Der Mixer – Die Lösung vieler Probleme bei der Tonaufnahme

Dieses Tutorial stellt eine einfache Art und Weise vor, wie eine Talkrunde mit mehreren Personen mit einfachen Mitteln und geringen Vorkenntnissen professionell aufgezeichnet werden kann. Man stelle sich folgendes Szenario vor: Eine Talkrunde mit mehreren Gästen. Wie zeichne ich die Stimmen optimal auf? Die gängige Vorgehensweise ist meistens so, dass ein Mikrophon zentral, irgendwo in der Mitte zwischen allen Beteiligten, positioniert wird. Jedoch ist dies nicht zu empfehlen, da jede Stimme unterschiedlich laut ist und eine andere Frequenzstruktur besitzt (Anteil der Höhen, Mitten und Bässe). Kurz: Dies ist höchst gewagt und führt nie und nimmer zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Die Lösung: In der Technikausleihe stehen einem die sogenannten Mixer zur Verfügung. Die Dinger mögen auf den ersten Blick kompliziert und benutzerunfreundlich aussehen – sind sie aber nicht. Sie ermöglichen es einem, genau die oben besprochenen Probleme zu umgehen. Wir schauen uns für diesen Beitrag den Mixer von Sonosax (3-Kanalmixer) an.

Wir gehen also von einer Talkrunde mit drei Gästen aus. Zur erfolgreichen Aufzeichnung des O-Tones brauchen wir folgendes Equipment: Drei Mikrophone (am besten Richtmikrophone mit Nierencharakteristik), drei XLR-Kabel (diese sollten genug lang sein), einen Y-Adapter (Jack auf zwei Minijack, ein Minijack-to-Minijack-Kabel) sowie einen Kopfhörer.

Der Mixer und seine Inbetriebnahme

1. Unbedingt darauf achten, dass man volle Batterien im Mixer hat.

2. Danach bei jedem Kanal die Phantomspeisung aktivieren. Dies geschieht auf der Seite des Gerätes, unterhalb des XLR-Inputs. Des Switch “48V” muss gegen unten geklickt sein. Somit wird die Leistung aus dem Batterien gewonnen.
      

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3. Als nächsten Schritt sollte man bei jedem Kanal die Knöpfe LF-Cut und Gain ganz runterdrehen.

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4. Der Y-Adapter wird auf der rechten Seite bei Phones eingesteckt.

5. In einen Minijack-Eingang wird der Kopfhörer gesteckt, in den anderen das beiseitige Minijack-Kabel.

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Die Verknüpfung mit dem Laptop

6. Das beidseitige Minijackkabel wird in den Eingang des Laptops gesteckt (nein, nicht dort, wo man sonst die Kopfhörer anschliesst, dies ist der Ausgang, sondern eben in den Eingang).

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7. Nun braucht man einen Host, in welchem das Tonsignal aufgezeichnet wird. Es empfiehlt sich, dazu Adobe Audition zu nehmen.

8. Nun muss Audition gesagt werden, welche Ein- und Ausgänge angewählt werden sollen. Dies geschieht via Voreinstellungen -> Audiogeräte. Standardeingang: Eingang (integriert), Standardausgang: Ausgang (integriert).

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Die Aufzeichnung

9. Nun beginnt man mit der Testaufnahme für die erste Person: Sie beginnt, etwas zu sagen.

10. Der Recording-Button wird bei Audition angewählt.

11. Somit wird beim entsprechenden Kanal der Gain-Knopf aufgedreht.

12. Der Ausschlag sollte sich bei ca. -5 dB bewegen. Dies kann direkt am Mixer sowie in Audion überprüft und angepasst werden.
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13. Mit dem LF Cut-Knopf kann danach der Bassanteil der Tonspur festgelegt werden. Dies ist von grösster Wichtigkeit, da jede Stimme oder Audioquelle andere Bassanteile besitzt.

So kann also bei jeder Person der Eingangspegel angepasst werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass jede Person die gleiche Lautstärke hat (-5 dB). Wird jeder Schritt so befolgt, ist es möglich, die Stimmen via Kopfhörer stets in Echtzeit zu hören und somit auch anzupassen. Und so kann man spontan während der Aufzeichnung reagieren und eine bestmögliche Qualität der Aufnahme garantieren.

Die korrekte Verkabelung des Mixers mit dem Kopfhörer und dem Laptop kann auf dem folgenden Bild eingesehen werden.

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Der Mixer in der übrigen Praxis

Die generelle Funktion eines Mixers ist immer dieselbe. Es geht darum, verschiedene Audiospuren zu bündeln, um eine möglichst hohe Qualität der verschiedenen Quellen zu garantieren. Die verschiedenen Mixer unterschieden sich vor allem in ihrer Anzahl an Spuren. Bei vorliegendem Tutorial wurde ein 3-kanaliger Mixer verwendet. In der Ausleihe sind jedoch auch Geräte zu finden, welche bis zu 6 Spuren vereinen. Optimalerweise lassen sich je nach Spur auch EQ-Einstellungen in den Bässen, den Mitten und den Höhen anwählen. Zudem können Effekte wie Hall oder Delay dazu gegeben werden. Grob gesagt kann auch ein Mischpult, welches zum Abmischen einer Band (live oder Studio) verwendet wird, als Mixer angeschaut werden. Ein grosser Vorteil beim Gebrauch von Mixern ist, dass jede Audiospur einzeln reguliert werden kann. Die Parameter zur Regulierung sind jedoch auch je nach Model unterschiedlich, sprich besser oder schlechter. Beim vorliegenden Model lassen sich beispielsweise nur sehr wenige Parameter (Bassanteil, Lautstärke) anpassen. Weitere Optimierungen können danach in Audition vorgenommen werden. Beispielsweise, indem man mit dem Equalizer die Spuren weiter optimiert.