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Kunstvermittlung auf Instagram

Museen mussten sich auf Grund der voranschreitenden Digitalisierung mit neuen Formen der Publikation auseinandersetzen und sich entsprechend weiterentwickeln. Wie erfolgreich bzw. wie professionell dieser Prozess voranschritt ist je nach Institution anders.

Thesis
Museen tun sich nach wie vor schwer mit den neuen Medien und halten sich mit dem Bereitstellen von Ressourcen eher zurück. Die heutige Aufgabe der Museen besteht darin zu sammeln, zu bewahren, zu forschen und auszustellen. Seit Beginn der langsamen Etablierung digitaler Museumsangebote kam es nicht selten zu einem Konkurrenzempfinden klassischen Museumssituationen gegenüber. Man vermutete eine sogenannte pädagogische Verflachung. In der heutigen Kunstvermittlung gibt es aber Häuser, die dafür sind, Besucher*innen und Angestellte in der Museumskommunikation einzubinden. Dafür eignet sich Social Media und insbesondere Instagram, sehr gut – Grund dafür: Storytelling lässt sich wunderbar anwenden. Es geht hierbei darum, erzählerisch zu informieren und zu unterhalten. Die menschliche Wahrnehmung nehme aktiv handelnde Charaktere bewusster und nachhaltiger war, als eine abstrakte Informationsvermittlung. Im Urheberrecht würden sich Museen – da sie in die Kategorie der Gedächtnisinstitutionen gehören – in Härtefällen auf die sogenannten „Schrankenbestimmungen“ berufen können. Das machen die Publikationen auf Social Media für Museen, vor allem was alte Kunst betrifft, einfacher. Es gibt aber auch Kunstvermittlungsleiter*innen, die sich gegen den Einbezug von Besucher*innen und/oder Angestellten aussprechen und nach wie vor die Vermittlung ihren Kunsthistoriker*innen überlassen. Kunsthäuser hätten ihre eigene Identität, was eine Vielfalt generiere und eine Individualität in der Vermittlung selbst schaffe. Für Kunstschaffende selbst ist Instagram eine Plattform, auf die sie nicht verzichten möchten. Sie profitieren von der Reichweite, von einer portfolioartigen Präsentation, von schnell knüpfbaren Kontakten in der Szene, einer Community und den Erträgen von Direktverkäufen ihrer Werke ohne Galerie-Abwicklung – werden jedoch vor technische Herausforderungen und juristische Grauzonen gestellt.

Lehrprojekt: Werkry.mp4
Klassische Kunstvermittlung erreicht kein junges Publikum. Das zeigen Studien, Arbeiten und wer einen Blick auf Besucher von Museumstouren wirft, bekommt die Bestätigung dessen live präsentiert. Das ist schade. Sind die Möglichkeiten doch so gross, fällt der Auftritt von Schweizer Kunstmuseen auf Instagram oft schwach aus. Es fehlt an Ressourcen, an Personal, an Skills. Es wird, was die Kommunikationsmöglichkeiten über Social Media betrifft, an Geld gespart – das in einer Zeit, in der das Schweizer Fernsehen der Plattform Instagram gleich viel Gewichtung zu- schreibt wie TV, Radio und Online. Wenn nicht sogar mehr: “Wir möchten dort sein, wo unsere Zielgruppe ist”, so Manuel Thal- mann, Bereichsleiter des SRF. Und wo sind die Jungen? Genau, auf Instagram. Zumindest jetzt noch, Stand Juni 2020.
Werkry.mp4 ist Werkschau und Instagramstory.
Werkry.mp4 ist Bewegtbild.
Werkry.mp4 ist Interaktion.
Werkry.mp4 ist für alle zugänglich.
Die erste Ausgabe von Werkry.mp4 mit Kunststudentin Priszilla Medrano findest du auf Instagram.