Portrait: Sebastian Fitzek

Am 26. September 2012 erschien sein neues Buch mit dem schauerlichen Namen “Abgeschnitten”, welches er mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos gemeinsam verfasst hat. Mitte Oktober wird die Verfilmung von “DAS KIND” veröffentlicht. Da ich das neue Buch noch nicht gelesen habe und gespannt bin, wie eines der wohl fesselndsten Bücher verfilmt wurde, schreibe ich diesen Beitrag zu Sebastian Fitzek.
Bild: zVg

Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren für Psychothriller, seine Werke erscheinen auch in den USA und in England, der Heimat des Spannungsromans, und sie wurden in 24 Sprachen übersetzt. In Berlin wird am 17. Oktober eine VIP-Premiere des Thrillers “DAS KIND”, stattfinden. Fitzek schrieb “DAS KIND” im Jahre 2008, es wurde zum Bestseller. Eine lobende Rezension von Necroweb.de zum Buch lautet: «DAS KIND ist primär kein brutales, blutrünstiges Buch (…), sondern ein waschechter Psychothriller. Dieses Genre beherrscht Fitzek wie kein anderer deutscher Autor. Er kann sich zudem ohne Weiteres mit den internationalen Grossmeistern des Horrors messen, sodass man Sebastian Fitzek auf die gleiche Stufe wie Stephen King stellen könnte.» Auch der Stern weiss nur gute Worte zum Thriller zu schreiben: «Das Buch ist nichts für Leser mit schwachen Nerven. Hart und spannend bis zum überraschenden Schluss.» Wenn das Buch schon so spannend ist, wie packend muss dann der Film erst sein? Wir dürfen gespannt sein.

Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren. Bis zum ersten Staatsexamen studierte er Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete dann als Chefredakteur und Programmdirektor in verschiedenen Radiostationen Deutschlands. Bis heute lebt er in seiner Heimatstadt und arbeitet in der Programmdirektion des Berliner Radiosenders 104.6 RTL. Seit dem Jahre 2006 schreibt Fitzek Psychothriller. Allesamt wurden zu Bestsellern gekürt. Sein Erstlingswerk “Die Therapie” erschien im Juli desselben Jahres und wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bestes Krimi-Debüt nominiert. Fitzek hat das grosse Privileg eines Schriftstellers, dass er von seinen Büchern leben kann. Hin und wieder ist er noch als Berater für den Radiosender 104.6 RTL, wo er noch einen eigenen Schreibtisch besitzt, tätig. «Die Arbeit im Sender ist so etwas wie ein Anker in der Realität. Hier treffe ich auch die meisten verhaltensauffälligen Menschen, die mich zu Psychothrillern inspirieren.», schreibt Fitzek im Autorenfragebogen auf seiner Website www.sebastianfitzek.de.

Beim Durchstöbern seiner Website findet man eine Menge Infos zum begabten, deutschen Autor Sebastian Fitzek. Nicht nur Berufliches, sondern auch Privates hat er für Klatsch-und-Tratsch-Leute – wie mich – preisgegeben. Er ist mit einer Frau namens Sandra verheiratet, hat eine kleine Tochter, Charlotte, und einen noch ein Jahr jüngeren Sohn, David. Seine humorvolle Art, die er auf seiner Website durch witzige Kommentare zeigt, macht ihn mir noch sympathischer als er mir vor dem Rumsurfen durch seine Thriller schon war. Bspw. die Frage im Autorenfragebogen: «Wer soll die Hauptrolle in der Verfilmung Ihres Lebens spielen – und warum?» Fitzeks Antwort: «Tom Cruise, George Clooney oder Brad Pitt. Wegen der atemberaubenden Ähnlichkeit mit mir.» Ein anderer Abschnitt, der mich schmunzeln liess: «Beschreiben Sie sich mit drei Worten: Kreativ, ungeduldig, humorvoll, launisch, neidfrei, nervös, tierlieb, faul, nie mit drei Worten auskommend.»

Die Inspiration für seine Bücher findet Fitzek in Alltagssituationen seines eigenen Lebens. Den Geistesblitz für “Die Therapie” hatte er in einem völlig überfüllten Wartezimmer eines Arztes darauf wartend, dass seine damalige Freundin wieder aus der Behandlung kommt. Als das nach einer halben Stunde immer noch nicht der Fall war, begann sein Thriller-Hirn zu grübeln: Was wäre, wenn ihm jetzt alle sagen würden, sie wäre erst gar nicht hineingegangen? Wenn Sprechstundenhilfe und Arzt behaupteten, heute hätten sie seine Freundin gar nicht gesehen? Wenn auch die anderen, wartenden Patienten mit dem Kopf schütteln würden? Welchen logischen Grund könnte es dafür geben, dass sie fortan nie wieder auftaucht? Nachdem er diese Kernfrage gefunden und für spannend befunden hatte, begann er etwa ein Jahr lang nachzudenken. Danach hatte er ein Exposé mit einer schlüssigen Story zusammen.

Die Idee für sein Werk “P.S. Ich töte dich” kam ihm auf einer Lesereise, als im Hotel nichts anderes als eine Bibel zu finden war, die er vor dem Einschlafen lesen konnte. Er dachte sich: «Moment mal, “was wäre wenn” jetzt aus dieser Bibel ein Zettel herausfallen würde auf dem stünde: “Nicht einschlafen oder sie bringen Dich um!”» In einem Interview, das auf www.booksection.de zu finden ist, sagt Fitzek, dass er oft Hilfe von Aussenstehenden brauche für seine Recherchenarbeit: «… Beim “Augensammler” zum Beispiel die blinde Physiotherapeutin. Dabei habe ich (..) schnell gemerkt, dass man nicht einfach die Augen zumachen kann, um sich vorzustellen, wie jemand lebt, der blind ist. Da war mir klar, dass ich dafür Hilfe brauche und so ist erstmal nicht die Handlung, sondern die Figur vorangetrieben worden. Macht eine Blinde beispielsweise das Licht an, hat sie Spiegel in der Wohnung, wie sortiert sie die Wäsche? Ich hatte bei der Recherche viel Hilfe von Blinden und Sehbehinderten.»

In seiner Biographie “In ausführlicher Länge” schreibt er über peinliche Dinge, die ihm passiert sind, und lädt Bilder hoch, die wohl für seine Abneigung, sich fotografieren zu lassen und für seine Macke, die er haben muss, um solche Psychothriller schreiben zu können, verantwortlich sind. Die Texte und Fotos sind alle auf der Website einsehbar. Obwohl Sebastian Fitzek ein Psychothriller-Autor ist, scheint er nicht in diese dunkle Welt abgetaucht zu sein. Ganz im Gegenteil: Er besitzt einen äusserst geschmackvollen Humor. Eine kleine Kostprobe: «Und auch wenn ich im Leben nicht einen Tag juristisch gearbeitet habe, bin ich doch den Axtmördern und Psychopathen treu geblieben, die ich während meiner Strafrechtsvorlesungen so lieb gewonnen hatte. (…) Nachdem meine Tenniskarriere nicht so recht in Gang kommen wollte, beschloss ich, Rockstar zu werden. Zwar konnte ich nicht singen wie Freddy Mercury, mehrere Instrumente spielen wie Prince, aber dafür tanzte ich schon immer wie Joe Cocker. Meine Eltern bezahlten den Fehler, mir ein Schlagzeug zu schenken, mit einem Tinnitus. Für mich begann ein völlig enthemmtes, ausschweifendes Musikerleben. Ähnlich wie Madonna schockierte ich meine Umwelt mit freizügigen Fotos, die Zweifel an meiner sexuellen Orientierung wach werden liessen.»

Die bisher erschienenen Bestseller von Sebastian Fitzek:
“Die Therapie” (2006), “Amokspiel” (2007), “Das Kind” (2008), “Der Seelenbrecher” (2008), “Splitter” (2009), “Der Augensammler” (2010), “P.S. Ich töte dich” (2010), “Der Augenjäger” (2011), “Nicht einschlafen” (Kurzgeschichte als E-Book, 2011), “Abgeschnitten” (2012):

Zehn Bestseller in sechs Jahren. Das ist ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Ich habe bis zum jetzigen Zeitpunkt sechs der zehn Psychothriller verschlungen und bin von jedem einzelnen begeistert. Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag auch Euer Interesse wecken konnte.

Links:
Website Sebastian Fitzek
Fitzek auf Wikipedia

Weitere Quellen:
www.booksection.de
www.sebastianfitzek.de
www.lovelybooks.de