von Nathalie Reichmuth, Sarah Huwiler und Sandra Steiner
Digezz Kritik „Das Nachwuchstalent“
Idee / Einführung
Der Einfall zu diesem Projekt kam uns bei einer Diskussion. Da wir drei Mädels alle grosse Fans von spannenden Interviews sind, suchten wir nach einem geeigneten Protagonisten für unser nächstes Digezz-Projekt. Eine von uns (Nathalie) hatte auf dem letzten Amerika-Flug nach Atlanta ihren Mittelsitz-Nachbarn ein bisschen näher kennenglernt. (Es blieb ja schliesslich genügend Zeit dafür, oder?) Es stellte sich spannenderweise heraus, dass er ein junger Velo-Profi war und zurzeit für das BMC Racing Team USA unter Vertrag stand. Zudem war er gerade unterwegs an die „Tour of Utah“ – einem Velo Rennen, das in Salt Lake City stattfand.
Konzept:
Wir wollten den 21-jährigen Nachwuchs-Radprofi Patrick Müller aus Schaffhausen portraitieren. Absicht war es aufzeigen, wie er zu diesem Sport gekommen ist und wie er Karriere, Ausbildung und Privatleben unter einen Hut bringt. Wie sieht das Leben eines Jungprofisportlers im Vergleich zu dessen gleichaltrigen Kollegen aus. Auf was muss er verzichten – muss er denn überhaupt verzichten? Was wünscht er sich und was bereut er?
Produktion
Unser Equipment setzte sich wie folgt zusammen:
- Zwei 70D Kameras
- Video-Stativ
- Zoom H4 / H1
- Lavalier-Mik
- Go-Pro 3 plus Zubehör
- Mac Laptop und Kopfhörer fürs Interview
Um möglichst nah an eine reale Arbeitsproduktion zu kommen, haben wir die Jobs als feste Rollen verteilt.
Unser Team bestand aus:
Sarah Huwiler: Kamera 1, Produktion
Sandra Steiner: Kamera 2, Produktion
Nathalie Reichmuth: Interview, Co-Produktion, Audio
Alle: Story, Regie, Licht, Schnitt und Ton
Wir hatten mit An- und Abreise einen Drehtag bei Patrick in Schaffhausen eingeplant. Nach Ankunft widmeten wir uns sofort den Aussen-Szenen im Wald - ein wenig ausserhalb von Schaffhausen, in denen er in voller Velodress-Montur mit GoPro durch den Wald „fätzen“ sollte. Es war frostig kalt und wir waren alle froh, als wir die Shots im Kasten hatten und dann in die wohlig-warme Wohnung von Patrick’s Kollegen zum Dreh vom Interview fahren konnten. Den Zeitplan hielten wir vorbildlich ein und drehten das Interview ohne Probleme innerhalb von einer Stunde vollkommen ab.
Interview
Unser Protagonist stand glücklicherweise auch schon vor der Kamera. Dies merkte man ihm sofort an. Er antwortete professionell, souverän, kompetent und machte es uns sehr einfach. Ein Durchlauf reichte völlig aus - keine Probleme - alles fix im Kasten. Wir schienen nervöser zu sein als er. Für das Gespräch hielten wir uns mit konkreten Fragen an einen Leitfaden. Das Interview dauerte schlussendlich circa eine Stunde.
Postproduction
Der Schnitt war eine Herausforderung, da wir mit zwei Kameras gefilmt und daher viel Material hatten. Die Synchro mit Ton machte uns das Leben anfangs schwer.
Da wir sehr viel Interview-Material zusammen hatten, mussten wir uns einigen, welche Aussagen im Film Platz hatten und welche nicht. Dies nahm einige Zeit in Anspruch, da Patrick ein sehr guter Erzähler war und praktisch ohne „ähms“ die Fragen beantwortete.
Herausforderungen und Probleme
Die liebe Technik machte uns zu Beginn ein wenig zu schaffen. Das Objektiv der 70D Kamera (das Modell aus der Ausleihe) machte dauernd irgendwelche „Getriebe-Geräusche“, welche erst zu spät wahrgenommen wurden. Diese konnten aber durch Postproduction Skills wieder wettgemacht werden. Wir hatten das Glück, dass wir nur bei der einen Kamera diese Probleme festgestellt hatten. Die andere 70D funktionierte einwandfrei. Eine weitere Herausforderung war das Wetter. Der Wind wehte uns beim Dreh um die Ohren und auch wenn wir unser Audio-Equipment vom Wind abgeschirmt hatten, war fast unmöglich, alles Rauschen zu verhindern. Aber ein bisschen Wind gehört wohl dazu, es soll ja authentisch klingen.
Fazit / Daraus gelernt ...
Wir hatten damit gerechnet, dass dieses Digezz-Projekt einfacher von der Bühne gehen würde. Es gab schlussendlich doch ein paar Hürden vor allem aber in der Postproduction, die eher unerwartet waren. Schlussendlich hat sich aber irgendwie jedes Problem lösen lassen. Was wir auch erst im Nachhinein feststellten, war ein total fataler Anfänger-Fehler. Der allseits bekannte Moiré-Effekt. Wir langten uns an den Kopf. Aber ja man lernt wie gesagt nie aus. Learning by doing. Keep on going! Es hat uns auf jeden Fall viel Spass gemacht und wir konnten ebenso viel daraus lernen.