«I bims der Walter»

Mit der Drohne im Gepäck und vier leeren Akkus schlendern wir den Kiesweg vom Crestasee zurück zu unserem parkierten Auto. Die letzten Aufnahmen sind im Kasten. Plötzlich klingelt es aus der Hosentasche. Eine blaue Push-Meldung ploppt auf dem Handybildschirm auf. 20 Minuten verkündet das Jugendwort des Jahres: «i bims». Wir finden es in diesem Moment so lustig, dass wir das Jugendwort in den Titel des Projekts einbinden. Es begleitet uns den Rest der Zeit.

«I bims der Walter!» ist eine Modernisierung des altbekannten Suchspiels «Wo ist Walter?». Sie erinnern sich bestimmt an die Kinderbuchreihe mit den doppelseitigen Wimmelbildern. Umringt von massenhaften Menschen, Tieren und Gegenständen werden verschiedene Alltagsszenen auf den Bilder gezeigt. Und mitten drin steckt dann irgendwo der Mann mit rot-weiss gestreiftem Pullover, Zipfelmütze, Stock in der Hand und runder Brille auf der Nase. Der Mann, der sich Walter nennt.

Nicht nur die Suchfigur Walter haben wir um Jahre verjüngt, auch die Art der Bilder ist in unserem Spiel zeitgemäss. Wir bedienen uns der detailreichen und wunderschönen Natur und verzichten auf Illustrationen. Schärft euren Adlerblick und sucht den kleinen Walter auf den Drohnenbildern:

Zum Spiel gehts hier!

Ziel des Spiels ist es nicht nur, den Nutzer zu unterhalten. Wir möchten ihm zusätzlich aufzeigen, wie schnell man mit der Drohne aus der Vogelperspektive etwas oder jemanden erkennen kann. Neben den in den Medien oft thematisierten negativen Anwendungen von Drohnen, können sie so durchaus auch für positive Zwecke eingesetzt werden. Dieser jüngste Fall beweist es, mittlerweile können Drohnen auch der Polizei nützen.

(mm)

Kritik
von Noémie Bont, Aline Räss und Melanie Zanga

Idee

Im Dreierteam besuchten wir freiwillig in den Sommerferien einen Drohnenflugkurs. Dieser Drohnenkurs wurde von der HTW organisiert und brachte uns den Umgang mit der DJI Phantom 4 bei. Die Fliegerei packte uns sofort. So waren wir fest entschlossen, in unserem nächsten Digezz-Projekt die Drohne als Werkzeug miteinzubeziehen und so unsere Fertigkeiten zu vertiefen. Während des Kurses wurden wir damit beauftragt, die Drohne auf zuerst 50 dann 60 Meter steigen zu lassen, bis wir genug mutig waren um sie auf 100 Meter ab Boden zu schicken. Faszinierend, wie viele Details auf den Aufnahmen noch zu erkennen waren.

Dies fiel uns wieder ein, als wir auf einen Zeitungsartikel stiessen, in dem es um die Suche von vermissten Personen mit der Hilfe von Drohnen ging. Eine Person in einer chaotischen Umgebung finden? Das kam uns bekannt vor. Wir erinnerten uns an die Bücher aus unserer Kindheit mit den Wimmelbildern, in denen wir Walter und seine Verwandten zu entdecken versuchten. Und so entschlossen wir uns, diesen Spieleklassiker mit einem Twist in einer digitalen Version zu entwicklen.

Umsetzung

Orte finden

Bei der Locationwahl bestanden wir vorallem auf zwei Kriterien. Es sollte eine ästhetische Location sein, in der man geometrische Strukturen findet. Aus der Vogelperspektive erkennt man beispielsweise bei Industrieparkplätzen eine wunderschöne Struktur in den parallelen Parkplatz-Linien. Doch solche Linien und Figuren findet man auch in der Natur: Strassen, Wege, Flüsse. Und so brainstormten wir zu dritt, bis wir uns auf folgende Locations beschränkten:

Graubünden:

  • Bergstrasse (Brambrüesch)
  • Crestasee aus verschiedenen Winkeln (zwischen Trin und Flims)
  • Rheinschlucht (zwischen Reichenau und Ilanz)

St.Galler Rheintal:

  • Parkplatz (Au)
  • Drei Brücken (Balgach)
  • Sportplatz (Balgach)
  • Hang mit Rebstöcken (Berneck)
  • Rheinvorland (Kriessern)
  • Schloss Platten (Oberriet)
  • Landstrasse (Rebstein)
  • Hirschensprung (Rüthi)

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten teilten wir auf zwei Tage auf. An einem Tag besuchten wir alle Locations im Raum Chur, am anderen Tag waren wir in unserer Heimat im St.Galler Rheintal unterwegs. Während den Dreharbeiten kümmerte sich jemand mit der Fernsteuerung in der Hand um das Fliegen der Drohne. Die andere Person kontrollierte auf dem Smartphone das Bild und gab der Pilotin Anweisungen. Die dritte Person aus dem Team verkleidete sich als Walter und brachte sich während der Flugzeit in Position, sodass man ihn gut, aber auch nich zu gut, auf dem Drohenbild erkennen kann.

Subsite

In der Subsite arbeiteten wir mit Image-Maps. Image-Maps sind Bilder, die klickbare Bereiche enthalten. Den Schwierigkeitsgrad der Bilder testeten wir an unseren Mitstudenten und sortierten die Bilder nach aufsteigender Schwierigkeit.

Material

  • DJI Phantom 4 mit Kabel für Handyverbindung
  • Smartphone mit DJI App
  • 4 Ersatzakkus
  • Walterkostüm
  • Auto (für Ortwechsel)

Learnings & Probleme

  • Pro Akku kann man maximal drei Aufnahmen von ca. 7 Minuten Flugzeit durchführen. Dementsprechend muss jedes Teammitglied genaustens über den nächsten Shot Bescheid wissen, damit man effizient arbeiten kann und keinen Akku verschwendet.
  • Image-Maps sind nicht responsive. Jedes Image-Map braucht Koordinaten für den definierten klickbaren Bereich, welcher durch absolute Zahlen festgelegt wird. In responsiven Fluid-Designs ändern sich diese Koordinaten und somit auch der klickbare Bereich, was wir nicht wollten. Dies realisierten wir jedoch erst nach einem halben Tag. Nach einem weiteren Nachmittag, den wir damit verbracht hatten eine responsive Lösung zu finden, entschlossen wir uns deshalb, uns auf die Desktopversion des Spiels zu konzentrieren. Es ist jedoch in allen gängigen Browsern zu spielen. Ausserdem ist ein grosser Bildschirm für ein Suchspiel sowieso geeigneter.

Fazit

Das Drohnenfliegen macht uns echt Spass. Aber es ist wie bei jeder Sache, die Fliegerei braucht noch viel Übung. Bis wir nebst einem makellosen Bild auch einen flüssigen und schönen Film produzieren können, werden wir noch manche Akkus leeren. Vom Arbeitsablauf und Zeitmanagement her würden wir erneut alles genau so durchführen.

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