Unterwegs auf drei Rädern

Es ist schnell und nicht ganz ungefährlich, sieht aber nach verdammt viel Spass aus: Das Drift Trike. Um euch einen Einblick in den jungen verrückten Sport zu geben, wage ich den Selbsttest. Im ersten Teil meiner Serie erfahrt ihr alles rund um das Drift Triken und dessen Herkunft.

Könnt ihr euch noch an die Zeit erinnern, in der ihr voller Stolz die erste Testfahrt mit eurer selbst gebauten Seifenkiste absolviert habt? Tage-, wenn nicht wochenlang war man am Rumbasteln, hat sich allerhand Schrott angesammelt, um daraus einen fahrbaren Untersatz zu formen. Irgendwann wächst man aber aus dem Seifenkistenalter raus und ist zu erwachsen für diesen Zeitvertreib.

Für diejenigen unter euch, welche diese Zeit nicht ganz vergessen haben und auf der Suche nach Nervenkitzel sind, gibt es eine Erwachsenen-Alternative zur selbst gebauten Seifenkiste; Das sogenannte Drift Trike. Nur wenige Zentimeter trennen euren Hintern von der Bergstrasse, die ihr mit 40-80 km/h hinunterrollt. Der Name dieses Extremsportgerätes ist Programm; Drift Trike setzt sich aus dem Wort „driften“ zusammen, das man aus dem Motorsport kennt, und dem englischen Wort „tricycle” für Dreirad. Das Gerät ist im Idealfall eine Mischung aus einem BMX oder einem Kinderfahrrad, und dazu der Hinterachse eines Go-Karts. Der Drift-Effekte entsteht dadurch, dass über die Hinterräder ein Stück von einem Plastikrohr gestülpt wird. PVC-Rohre sind die Kunststoffrohre, die sonst als Abwasserleitungen zum Einsatz kommen. Ihr merkt vielleicht schon, wo das ganze hinführt: Weil man auf Kunststoff fährt, haben die Hinterräder keinen festen Halt. Somit kann man die Hinterachse schon mit einem leichten Schwenker nach aussen zum Ausschlagen bringen – und schon wird gedriftet.

Herkunft

Hört sich nicht ganz ungefährlich an – ist es auch nicht. Da fragt man sich zu Recht: Wer kommt auf so eine Idee? Nicht sehr überraschend findet der Sport seinen Ursprung im führenden Land der Extremsportarten, in Neuseeland. Die Vorlage für das „Erwachsenen-Trike“ stammt von einem Kinderspielzeug aus den siebziger Jahren namens „Big Wheel“.

Eine der ersten sogenannten „Crews“, die das Drift-Triken in Neuseeland populär gemacht haben, nennt sich „Drift Trike Whangarei“ und wird heute sogar von Red Bull gesponsert. Weltweit bekannt wurde der Sport aber erst durch den berühmten Filmer Devin Graham. Der junge Filmemacher und Regisseur wurde durch seine einzigartige Inszenierung von Fun- und Extremsportarten auf YouTube bekannt. Bei einem Trip nach Neuseeland hörte er, dass eine Gruppe Neuseeländer mit sogenannten Drift Trikes die Berge runter rasen. Graham nahm Kontakt mit der verrückten Truppe auf um einen Kurzfilm zum Drift Triken zu realisieren. Schon innert kürzester Zeit verbreitete sich der Film im Internet und zählt heute fast 12.5 Mio. Views. Dadurch hat sich die Trike-Community über den ganzen Globus ausgeweitet und es gibt bereits zahlreiche Drift-Trike-Crews in Australien, Amerika und Europa. In Amerika wurde 2011 sogar eine Non-Profit- Organisation namens „American Drift Trike Association“ ins Leben gerufen, die versucht den Sport zu promoten und weiter zu verbreiten.

(Video: Devin Graham)

Wie komme ich zu einem Drift Trike?

Mittlerweile ist die Community so gross, dass sich einige der Crews darauf spezialisiert haben Drift Trikes zu bauen und zu verkaufen. Ebenfalls gibt es meistens auch gleich Onlineshops, um sich die wichtigsten Einzelteile zu bestellen. Da ein komplettes Drift Trike aber immer noch einiges kostet, erkläre ich euch im nächsten Teil, wie man sich sein ganz eigenes Drift Trike bauen kann und überhaupt die endsprechenden Bauteilen dafür bekommt.