Entscheidungen

Wir haben alle Chancen der Welt. Wir können an der Erfüllung unserer Wünsche arbeiten. Wieso tun sich trotzdem viele so schwer mit dem Leben, wieso machen wir uns Entscheidungen unnötig schwer?

Freiheit und Wohlstand haben in den letzten Jahrzehnten in den meisten Industrieländern fast stetig zugenommen. Nie war der Wohlstand so hoch, wie heute. Nie hatten wir so viele Möglichkeiten, wie heute. Die Zufriedenheit ist im gleichen Zeitraum aber immer mehr gesunken. Können wir die Privilegien, die wir haben, nicht richtig geniessen? Es scheint, als hätten wir von allem zu viel: Zu viele Tätigkeiten, denen wir nachgehen sollten. Zu viele Informationen, die auf uns einprasseln. Zu viele Optionen, zwischen denen wir wählen können.

Wir haben die Qual der Wahl.

Sich entscheiden. Nicht jedem fällt das leicht. Manchmal sind es kleine Dinge, manchmal Entscheidungen, die unser ganzes Leben beeinflussen können. Wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns gleichzeitig gegen die andere(n) Möglichkeit(en). Während es einigen leicht fällt, Entscheidungen zu treffen, verzweifeln andere fast daran.
Unsere Figuren im Film müssen sich auch entscheiden. Dabei könnten sie bei ihrer Entscheidungsfindung gegensätzlicher nicht sein. Während sich der eine ohne grosses Nachdenken entscheiden kann, wird der andere Protagonist immer unglücklicher. Er weiss einfach nicht, was er wollen soll. Oder macht genau der Entscheidungsfreudige unter ihnen alles falsch, und verpasst Möglichkeiten, weil er sich eben zu schnell entscheidet? Seht selbst, wie sich die beiden fühlen.

Ein Versuch, Entscheidungen und die Zwickmühlen, die daraus folgen, visuell darzustellen. Oder wie schnell wir uns von anderen verunsichern lassen. Wer von den Beiden trifft wohl die richtige Entscheidung?

Inspiration und Quelle:

Bas Kast, «Ich weiss nicht, was ich wollen soll.»
In diesem Buch fügt der Psychologe Bas Kast zusammen, was die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen (von der Psychologie, Hirnforschung, Soziologie bis hin zu den Politik- und Wirtschaftswissenschaften) zur Qual der Wahl und unser rasenden Wohlstandsgesellschaft herausgefunden haben. In diesem Buch werden Fragen zu Glück und Zufriedenheit empirisch beantwortet. Nicht nur für die «Generation Y» lesenswert, sondern auch für alle, die überraschende Einblicke über uns und den Zustand der Welt, in der wir leben, erhalten möchten.

Kritik
von Sandra Savin, Melanie Zanga und Raphael Schmitz

Am Anfang war da die Idee, einen Stop-Motion-Film zu produzieren um eine Geschichte zu erzählen. Diese sollte comicartig aussehen, mit möglichst einfach Figuren und Zeichnungen. Der Blick sollte auf das wesentliche gelenkt werden. Aber was war denn nun das wesentliche? Eine Story musste her! Als wir zufällig auf das Buch von Bas Kast stiessen, fanden wir die Idee toll, einen Film über Entscheidungen zu machen. Zumal wir uns beide mit dem Thema identifizieren konnten und Entscheidungen bei (fast) jedem eine Rolle spielen.

Story

Jetzt hatten wir zwar ein Thema, aber immer noch keine Geschichte. Im Buch wird der „Marmeladenversuch“ erwähnt. In diesem Test haben, kurzgefasst, zwei Frauen in San Francisco unter anderem wissenschaftlich belegt, dass „zu viele Marmeladensorten den Appetit verderben“. Also zu viele Sorten die Entscheidung erschweren und die Zufriedenheit mit der getroffenen Wahl dann automatisch tiefer ist. Da Marmeladen aber nicht einfach darzustellen sind, haben wir das Ganze auf unseren Eisstand adaptiert und vereinfacht.

Schon bei der ersten Besprechung hat uns unser Dozent vorgewarnt: „Ihr nehmt euch da viel vor!“. Aber wie das ebenso ist, man glaubt es erst, wenn man mitten drin steckt und es selber ausprobiert.

Schnell tauchten die ersten Probleme auf: Wie sollen wir Entscheidungen überhaupt visualisieren? Wie kann man comicartigen Gestalten Gefühle und Mimik verleihen? Auch war die Story immer noch zu kompliziert und zu lange. Wir mussten sie also extrem verkürzen und auf das wesentliche reduzieren. Ziel war es, den Film auf ungefähr 90 Sekunden bringen. Schlussendlich haben wir dann knapp 70 Sekunden hingekriegt.

Figuren

Zuerst machten wir etliche Entwürfe zu den Figuren. Bedingung war, dass sie einfach zu zeichnen sind. Schliesslich hatten wir immer vor Augen, dass es pro Sekunde ungefähr sechs bis zehn Zeichnungen benötigen würde. Wir wollten auch mit Symbolik arbeiten. Irgendwann hatten wir dann die zündende Idee: Die genügsame Figur soll eckig und geradlinig sein. Die andere dafür rund und mit vielen Zacken, was für die vielen Entscheidungen/Möglichkeiten stehen soll.

 Zuerst dachten wir uns auch, dass beide je eine Figur zeichnen werden und die Story dann zu einer „ganzen Zeichnung“ zusammenfliesst. Durch die beiden Zeichenstile, hätte das die Geschichte unterstützen sollen und sehr gut aufgezeigt, wie verschieden die Charaktere aus unserer Geschichte sind. Leider mussten wir diese Idee verwerfen, da die Figuren in der Geschichte sehr schnell zusammengeführt werden, und zwei Zeichenstile nicht mehr passen würden. Also entschieden wir uns, dass nur eine Person die Hauptszenen zeichnet. Zumal die zeichnen Skills von uns beiden auf sehr verschiedenem Niveau sind. Die andere Person kann dann die Figuren einfach verändern und verziehen und die einzelnen Zeichnungen abspeichern.

Produktion

Ok, wie viele Zeichnungen es wirklich brauchen würde, mussten wir dann in vielen Versuchen austesten. Die Bewegungen sollten flüssig sein, aber trotzdem nicht diesen „Stop-Motion-Charakter“ verlieren. Wir haben uns dann auf circa sechs Bilder pro Sekunde festgelegt.

Als wir diese Hürden dann genommen hatten, kam schon das nächste Problem. Wir hatten völlig verschiedene Vorstellungen, wie die Zeichnungen aussehen sollten. Auch war die Visualisierung schwierig, da wir ja nur einfache „2D-Figuren“ hatten. Daher entschieden wir uns, ein kurzes Storyboard zu zeichnen. So hatten wir die Geschichte mal auf Papier und in eine Reihenfolge gebracht. Dabei merkten wir auch, dass Töne die Geschichte sehr gut unterstützen würden

Jetzt konnte es endlich losgehen. Die Zeichnungen haben wir dann im Photoshop gemacht. Dort kann man gut mit Layers arbeiten und die Figuren direkt darin verändern und muss sie so nicht immer neu zeichnen. Schlussendlich hatten wir schon ein paar Stunden investiert, als wir bemerkten, dass die Zeichnungen von der Qualität her einfach nicht zufriedenstellend waren. Also probierten wir eine Zeichnung im Illustrator aus. Das sah direkt viel besser aus und ging viel einfacher! Gut, dann fangen wir eben (wieder einmal) von vorne an. Dafür lief es jetzt flüssig mit den Zeichnungen. Schlussendlich haben wir über 400 Zeichnungen auf „Papier“ gebracht und das für eine magere knappe Minute.

Das Zusammenführen aller Zeichnungen war auch nochmals ein ganzes Stück Arbeit. Bei vielen Szenen mussten wir nochmals neue Zeichnungen, also kürzere „Zwischenschritte“ für die Bewegungen, einfügen und nachzeichnen. Aber als alle Zeichnungen im Premiere Pro drin waren, war das Gröbste endlich geschafft.

Vertonung

Da wir bereits beim Storyboard zeichnen feststellten, dass Töne die Geschichte bzw. vor allem die Gefühle und Mimik der Figuren gut unterstützen würden, ging es nun noch an die Vertonung der ganzen Geschichte. Wir arbeiteten mit Hintergrundmusik und Raphael Schmitz lieh den Figuren seine Stimme und hat ihnen so Leben eingehaucht.

Fazit

Wir hatten uns das ganze wohl etwas zu einfach vorgestellt und den Aufwand völlig unterschätzt. Das Endprodukt entspricht leider nicht ganz dem, was wir uns vorgestellt hatten. Der Film ist sehr nervös geworden und die Figuren zum Teil zu fest verzogen und zu schnell unterwegs. Auch geht durch das Comicartige unsere Geschichte etwas unter. Viele Aufwand für ein Produkt, dass so simpel aussieht! Der Film wirkt kindlich obwohl wir eigentlich ein ernstes Thema ansprechen wollten. Trotzdem hoffen wir, dass wir den Zuschauer unterhalten und ihm zumindest ein Schmunzeln abringen können.

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