencharakteristik ist gegenüber einer Kugelcharakteristik klar gerichtet, seitlich einfallender Schall wird stärker ausgeblendet als bei einer Kugelcharakteristik die rundum Schall aufnimmt.

Im ersten Audiosample wird direkt in das Mikrofon eingesprochen. Zwischen Mund und Kapsel befindet sich ca. 5-10cm. Das Resultat ist klar und deutlich. Nebengeräusche sind im Vergleich zu direkt einfallenden Schall so leise, dass man sie nur im Hintergrund hören kann.

Sennheiser e835 – direkt eingesprochen

Das zweite Audiosample zeigt, was passiert wenn das Mikrofon einen Meter vom Mund entfernt wird.

Sennheiser e835 – Distanz zum Sprecher: 1m

 

Richtmikrofone – prädestiniert für Interviews

Richtmikrofone (Shot-Gun-Mic’s) weisen eine enge Nierencharakteristik (Hyperniere) oder eine Keulencharakteristik auf um Umgebungsgeräusche gezielter auszublenden. Die klassische längliche Form ermöglicht die ausgeprägte Richtwirkung. Häufig sind Richtmikrofone mit einer Kondesator-kapsel ausgerüstet die Strom in Form von Phantomspeisung (48 Volt) braucht, um überhaupt zu funktionieren. Die Kamera oder der Audiorecorder muss also einen XLR Anschluss mit integrierter Phantomspeisung bereitstellen. Klassische DSLR Kameras verfügen nicht über professionelle XLR Anschlüsse und auch Adapter auf die standardisierte Klinke-Buchse nützen nichts, weil über eine Klinkebuchse keine Phantomspeisung ausgegeben werden kann.

Um nicht auf das, meist schlechte, integrierte Mikrofon der DSLR-Kamera angewiesen zu sein, hat die australische Firma Rode ein kleines, auf DSLR-Kameras spezialisiertes, Richtmikrofon auf den Markt gebracht:

Rode Videomic Pro

Rode_VideMicProMittels einer 9V Blockbatterie wird die Kondensatorkapsel (Nierencharakteristik) mit Strom versorgt. Die Batterie betreibt zusätzlich einen Vorverstärker. Das führt dazu, dass der Vorverstärker (Preamp) der Kamera nicht voll aufgedreht werden muss, was hilfreich ist um rauschende Aufnahmen zu vermeiden. Denn die meist billigen Vorverstärker in DSLR-Kameras haben die Eigenart erheblich zu Rauschen wenn man ihnen grosse Verstärkung abverlangt.

Rode VideoMic Pro – Distanz zum Sprecher: 1m

Dank geringem Gewicht, kleiner Grösse und dem praktischen Blitzschuhadapter ist das Rode Videomic Pro die beste „immer dabei“ alternative zu den schwachen eingebauten Kameramiks. Negativ fällt die geringe Richtwirkung auf. Obwohl Rode es als Richtmikrofon verkauft, muss bei lauter Umgebung zu professionelleren aber auch teureren Mitteln gegriffen werden.

Rode NTG 1 / NTG 2

Rode NTG1Das Rode NTG 1 und das Rode NTG 2 gelten als klassische Einsteiger-Richtmikrofone mit Kondensatorkapsel, enger Nierencharakteristik und gutem Preis-/Leistungsverhältnis (ca. CHF 200). Die Mikrofon sind in Preis und Technik beinahe identisch. Das Rode NTG 2 verfügt zusätzlich über ein Batteriefach. Damit ist es unabhängig von externer Phantomspeisung – der benötigte Strom für die Mikrofonkapsel kommt direkt von der eingelegten Batterie.

Somit ist das NTG 2 die flexiblere Investition. Steht kein externer Audiorecorder zur Verfügung kann das Mikrofon zur Not auch mittels XLR-Klinke Adapter direkt an eine DSLR-Kamera angeschlossen werden, sofern diese einen Mikrofon-Input hat. Aber Achtung: der niedrige Ausgangspegel des Rode NTG 2 fordert den Vorverstärker der Kamera massiv – das aufgezeichnete Signal sollte in jedem Fall mittels Kopfhörer auf Rauschen gecheckt werden.

Rode NTG 1 – Distanz zum Sprecher: 1m

Sennheiser ME66

Sennheiser ME66Ein Preis- und Qualitätsklasse höher ist das Sennheiser K6 System. Dabei handelt es sich um ein System bestehend aus zwei Komponenten. Der K6 Speiseadapter versorgt jede Kondensator-Mikrofonkapsel mit Phantomspeisung und verfügt über einen XLR Anschluss. Die zweite Komponente ist die eigentliche Mikrofonkapsel die sich auf den Speiseadapter schrauben lässt. Das System ist sehr vielseitig, da es diverse austauschbare Kapseln mit diversen Richt-charakteristiken für den K6 Speiseadapter gibt. Das getestete Mikrofon besteht aus dem besagten K6 Speiseadapter und einer ME66 Kapsel mit Hypernieren- / Keulencharakteristik.

Sennheiser ME66 – Distanz zum Sprecher: 1m

Das Mikrofon zeichnet sich im Vergleich zum Rode NTG 1 durch eine bessere Richtwirkung aus. Die deutlichere Sprachwiedergabe kostet aber auch rund doppelt soviel wie ein Rode NTG 1. Es muss mit ca. CHF 500.— kalkuliert werden.

 

Richtmikrofone sind keine Teleobjektive

Vielfach ist die Meinung anzutreffen, Richtmikrofone seien die audiotechnischen äquivalente zu Teleobjektiven. Das ist falsch. Wo das Teleobjektiv ein geeignetes Mittel ist um weit entfernte Sujets näher zu bringen, ist das Richtmikrofon physisch nicht fähig, weit entfernter Sound „näher“ zu bringen. Das Richtmikrofon hat viel eher die Fähigkeit, durch seine enorm gebündelte Richtwirkung, den Umgebenden Schall auszublenden. Mit diesem Denkansatz erklärt sich, dass Richtmikrofone nicht beliebig weit von der Schallquelle entfernt sein können. Klar kann die entfernung grösser sein als im direkten Vergleich zum Bühnenmikrofon, in welches man direkt einspricht. Trotzdem sollte auch mit einem Richtmikrofon das Ziel sein, so nahe an die Schallquelle wie nur möglich zu kommen. Dies ist auch oft in professionellen Produktionen zu sehen, wo ein Tontechniker das Mikrofon an einer Stange (Boom-Mic) montiert um so ausserhalb des Kamerabildes möglichst in einem 45° Winkel auf das Mund des Sprechers zu zielen.

Was die Distanz zwischen Schallquelle (Mund des Sprechers) und Richtmikrofon ausmachen, ist in den nachfolgenden Audio-Beispielen zu hören:

Sennheiser ME66 – Distanz zum Sprecher: 1m

Sennheiser ME66 – Distanz zum Sprecher: 2m

Sennheiser ME66 – Distanz zum Sprecher: 3m

Sennheiser of axis Test (1m) – Demonstration der Richtwirkung

 

Lavalier-Mikrophone – edel aber teuer

Eine noch kostenspieligere Version ist die Mikrofonierung mittels eines Ansteckmikrofon – auch Lavaliermikrofon genannt. Dabei ist das miniaturisierte Mikrofon an sich nicht teuer. Bereits für CHF 75.— kriegt mein ein hochwertiges Sennheiser ME 2 Kondensatormikrofon mit Kugelcharakteristik. Da diese Mikrofone direkt am Jacket oder Kragen des Interviewpartners befestigt werden und man den Interviewten möglichst grosse Freiheit geben möchte, macht es Sinn diese Art von Mikrofon mit einem Funksystem zu betreiben. Ein im Verhältnis zu anderen Funksystemen gutes und günstiges Set stellt das Sennheiser EW112p für CHF 600 – 700.— dar.

Alternativ gibt es auch Adaptersysteme mit Batteriefach welche das Lavaliermikrofon mit Phantomspeisung versorgen und den Anschluss auf XLR Adaptieren. Danach kann mit einem längeren XLR Kabel das Ansteckmikrofon direkt mit dem Audiorecorder verbunden werden. Diese günstigere Variante ist aber nur dann empfehlenswert, wenn der Interviewpartner sich nicht bewegt bzw. sitzt oder an einem Punkt stehen bleibt. Es gilt zu bedenken, dass der Interviewte mit dieser Variante stets „am Kabel hängt“ wie ein Hund an der Leine.

Die Positionierung ist trotz rundum aufnehmender Kugelcharakteristik sehr wichtig. Es ist darauf zu achten das die Kleidung nicht an der Kapsel reibt, da dies sehr laute Kratzgeräusche verursachen kann. Das Mikrofon ist im Optimalfall auf Herzhöhe zu positionieren.

Sennheiser ME2 an einer Sennheiser EW100 G3 Funkstrecke

Aufgrund der nähe zur direkten Schallquelle (Mund), klingt das Lavalier im Vergleich zu Richtmikrofonen wesentlich voller und natürlicher. Umgebungsgeräusche werden effektiv ausgeblendet. In der extremen Aufnahmesituation mischt sich der Hochfrequente Anteil des Baches ebenfalls mit ein (weil in diesem Hochfrequenten Bereich kein direktschall der Stimme vorhanden ist). Das führt dazu, dass der Bach unnatürlich klingt. Wer also laute Umgebungsgeräusche etwas weniger harsch ausblenden möchte, kann je nach Situation zum hochwertigen Richtmikrofon greifen.

 

Aufnahmen direkt mit dem Audiorecorder

Zoom H6Wer als DSLR Filmer wann immer möglich auf das für die Situation am Besten geeignete Mikrofon zurückgreifen will, dem ist die Anschaffung eines Audiorecorders mit XLR Anschlüssen und rauscharmen Vorverstärkern wärmstens zu empfehlen. Zudem verfügen die meisten Audiorecorder über eingebaute Mikrofone. Meist sind dies zwei kleine, gekreuzte Mikrofon am oberen Ende des Recorders. Diese „XY“ genannte Anordnung ermöglicht dank den zwei Mikrofonkapseln die Aufnahme eines räumlichen Stereobildes. Doch wie gut ist ein Stereomikrofon in einer lauten Umgebung?

Zoom H6 mit XY-Mikrofonaufsatz – Distanz zum Sprecher: 1m

Der Anteil an Umgebungsgeräusch ist präsent, aber aufgrund der räumlichen Abbildung natürlich. Der Bach klingt nach Bach. Trotz des guten Ergebnis, ist Vorsicht geboten mit XY Mikrofonen in Interviewsituationen. Durch das Stereobild in der Aufnahme wird ein sich bewegender Redner / Interviewpartner einmal stärker links, einmal stärker rechts zu hören sein. Diese Verschiebung kann man durchaus als störend empfinden – vor allem beim hören mit Kopfhörern. In so einem Fall empfiehlt es sich das Stereosignal in einem Monosignal zu summieren. Auch für die Aufnahme von entfernten Quellen ist ein XY-Mikrofon das falsche Mikrofon. Ein XY-Stereomikrofon ist aber das optimale Tool, Umgebungsgeräusche mit einem realistischen Stereobild aufzunehmen.

 

Fazit, Tipps und Downloads

Jede Umgebung – ob Indoor oder Outdoor fordert eine angepasste Aufnahmetechnik. Zu wissen welches Mikrofon wie klingt und in welcher Situation es Sinn macht, ist der erste Schritt zur guten Audioqualität. Wichtig zu wissen ist, das Audiomaterial nicht im gleichen Ausmasse korrigiert werden kann wie Bildmaterial. Für gute Audiqualität gibt es nur eine Chance – während des Aufnehmens.

Weiterführende Tipps und Tricks findet ihr nachfolgend als PDF-Download:

Audio Recording Tipps für Interviewsituation

Vergleichstabelle vorgestellte Mikrofone

Download der unkomprimierten Sounddateien (WAV, 44.1 kHz, 16 Bit):

Nierenmikrofon_Sennheiser_e835_Nah
Nierenmikrofon_Sennheiser_e835_1m
Richtmikrofon Rode Videomic Pro 1m
Richtmikrofon Rode NTG1 1m
Richtmikrofon Sennheiser ME66 1m
Richtmikrofon Sennheiser ME66 2m
Richtmikrofon Sennheiser ME66 3m
Richtmikrofon Sennheiser ME66 Richtwirkung
Lavalier Sennheiser ME2 Kugel
ZoomH6 XY-Mik 1m

Kritik
von Roy Stahl und Joel Bigler

Konzept

Die Idee zur Umsetzung eines Audio-Tutorials spezifisch für Interview-Situationen entstand während den Vorbereitungen für die Berlin Reise. Einige Kolleginnen und Kollegen hatten Fragen zur Audiotechnik. Nebst Fragen, welches Equipment den am besten gemietet werden sollte für eine Interviewsituation, kamen auch Fragen zur korrekten Nutzung eines Richtmikrofons oder eines Funk-Sets mit Lavaliermikrofon auf. Da unser Studiengang durchaus vermehrt Situationen generiert, in welchen Interviews stattfinden, dachten wir, ein Audio-Tutorial wäre sicher Hilfreich.

Eine der schwierigsten Konzeptionellen Fragen war dabei, den Vertiefungslevel des Tutorials und von welchen auiotechnischen Vorkenntnisse wir ausgehen dürfen und von welche nicht. Wir fragten uns daher ständig, sind Begriffe wie Phantomspeisung, Richtcharakteristik und Kondensatormikrofon allen klar? Wir haben uns klar für ein ganz einfaches Tutorial entschieden. Ebenfalls grenzen wir das Zielpublikum klar auf den MMP-Studenten (ab 2. Semester) und Audiotechnik-Interessierten ein. Nur hier können wir von einem geforderten Grundwissen ausgehen.

Medienwahl

Die meisten Tutorials sind in Filme verpackt. Man denke hierbei nur an Lynda.com oder die unglaubliche Menge an Tutorials die bei Youtube zu finden sind. Für uns stand schnell fest, das ein Audio-Tutorial nur dann hilfreich ist, wenn verschiedenen Mikrofone untereinander verglichen werden können. Also mussten Audioaufnahmen ein zentraler Bestandteil des Beitrages sein. Wir entschieden uns gegen einen Film um dem Medium Ton, keine ablenkenden Bilder zur Seite zu stellen. Obwohl wir während dem Aufnehmen der Audio-Beispiele eine Kamera mit dabei hatten die den Prozess dokumentierte, waren wir uns schnell einig, dass solche Bilder welche nur den Prozess des "Machens" festhalten für das eigentliche Tutorial nicht relevant sind. Wir diskutierten die Möglichkeit, analog zu vielen YouTube und Lynda Tutorials die Ergebnisse und Erklärungen in ein klassisches Erklär-Video zu packen. Dabei wäre das Setting möglichst einfach zu halten gewesen – close-up's des Erzählers hätten sich mit Audioeinspielern, Produktbildern und Animationen abgewechselt. Doch auch diese Form hielten wir nur bedingt für optimal, weil wir in einer schriftlichen Version weitaus mehr Informationen verpacken können. Nachteil, das Tutorial wird eher lang und beinhaltet viel Text.

Produktionsweise

Um die Charakteristiken der unterschiedlichen Mikrofone möglichst detailliert aufzuzeigen, suchten wir eine komplexe und suboptimale Aufnahmesituation mit möglichst vielen und lauten Geräuschen. Wir wurden in der Gartenterasse von Gebäude A der HTW Chur fündig. Der Strassenlärm der Ringstrasse sowie der kleine, aber doch reissende Bach sorgten für eine Umgebung, in der Sprachaufnahmen (Interviewsituation) erschwert werden. Natürlich ist dieser Aufnahmeort mit seiner lauten Umgebung ein Extremfall, doch werden genau durch solche Extremsituationen die unterschiede der verschiedene Aufnahmetechniken und Mikrofoncharakteristika sehr gut unterscheidbar.

Weiterhin war uns wichtig, ausschliesslich mit Geräten zu arbeiten, die dem Zielpublikum dieses Tutorials (MMP Studenten) in der Technikausleihe der HTW Chur zur Verfügung stehen. In einem zweiten Schritt haben wir nur Geräte gewählt, die für Studenten erschwinglich sind und deren Einkauf somit in einem sinnvollen Rahmen liegen würden.

Workflow

Während der Aufnahme der Audio-Beispiele haben wir darauf geachtet, für jedes Mikrofon die gleichen Ausgangslage zu schaffen um den Vergleichstest möglichst objektiv zu halten. Dabei haben wir die Distanz zwischen Sprecher (Joel Bigler) und Mikrofon immer abgemessen, mit dem gleichen Recorder aufgenommen und jedem Mikrofon denselben Windschutz übergezogen. Das Gain des Vorverstärkers wurde dabei immer so angepasst das der Pegel der Mikrofone identisch war. Der Schnitt und die finale Normalisierung geschah in Adobe Audition.

Die Ergebnisse sind sehr deutlich und klar ausgefallen, sowohl Aufnahmeort als auch das beachten der gleichen Einstellungen haben sich bezahlt gemacht. Trotzdem gibt es geringe Abweichungen in den Testbedingungen unter den Mikrofonen. Das lag hauptsächlich an Faktoren aus der Umgebung, wie beispielsweise der je nach Verkehr schwankende Pegel der Hauptstrasse. Trotzdem wollten wir den Test unter Realbedingungen abhalten und keine "Messergebnisse" aus einer akustisch optimierten Studioumgebung generieren.

Die Zusammenarbeit verlief reibungslos und wir hatten Spass die verschiedenen Mikrofone "life" zu testen. Grundsätzlich empfehlen wir diese Vorgehensweise jedem. Verschiedene Geräte auszuleihen und miteinander zu vergleichen führt nicht nur zu Erkenntnissen die auch ein YouTube Video geben könnte, es führt auch zu ganz persönlichen Erfahrungen in Sachen Handhabung und Nutzung, die kein Youtube oder Lynda Tutorial je vermitteln kann.

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