Pizza aus dem Holzofen

«Eines Tages eröffnen wir zusammen eine Bar!» – «Ja, auf jeden! Das wird so genial!» …Und mein Gegenüber wurde vom Erdboden verschluckt, nie wieder was gehört. Manchmal werden geniale Ideen aber auch umgesetzt – wie dieses Beispiel zeigt:

Die Idee war ganz simpel. Um seine pro-aktiven Freunde nicht plötzlich zu verlieren, stellte man ein Projekt auf die Beine. Alle könnten sich dort nach Zeit und Laune einbringen und zu Essen gibt es auch noch… Perfekt!

Die Rede ist von einem Food-Truck, spezifisch geht es um einen mobilen Pizzaofen. Ziel des Projektes ist es, mit einem Holz betriebenen Ofen Anlässe zu besuchen und dort Pizzen zu verkaufen.

Angefangen hat das Ganze mit der Vereinsgründung der Pizza-Crew im Winter 2016. Mit der Anschaffung eines alten, gedeckten Anhängers, der über Klappen und Türen verfügte, war dann auch der nächste Schritt getan.

Ich habe die Gruppe während eines halben Jahres begleitet und die verschiedenen Arbeitsschritte dokumentiert. Die gesamte Projektdokumentation könnt ihr mit Klick auf das Bild einsehen. Die Doku prangt zusätzlich als Goodie auf der Webseite der Pizza-Crew.

(le)

Kritik
von Stephan Huber

Idee und Vorgehen:

Das Projekt Pizza-Crew besteht schon circa ein Jahr und nahm fortlaufend Gestalt an. Da ich ebenfalls in dieser Gruppe mitmache und Mitglied des Vereines bin, bot sich eine Dokumentation über das Projekt an. Anfangs wollte ich es schon im letzten Semester einreichen, aber der Anhänger war bis anhin noch nicht so weit und es wäre ja auch langweilig zu zu schauen, wenn andere einen Wagen streichen.
In der Produktion der Videos ging es vom Regen in die Traufe und wieder zurück, aber konkreter Behandle ich diese weiter unten.

Eine wichtige Entscheidung musste ich jedoch schon bald treffen: Aus welchem Blickwinkel gestalte ich diese Dokumentation? Ist es der Verein, der sich präsentiert, oder ist es eine "journalistische Arbeit" über den Verein? Ich versuchte die Beschreibung neutral und aus einer gewissen Distanz zu gestalten. Weil ich die ganze Dokumentation auf der Webseite des Vereins platzierte, wählte ich in der schriftlichen Dokumentation einzeln die "Wir-Perspektive".

Produktion der Videos:

Es sind drei Videos und ich möchte zu Recht jedes kurz einzeln behandeln. Was allerdings gut zu wissen ist: Ich war auf dem Dreh immer alleine und ich habe Dinge eingefangen, die passiert sind. Alle drei sind Dokumentationen und keine gestellten Filme. Ich habe auch keine Beleuchtung mitgenommen - Es entspricht dem Resultat der Arbeit eines einzelnen Videojournalisten.

Schweissen, Schleifen & Streichen:
Dieses Video habe ich im vergangenen Frühjahr erstellt. Sämtliche Aufnahmen habe ich mit der Canon 5D und einem Rhode Video-Mic mit Hilfe eines Videostativs oder von Hand gemacht. Die Kenntnisse im Umgang mit Kamera/Mikrofon waren noch sehr gering, denn ich hatte erst die Erfahrung des Kurzfilmes aus dem ersten Semester. Der Fokus des Bildes ist nicht immer perfekt gesetzt und ich habe zu oft einen Weissabgleich gemacht. Grossen Gefallen habe ich an den Einstellungen, in welchen das Schweissen und die Arbeiten mit der Trennscheibe gezeigt werden.

Holzen:
Dieser Anlass war sehr spontan geplant. Dementsprechend war ich auch sehr spontan auf dem Dreh und habe mit dem Smartphone meines Kollegen gefilmt. Keine separaten Audioaufnahmen, keine Libraryeffekte - Das Sony Xperia vermag bei bombastischem Wetter und sehr guten Lichtverhältnissen mit Bild- und Tonaufnahmen zu überzeugen. Ich dachte mir "entweder wird es was, oder sonst lasse ich es halt weg," und bevor ich mich im Einstellungsmenu verloren hätte, zielte ich einfach drauf los. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, aber ich frage mich, wie gut die Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen oder in Räumen wären.

Pizza backen:
Dieses Video ist erst vor Kurzem entstanden. Mittlerweile kann ich eine 5D bedienen und habe auch betreffend Einstellungsgrössen und Tonaufnahmen dazugelernt. Weil ich aber alleine unterwegs bin und ich wusste, dass ich im Anhänger keinen Platz für ein Videostativ habe, entschied ich mich für ein Schulterstativ und das Rhode Video-Mic.
Im Voraus überlegte ich mir, welche Aktionen ich filmen möchte und auf welche ich verzichten kann. Ich entschied mich auf das Portionieren des Teiges zu verzichten, dafür konnte ich sonst alle Arbeitsschritte einfangen. Während den Aufzeichnungen hielt ich mich lediglich an den Grundsatz Drei Einstellungsgrössen pro Aktion.
Soweit so gut und die Aufnahmen sind auch zufriedenstellend. Allerdings musste ich mit mangelndem Licht kämpfen und hatte für den Fokus kaum Spiel. Was mich aber viel mehr demütigte, war das Video-Mic, welches nach wenigen Einstellungen den Geist aufgab: Keine tollen Geräusche mehr - Es galt mit Libraries und zwei Soundtracks zu arbeiten. Im Nachhinein konnte ich damit vieles retten, aber der Frust bleibt bestehen.

Der Webauftritt:

Mir kam die Idee mit den zwei Ebenen und dem Scrollbereich schon sehr früh. Ich habe es schliesslich schon oft gesehen und liess mich dadurch inspirieren. Also suchte ich nach einem geeigneten Plugin, welches ich dann nach einigen Startschwierigkeiten durchschaut habe. Ich formatierte den kompletten Auftritt aber eigenständig und verwendete das Bootstrap-Plugin ausschliesslich um die Seite responsive zu gestalten.
Schlussendlich ist es aus meiner Sicht ein gelungener Webauftritt - die wesentlichen Informationen sind gut ersichtlich und gleichzeitig schaffen grosse Bilder Emotionen. Leider ist die Darstellung auf dem Smartphone ungenügend - möglicherweise

Fazit:

  • In Zukunft muss die Erzählperspektive schon möglichst früh gewählt werden. Allenfalls können dann Einstellungsgrössen schon im Voraus festgelegt werden.
  • Die Qualität der Doku könnte gesteigert werden, wenn man zu zweit oder sogar zu dritt unterwegs ist (Licht, Equipment, Ton...).
  • Ich hatte mit diesem Projekt die Möglichkeit mit meiner Sprechstimme zu üben und ich stelle eine Entwicklung fest. Etwas mehr Dynamik ist aber immer noch angebracht.
  • Punkto Webdesign sollte es meiner Meinung nach möglich sein, dass die Scroll-Funktion auch auf Smartphones funktioniert - Das wäre der nächste Schritt.

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