Zu Beginn habe ich ein relativ genaues Storyboard gemacht, wo die einzelnen Elemente schon ausgearbeitet waren, wie ich dachte. Trotzdem gab es dann schon relativ schnell Probleme in technischer aber auch ästhetischer Hinsicht. Es sah dann plötzlich nicht mehr so aus wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Das liess mich etliche Male mit meiner Vorstellungskraft an meine Grenzen stossen und ich musste Sachen immer wieder aufzeichnen, Pläne und Pfeile machen und blickte immer noch nicht durch, was zum Teil sehr enttäuschend war. Es war auch immer wieder die Frage, was ist jetzt wichtig um die Geschichte zu erzählen und vielleicht ein wenig zu überraschen und was ist ein Detail, das gar nicht wichtig ist. Braucht es noch Blumen im Garten? Soll Rauch aus dem Schornstein aufsteigen? Ist die Figur genügend ausgearbeitet? Soll man den Fahrer im Auto sehen? Ich steigerte mich schnell hinein und hatte plötzlich noch unzählige Ideen die ich gerne eingebaut hätte. Ich musste mir immer wieder sagen halt, das verfehlt das Ziel. Es soll einfach bleiben. Eben genau wie die Werbung von der Mobiliar.
Eine wichtige Erkenntnis in technischer Hinsicht war für mich die Tatsache, dass wenn man mit dem Pin Tool in After Effects etwas animiert, man die Vektorgrafik nicht mehr kontinuierlich rastern kann, was in meinem Fall erhebliche Probleme gab. So waren Sachen bei denen ich mit der Kamera sehr nah hingefahren bin, plötzlich unscharf, oder sie liessen sich nicht mehr bewegen. Das hiess, alles nochmals hochskalieren (Dynamic Link von Adobe ist super), neu positionieren, Masken anpassen und die Kamerafahrt nochmals neu machen.
Dies ist dann auch schon der zweite Makel an meinem Konzept, keine Bildschnitte zu verwenden, was mich sehr viel Zeit gekostet hat. So gab es bei grossen Änderungen immer eine ganze Kettenreaktion an Änderungen. Weitere Sorgen bereitete mir das Timing. Was muss wie lange gezeigt werden, dass man es versteht aber nicht langweilig wird und noch einigermassen zur Musik passt. Wo mache ich kleine Pausen um den Zuschauer verschnaufen zu lassen. Das habe ich trotz unzähligen Varianten und Versuchen leider einfach nicht besser hingekriegt. Auf jeden Fall werde ich nächstes Mal die Musik zuerst aussuchen und die Bilder nachher an die Musik anpassen, denn jetzt weiss ich ungefähr was möglich ist und was nicht. Dies war vorher ja nicht der Fall, weshalb ich mich für die Animation als ersten Schritt entschieden habe.
Diese Arbeit hat mir wieder einmal gezeigt wie wichtig ein gutes Storyboard und Konzept ist. Es kann so glaube ich nie zu genau sein. Die Effizienz muss ich sicherlich noch um einiges steigern. Für diese 1:10 min habe ich einfach viel zu lange gebraucht.