Ein 3D-Tutorial

Was ist 3D?

In 3D-Filmen wird die dritte Dimension sichtbar. Das Ganze funktioniert ähnlich wie beim menschlichen Auge. Eine Szene wird gleichzeitig mit zwei identischen Kameras gefilmt. Die gleichen Einstellungen sowie die gleiche Position der beiden Kameras sind Voraussetzung, um dreidimensionale Filme zu erstellen. Natürlich gibt es auch Kameras, die extra für 3D gemacht worden sind und bei denen man sich daher weniger um Position und Einstellungen kümmern muss. Unser 3D-Film ist mit zwei GoPro’s 3 entstanden. Das identische Filmmaterial beider Kameras haben wir im Premiere nebeneinander gelegt und auf Youtube gestellt.

Schritt 1

Da es nicht ohne weiteres möglich ist, zwei GoPro-Kameras fix nebeneinander zu platzieren, stellten wir zuerst eine geeignete Halterung (1) her. Diese besteht aus Aluminium, hat ein Stativgewinde, (2) um sie auf ein Stativ zu schrauben und zwei eigens gebaute GoPro-Adapter-Metallstücke (3) um je eine GoPro daran zu fixieren.

Liste_Halterung

Schritt 2

Die beiden GoPro’s auf dem Adapter installieren, ausrichten und losfilmen. Aber halt! Unbedingt müssen die beiden Kameras beschriftet werden mit ‘links’ und ‘rechts’. Denn bei der Nachbearbeitung ist es extrem wichtig, dass man immer weiss, welcher Clip mit der rechten und welcher mit der linken Kamera gedreht wurde. Zu beachten ist dabei, vor jedem erneuten Filmen in die Hände zu klatschen, um die beiden Kameras abzugleichen. Nur so können später bei der Nachbearbeitung am Computer die beiden Clips einfacher abgestimmt werden und wirklich parallel ablaufen. Nun kann gefilmt werden. Beim Filmen ist je nach Abstand zwischen den beiden Linsen zu beachten, dass das gefilmte Objekt nicht zu nahe oder zu weit entfernt ist. Zum Beispiel: Bei einem Objekt, das 2 Kilometer von den Linsen entfernt ist, sollte der Abstand zwischen den beiden Linsen ungefähr 2 Meter betragen. In unserem Falle bestand der optimale Abstand zwischen Linse und Objekt 3 Meter. Ausserdem sollte versucht werden, die 3D-Objekte mit angemessener Tiefe darzustellen; der Effekt kann sonst untergehen.

Schritt 3

Nach einem erfolgreichen Dreh müssen die Clips auf dem Computer gespeichert werden. Dazu ist es empfehlenswert, zwei Ordner zu erstellen. Einer wird mit ‘rechts’ und der andere mit ‘links’ beschriftet. Nun kopiert man die Film-Dateien der jeweiligen Kamera in den entsprechenden Ordner.

Schritt 4

Nun importiert man die Clips in das Programm Premiere. Auch dort ist es empfehlenswert, dass zwei Ordner mit ‘links’ und ‘rechts’ erstellt werden. Den Beginn der beiden identischen Clips schneidet man genau auf das Klatschen der Hände. Zudem wird jeder Clip auf die halbe Grösse skaliert und in Premiere nebeneinander gelegt. Dieser Prozess ist der zeitaufwändigste, weil jeder einzelne Clip genau auf sein Pendant abgestimmt werden muss. Grobe Verschiebungen sollten vermieden werden! Sind die Filme erst einmal nebeneinander gelegt, müssen sie in ihrer Höhe um 50% erhöht werden, damit beim Hochladen kein verzerrtes 3D-Bild entsteht, denn Youtube verbreitert die rechts/links Bilder wiederum um 50%.

Bildschirmfoto 2013-10-10 um 11.21.43

Schritt 5

Der fertige Clip kann nun exportiert werden. Ein Youtube-freundliches Filmformat ist notwendig. Nun muss die Upload-Seite von Youtube aufgerufen und der gewünschte Clip hochgeladen werden. Youtube erkennt den Clip allerdings nicht automatisch als 3D-Film. Damit Youtube den Clip nun als 3D-Datei erkennt, muss der Tag “yt3d:enable=true” eingegeben werden. Nur so erkennt Youtube den Clip als 3D-Datei. Der Clip kann danach mit der entsprechenden Brille – z.B rot/cyan – direkt auf Youtube angeschaut werden; dafür sind die Preferenzen individuell für den Betrachter einstellbar. Einen besseren Effekt kann erzielt werden, wenn der Clip an einem 3D-fähigen SmartTV angeschaut wird, weil einerseits die Grösse des Bildschirms eine grosse Rolle für das 3D-Erlebnis spielt, und weitere 3D-Techniken möglich sind.

Bildschirmfoto 2013-10-10 um 10.51.24

Schritt 6

Viel Spass beim Ausprobieren!