Visuelle Kommunikation im Web 2.0

Internet-Meme dienen als kulturelle Übermittlung von Informationen und ergänzen die sprachlichen Zeichen in sozialen Netzwerken. Die Funktion der Meme äusserte sich vor der Entstehung des Internets in Sprichwörtern, Witzen oder Postkartensprüchen. Heute sind Internet-Meme universal und weltweit verständlich und bei vielen aus der alltäglichen Kommunikation in sozialen Netzwerken oder auf Nachrichtendiensten nicht mehr wegzudenken. Doch was kann durch Internet-Meme eigentlich alles ausgedrückt werden?

Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Thematik von visueller Kommunikation im Web 2.0. Der Fokus wurde dabei auf die Verwendung von Bildern, sogenannten Bild-Makros, als Kommunikationsform zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Web und in Nachrichtendiensten gelegt – einem Genre innerhalb der Bezeichnung von Internet-Meme.

Deshalb liegen dieser Thesis die Fragestellungen zugrunde, wie Emotionen über Bild-Makros anhand ihrer Sprach-Bild-Beziehung dargestellt werden, wie die Selbstdarstellung anhand von Bild-Makros medial vermittelt werden kann und inwiefern diese zur Identitätskonstruktion beitragen können. Untersucht wurden dabei 40 Bild-Makros zu Ausprägungen ihrer Sprach-Bild-Beziehung und Antworten von 20 fokussierten Einzelinterviews von Personen im Alter von 14 bis 26 Jahren.

Als Lehrprojekt wurde ein analoges Handbuch über Internet-Meme und Bild-Makros angefertigt. Das Buch «can you fall in love with a meme_?» fungiert dabei als eine analoge Momentaufnahme von Bild-Makros, die in der digitalen Welt zu schnell verschwinden. Mit vielen Beispielen aus dem Reich der Meme werden Herkunft, Ausprägungen und die Sprach-Bild-Beziehung deutlich gemacht und erläutert.

Im Ergebnis der Bachelorthesis wird deutlich, dass Bild-Makros zwar alle einem prototypischen Aufbau mit ähnlichen Ausprägungen folgen, sich aber kein starres Musterbeispiel erkennen lässt, an welchem Emotionen auf Bild-Makros dargestellt werden. Weiter konnte die mediale Vermittlung zur Selbstdarstellung durch Bild-Makros insofern aufgezeigt werden, dass Bild-Makros gewisse Ausprägungen der Identität erkenntlich machen können und dass Jugendliche und junge Erwachsene diese als symbolhafte Identitätsdarstellung nutzen.