Matthew Woodson – Ein unterschätzter Künstler

Matthew Woodson, seinen Namen werden die wenigsten kennen. Aber seine Bilder hat wohl jeder schon irgendwo einmal gesehen.

Es gibt kaum ein namhaftes Magazin auf der Welt, das er noch nicht mit seinen charakteristischen Zeichnungen versehen hat. Die New York Times, das Forbes Magazin, die Vogue oder auch die Schweizer Sonntagszeitung sind nur einige davon. Doch wenn man sich seine Bilder so ansieht, könnte man meinen, dass sich hinter den “Zeichnungen” einfach ein paar gut bearbeitete Fotos verstecken.

Leider dürfen wir an dieser Stelle keine Bilder von ihm veröffentlichen. Aber schau dir doch sein Portfolio an. Auf seinem Blog findest du ausserdem interessante Hintergrundinfos zu ihm und seiner Arbeit.

Seine Bilder sind sehr realistisch und wirklichkeitsgetreu. In den meisten seiner Werke spielen Menschen und ihre Schicksale die Hauptrolle. Woodson schafft es, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, sowohl inhaltlich als auch formal. So benötigt er beispielsweise nur wenige Farbnuancen für ein perfektes Bild.

Und genau diese Raffinesse und Genauigkeit liessen mich an den Bildern zweifeln. Aber um herauszufinden, ob dies wirklich Zeichnungen oder lediglich bearbeitete Bilder sind, gab es nur eine Lösung: Selber machen!

Ich hab mir gedacht, wenn es nur bearbeitete Bilder sind, dann muss ich das ja auch selber hinkriegen. Ausgangsbild war ein Foto von Claudia, unserer Digezz Chefin vom Dienst (CvD) an diesem Tag.

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Nach meiner Theorie wäre es jetzt also ein Leichtes, daraus ein Woodson’sches Bild zu machen. Einfach in Illustrator einfügen, “Image-Trace” darüber laufen lassen, und… leider nein! Was dabei rauskam, hat nur sehr wenig mit Matthew Woodsons Bildern zu tun.

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Und nun? Wars das? Natürlich nicht! Nun packte mich der Ehrgeiz erst recht. Es musste doch möglich sein, solch ein Bild annähernd hinzubekommen. Also machte ich mich daran, selber eines zu zeichnen. Vorlage war wiederum dasselbe Bild von Claudia. Und hier das Ergebnis:

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Das Fazit

Ich hab Matthew Woodson definitiv unterschätzt. Seine Werke sind wirklich grosse Kunst mit viel Liebe zum Detail. Denn es sind tatsächlich detailreiche Handzeichnungen, welche anschliessend am Computer koloriert werden. Sein ausführliches Portfolio findest Du hier.

Bei meinem Bild habe ich ein wenig geschummelt, denn ich habe es vom Original abgezeichnet. Aber die Kolorierung geschah “von Hand”, sofern man diesen Ausdruck für Computerbilder verwenden darf. Für das finale Bild von Claudia (auf welchem man sie leider nicht mehr wiedererkennt) habe ich volle sechs Stunden gebraucht. Das folgende Video zeigt im Schnelldurchlauf, wie das Bild entstanden ist.