Mein Hobby? Journalismus!

Digitale Medien bestimmen heute den Alltag von Herr und Frau Schweizer so wie nie zuvor. Es ist beinahe unmöglich geworden, keine Medien zu konsumieren. In unserer Sendung, die man nur hören kann, diskutieren wir Risiken und Chancen einer modernen, vernetzten Welt – immer aus der Sicht der jungen Menschen.

Ob Zuhause, unterwegs im Zug, auf der Arbeit oder im Unterricht: Das Smartphone mit all seinen Applikationen und Funktionalitäten ist zu unserem ständigen Begleiter geworden. Die Mediennutzung hat sich verändert, und diese Veränderung hält an. Das stellt grosse Medienhäuser vor teilweise existenzielle Herausforderungen und versetzt Medienanbieter in den Zugzwang, neue Produkte zu entwickeln.

Oft werden dabei die Bedürfnisse der Jungen wenig oder gar nicht beachtet. Das stört uns. Aber manchmal treffen neue Apps, Plattformen und Medienformate auch den Nerv unserer Zeit und den Geschmack der Jungen. Das hingegen freut und fasziniert uns – und darüber sprechen wir.

Doch braucht es wirklich noch zwei Typen, die sich in einer eigenen Sendung über neue Medien und eine digitalisierte Welt auslassen? Wir finden: Ja! Denn wir haben etwas zu sagen. Wir sind Multimedia-Production-Studenten; vereinen journalistische Erfahrungen in Print, Radio und Online und interessieren uns für Medien sowie die Menschen, die sie nutzen. Das ist uns Grund genug, unsere Gedanken in eine auditive Form zu giessen.

Wir nennen uns «Die Hobbyjournalisten» und so heisst auch der dazugehörige Soundcloud-Stream und unsere Website, die unseren Episoden einen Rahmen geben. In jeder Folge wird kritisiert, diskutiert und gratuliert – immer aus einer jugendlichen Perspektive. Interessiert? Tune in!

(mm)

Kritik
von Reto Jost und Florin Rüdisühli

DIE ANFÄNGE. Auf die Idee, einen Podcast zu machen, kamen wir ursprünglich im Sprechunterricht. Wir mussten dort einen kleinen Radiobeitrag machen, und wir merkten, dass uns das Spass bereitet. Auch erzählten wir uns oft von unseren ersten Erfahrungen im Journalismus, bei Zeitung, Radio und Onlineportalen. Wir witzelten oft und erkannten das Potenzial von uns zweien als Moderatoren einer kleinen Sendung.

Doch wie so oft hat man schnell einen Einfall, doch bis man die Worte dann auch in Taten umsetzt, dauert es eine Weile. So vertagten auch wir unsere Idee immer wieder, auch weil wir wieder viele andere Projekte am Start hatten. Dann kam die Einführung in Digezz und wir fassten unseren Podcast wieder ins Auge.

DIE IDEE. Doch wie macht man konkret einen Podcast? Über was redet man, wer hört uns überhaupt zu? Wir gaben uns den Namen «Die Hobbyjournalisten». Ursprünglich wollten wir noch mehr ins Comedy-Genre hineingehen und mit den gängigen journalistischen Formaten «spielen». Doch wir stellten schnell fest, dass das wenig Substanz hatte und schnell lächerlich werden kann.

Was nicht heissen muss, dass unser jetziges Sendungskonzept langweilig ist: Wir bereiten Themen journalistisch auf, recherchieren sie, brechen sie herunter aufs Wichtigste. Damit das Ganze aber nicht zu trocken herüberkommt, präsentieren wir die Themen in einer frischen, humorvollen Weise für ein junges Zielpublikum. Knackige Dialoge und kurze Beiträge sind Kernbestandteil unserer Episoden. Wir sprechen über Themen wie Mediennutzung und Onlinedating, eben Dinge, die uns junge Menschen beschäftigen. Wir kritisieren, aber diskutieren auch Chancen der modernen vernetzten Welt.

Parallel zum Podcast setzten wir noch einen Soundcloud-Account und eine Wordpress-Website unter www.hobbyjournalisten.ch auf, wofür wir auch noch ein kleines Logo/Design entwickelt haben. Auf der Website sollen nicht nur unsere Episoden, sondern auch Texte und Videos hochgeladen werden, die in gemeinsamer Arbeit entstehen.

DIE UMSETZUNG. Jede Episode sollte eine ähnliche Struktur aufweisen, um beim Hörer einen gewissen Wiedererkennungswert zu erzeugen. Wir beginnen jede unserer rund 10-minütigen Episoden mit einem packenden Einstieg und einem Input, der uns irgendwo begegnet ist. Dieser Input kann ein Video, ein spezielles Format, ein Artikel, irgendwas sein, dass uns aufgefallen ist. Weiter kommen meist 1-2 Beiträge hinzu: eine kurze Umfrage oder ein Interview, dass zu unserem Episoden-Oberthema passt. Abgerundet wird das Episoden-Ende jeweils mit einem Tipp oder einer Empfehlung für eine App, ein Portal, o.Ä.

Weiter benötigten wir für die Aufnahme noch einen Opener- und einen Zwischenjingle. Mit der Audiosoftware Ableton Live und einem Akai Midi-Keyboard produzierten wir einen funky Groove, der zum mitwippen motiviert. Am Ende singt in den passenden Harmonien eine Frau unseren Podcast-Namen, was wir mit einem Shure SM-57 Mikrofon, einem Roland Interface und Adobe Audition CC aufgenommen haben.

Die Sendung selbst musste zuerst recherchiert, dann strukturiert und für zwei Sprecher getextet werden. Das war nicht einfach, da man dem gegenüber ja quasi Wörter in den Mund legen musste. Nach einigen dialektischen und inhaltlichen Anpassungen waren wir dann bereit für die Aufnahme. Wir nahmen im Radiostudio der HTW in der Eduzone auf und zeichneten die Aufnahme mittels Audacity auf. Für den ersten Beitrag (Katzenvideos) verwendeten wir den O-Ton einer anderen Digezzgruppe, die eine Strassenumfrage gemacht hatte. Das Interview mit Mary und Cecile nahmen wir im Studio mit einem Yellowtec-Handmic auf. Die ganze Sendung haben wir dann in Audition geschnitten und gepegelt.

REFLEXION. Ende März und anfangs Mai musste Reto zweimal ins Spital für eine zweiteilige Operation. So mussten wir den Plan, dieses Semester zwei Episoden zu produzieren, umstellen. Wir entschieden uns, nur eine Folge zu machen. Auch kam ein grosser Gruppenauftrag dazu, der uns zeitlich intensiv einspannte und dies auch den ganzen Sommer hindurch tun wird. Während der eine sich eher ums Texten kümmerte, produzierte der andere den Jingle. So konnten wir uns gut ergänzen und trotz Einschränkung noch eine Folge aufnehmen. Wir sind mit dem Endprodukt, unserer ersten Folge, sehr zufrieden und freuen uns auf Feedbacks und weitere Episoden.

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