Wir machen “Nägel mit Köpfen”

Redewendungen sind uns allen vertraut. Tagtäglich verwenden wir sie in den verschiedensten Situationen. Doch wieso haben wir nach einer Partynacht einen Kater und nicht einen Hund? Wieso sagen wir nach glücklich ausgegangenen Momenten Schwein gehabt und nicht Kuh gehabt? Wir bringen euch die Redewendungen und deren Entstehung etwas näher und erklären euch, wieso wir sie heute in welchem Kontext anwenden.

Audiobeitrag Redewendungen

Weitere Beispiele:

Blau machen
“Blau machen”, das bedeutet Schule oder Arbeit schwänzen – soviel ist klar. Aber warum heißt es gerade “blau” machen und nicht “gelb” oder “rosa” machen oder etwas ganz anderes?

Die Redewendung “blau machen” kommt ursprünglich vom sogenannten “Blauen Montag”. Das war früher ein freier Tag, an welchem nicht gearbeitet wurde. Dieser Tag war vor allem bei Färbern gebräuchlich. Die zu färbende Wolle wurde am Sonntag in ein Färbebad gelegt, um die Farbe in das Gewebe einwirken zu lassen. Einen Tag später, also am Montag, wurde die gefärbte Wolle dann aus dem Bad genommen und an der Luft getrocknet. Die besondere Farbe, die damals verwendet wurde, zeigte eine chemische Reaktion mit der Luft – und wurde blau.

Während die Wolle an der Luft trocknete und blau wurde, hatten die Färbergesellen nichts zu tun. Also konnten sie ganz in Ruhe “blau machen” – und zwar die Wolle.

Daumen drücken
Klar, dass Daumendrücken Glück bringen soll, das wissen wir alle. Aber warum hält man ausgerechnet den Daumen, und nicht den Zeige- oder Ringfinger?

Laut einem alten germanischen Volksglauben soll der Daumen der Glücksfinger sein. Dank einer übernatürlichen Kraft soll er auch vor bösen Träumen schützen. Der Daumen ist in diesem Fall auch ein Symbol für einen Kobold: Wird er von dem übrigen Fingern festgehalten, kann er demjenigen, dem die Daumen gedrückt werden, nichts mehr anhaben.

Faustdick hinter den Ohren
Ebenfalls ein alter Volksglaube besagt, dass hinter unseren Ohren Schalk und List als kleine Dämonen sitzen. Besitzt jemand besonders viel davon, so hat er dicke Wülste hinter den Ohren. Sind diese dann noch so dick wie eine Faust, ist man ganz schön gewitzt.

Schwein haben
Die Herkunft dieser Redensart ist nicht mit Sicherheit geklärt. Es wird vermutet, dass sie im Mittelalter entstanden ist. Damals bekam der Letzte oder Schlechteste bei sportlichen Wettkämpfen ein Schwein als Trostpreis. Einerseits wurde man damit lächerlich gemacht, hatte aber andererseits auch etwas Wertvolles bekommen, denn Schweine galten damals als Wertobjekt.

Weitere interessante Gebräuche, Geschichten und Hintergründe findet ihr auf:

http://www.geo.de/GEOlino/mensch/redewendungen/deutsch