Team Coffee<br>: 1914 in a Timeline

Vier Jungs, drei Tage, ein Airbnb und ein Hackathon: Das Team «Coffee<br>» hat anlässlich des «GLAMhack 2020» alle Erwartungen übertroffen. Zurecht werden sie in den höchsten Tönen gelobt, mit der Bestnote ausgezeichnet und von Thomas Weibel als die künftigen «Thomas Weibel» gehandelt.

Schön hast du geklickt und den Lead gelesen, jetzt geht es aber um unser Projekt namens «1914 in a Timeline», das wir tatsächlich binnen zweier Tage an einem Hackathon umgesetzt haben.Wir beschäftigten uns mit dem historisch spannenden Jahr 1914 und hauchten alten Zeitungsartikeln neues Leben ein. «Wer liest schon alte Zeitungen», fragst du dich? Dann lass dich kurz in die Zeit von 1914 zurückversetzen:

1914 – vom Fortschritt in den Krieg

Die Telefonleitungen knisterten und knatterten, die ersten motorisierten Fahrzeuge ratterten über unbefestigte Strassen und am Himmel waren Objekte zu sehen, die wir heute als Flugzeuge bezeichnen. Die Zeit anfangs des 20. Jahrhundert wird auch dank technischen Neuerungen wie diesen in die Epoche «Belle Epoque» eingeordnet. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 nahm diese Epoche ein jähes Ende.

Der Ursprung des «Röstigrabens»

Dieses historische Jahr wurde für die Schweiz zur Zerreissprobe. Schliesslich sympathisierte die lateinische Schweiz (Romandie und Tessin) mit den Entente-Mächten um Frankreich, Grossbritannien und Russland. Die Deutschschweiz verstand sich hingegen eher als Unterstützer des Deutschen Kaiserreichs – Spannungen innerhalb der Schweiz waren so gut wie vorprogrammiert. Dies ist der Ursprung dessen, was wir heute umgangssprachlich als den «Röstigraben» bezeichnen.

Bericht von der Front und Protokoll der Ermordung Franz Ferdinands

Dieser Röstigraben kam besonders deutlich in der damaligen (Propaganda-)Berichterstattung zur Geltung. Unsere Idee, diese Zeitungsartikel wieder aufleben zu lassen, war geboren und wir fanden auf OpenData.swiss entsprechende Zeitungsartikel von 1914. Es handelt sich um Artikel der Schweizer Zeitungen «Gazette de Lausanne» und «Tribune de Genève». Die Artikel gewähren Einblick in eine Schweiz, wie man sie sich heute kaum noch vorstellen kann. Zudem können einzelne historische Ereignisse, wie beispielsweise die Ermordung Franz Ferdinands, aus damaliger Perspektive betrachtet werden.

Kombination mit heutiger Sicht

Um das Erlebnis auf der Webseite noch etwas spannender zu gestalten, wurde eine Timeline erarbeitet und mit Zeitungsartikeln aus heutiger Perspektive angereichert. Sorgten früher die Luftkämpfe im Krieg für Schlagzeilen, ist es heute beispielsweise die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge.

Hier geht’s zu unserer GLAMhack-Webseite, die in den zwei Tagen erarbeitet wurde.

Hintergrund

Die Motivation hinter diesem Projekt ist, aufzuzeigen, welche Bedeutung der kostenfreie und bedingungslose Zugang zu Kulturdaten für die Gesellschaft haben kann. Unser Projekt ist als Aufforderung an Museen, Bibliotheken und weitere Institutionen zu verstehen, ihre Kulturdaten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Über «GLAMhack» – Swiss Open Cultural Data Hackathon

Die diesjährige Ausgabe des Swiss Open Cultural Data Hackathon fand vom 5. bis 6. Juni 2020 als reiner Online-Hackathon statt. Der Event wurde virtuell vom Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft der Fachhochschule Graubünden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Multimedia-Produktion durchgeführt. Der Schwerpunkt des GLAMhacks liegt auf Linked Open Data, Maschinelles Lernen, Mensch-Computer-Interaktion und Crowdsourcing.

Hier findet ihr den Aftermovie von unseren Kollegen, Oliver Julier, Till Minder und Demian Spescha.

(hil)

Kritik
von Bernhard Aebersold, David Indumi, Frank Zinsli und Sandro Anderes

Die Leistungen anlässlich des GLAMhacks werden an die Note der Interaktiven Medien angerechnet und werden daher nicht als Digezz-Beitrag bewertet.

Für Interessierte: Für das gleichzeitige Arbeiten an der Webseite arbeiteten wir mit GitHub und um die Artikel anzeigen zu können, erstellten wir eine Datenbank, aus der wir die einzelnen Artikel mit PHP abrufen.

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