Musiktipp: Foals – „Holy Fire“

Im Bereich des Indie Rock führt im Moment kein Weg an ihnen vorbei: Von den Medien gefeiert und bei Musikkritikern in aller Munde, schaffen es “Foals” mit ihrem neuen Album „Holy Fire“ auf Anhieb auf Platz 2 der UK-Albumcharts.

Es ist ja nicht so, als wäre die britische Indie Band Foals ein Neuling im Musikbusiness. Gegründet wurde die Band bereits im Jahr 2005, erschien aber erst im Jahr 2007 in den britischen Charts – damals mit der sehr alternativen Single Balloons. Mit dem dazugehörenden Album Antidotes feierten sie im Folgejahr auch ihren bisher grössten Erfolg. Damals stach die Musik durch gezielte, aber eben auch experimentelle Gitarrensounds in Kombination mit knackigen Drums aus der Menge hervor. Der grosse Erfolg liess jedoch bei anschliessenden Alben auf sich warten. Mit Holy Fire ist die Durststrecke jetzt vergeben und vergessen – so scheint es.

Erwachsen, oder ganz einfach Mainstream?

Schon früh wurde das kommende Foals-Album diskutiert und auch freudig erwartet. Die beiden Singles Inhaler und My Number kündigten an, dass sich die Band neu definiert hatte. Chart-technisch war die Single Inhaler um einiges weniger erfolgreich als My Number. Im Nachhinein betrachtet ist aber genau Inhaler das einzige rockige Lied auf dem neuen Album. Die eigenwillige Musik, die immer zum Mitwippen animierte, wurde ersetzt durch eingängige Musik, die zum Nachdenken oder gar Träumen anregt. Bei einigen Musikkritikern geht es dabei um die Selbstfindung der Band oder gar ein Erwachsenwerden. Eine solche Entwicklung hat bei dem Album Holy Fire mit Sicherheit stattgefunden – es ist aber auch ein weiterer Schritt in Richtung Mainstream. Das Album ist sehr solide und gut produziert, wobei man immer wieder musikalische Details entdeckt. Entgegen dem Trend, dass auf den Alben von heute wieder mehr Songs zu finden sind, bietet das neue Foals Album – mit Prelude – gerade mal 11 Lieder.

Fazit

Foals haben sich mit ihrem neuen Album auf jeden Fall weiter entwickelt. Das Ergebnis hat aber den Beigeschmack des Mainstream. Die Musik ist wiederum fast zu verträumt, um in den Radios gespielt zu werden, aber die zweite Singleauskopplung My Number bringt die Neigung zur Massenabfertigung ziemlich deutlich auf den Punkt. Für die Nachdenklichen unter euch, die gern durch die Strassen wandern, ist das Album sicher eine Bereicherung. Diejenigen, die sich auf neue Foals-typische Kombinationen von Gitarrengezupfe und schrägen, aber knackigen Drumbeats eingestellt haben, sollten sich den Kauf jedoch nochmals überlegen. Trotz allem: Der Sound scheint die Masse zu überzeugen, denn bei der Welttournee der Band ist ein beachtlicher Teil ihrer ersten Konzerte bereits ausverkauft. Ob es sich dabei um alte oder neue Fans handelt, sei dahingestellt.

Foals live in der Schweiz

22. März 2013, Zürich – M4Music Festival