Das Traditionsgericht Rheintaler Ribelmais

Der Ribelmais gehört zum Rheintal wie die Olma-Bratwurst zu St.Gallen. Wie wurde aus einer alten Maissorte ein Traditionsgericht im St.Galler Rheintal? Der Rheintaler Ribelmais ist heute ein Aushängeschild für die ganze Region. Doch wie wird dieses spezielle Gericht hergestellt?

HINTERGRUND

Bereits im 17. Jahrhundert hat der Maisanbau im Rheintal begonnen. Durch das feuchtwarme Klima im Tal sind die Bedingungen ideal für den Anbau. Im 19. Jahrhundert wurden bereits zwei Drittel der Rheintaler Ackerbauflächen zum Maisanbau verwendet. Der Ribel, eine einfache, grobkörnige Maisspeise, war während etwa 300 Jahren das bedeutendste Grundnahrungsmittel der Rheintaler Bevölkerung. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, als der Wohlstand auch im Rheintal Einzug hielt, verschwand das Gericht allmählich aus den heimischen Küchen und der Ribelmais wurde immer seltener angebaut. Erst mit der Gründung des Vereins Rheintaler Ribelmais im Jahr 1998 wurden Strukturen geschaffen, um die Zukunft dieses altehrwürdigen Getreides nachhaltig zu sichern. Es ist eine unverwechselbare Spezialität und Aushängeschild für die ganze Region. Der Rheintaler Ribelmais wird für die Zubereitung von Speisen und anderen Lebensmitteln verwendet. Da der Mais vor allem als Speisemais konsumiert wurde, entstanden verschiedenste Gerichte daraus. Eine der populärsten und bekanntesten Zubereitungsart nennt sich «Rheintaler Ribelmais». Weitere Bezeichnungen des Gerichts sind «Törggemais» oder «Ribelimais».

FAKTEN

  • Der Verein Rheintaler Ribelmais wurde am 4. Februar 1998 gegründet.
  • Der Ribelmais ist ein Mahlprodukt aus der traditionellen Landmaissorte, welche ausschliesslich im St. Galler Rheintal angebaut wird.
  • Von ca. 1800 bis 1950 war der Törggenribel das Grundnahrungsmittel bäuerlicher Familien.
  • Das Rheintal produziert heute schweizweit am meisten Speisemais. Im Jahr 2015 war das Ziel, 110 bis 120 Tonnen Ribelmais zu ernten.
  • 2015 bauten 18 Bauern von Altenrhein bis Landquart den Ribelmais an.
  • 95 Prozent des Ertrages werden jeweils von der Meyerhans Mühlen AG in Rheineck gemahlen.
  • Die Produktepalette umfasst fünf Produkte: Maismehl, Bramata, Maisbier, Tortilla Chips und den Ribel Whiskey

ZUTATEN RHEINTALER RIBELMAIS ORIGINAL (4 Personen)

500 g Rheintaler Ribelmais AOP

3 dl Milch

3 dl Wasser

1 EL Salz

25g – 50g Butter

ZUBEREITUNG

VIDEO

(ae)

Kritik
von Rosa Künzler und Loredana Di Fronzo

Wer im St. Galler Rheintal lebt, ist sich den Anblick von Maisfeldern gewohnt. Ich, Rosa – aufgewachsen als Kind eines Agronomen – kenne den Ribelmais seit ich denken kann. Da ich selbst als Vereinsmitglied tätig bin, empfinde ich es als wichtig, dieses alte Kulturgut auch an die nächsten Generationen weiterzugeben. Da ich ständig meinen Mitstudenten von diesem Produkt, dem Rheintaler Ribelmais erzähle, war Loredana motiviert mich bei der Umsetzung zu unterstützen. Da wir beide vom Dorf stammen, sind uns kulturelle Werte sehr wichtig.

Die Idee

Wir kennen bereits viele Rezepte, welche im World Wide Web kursieren, oder auch von meinen Grosseltern (Rosa) an uns weitergegeben wurden. Uns ist aufgefallen, dass diese Rezepte sehr einfältig sind bzw. so alt wie der Ribelmais sind und so sehen die Rezepte auch aus. Wie können wir diese also aufpimpen? Da ich im Minor «Storytelling & Graphic Recording» den Kurs «Collagen»  besucht habe, war mir diese Form der Gestaltung sympathisch. Fotografie in einer künstlerischen Form, sehr simpel und einfach zusammengesetzt. So gingen wir an die Umsetzung.

Die Umsetzung

Nun ja, wir haben zuerst Schnappschüsse von den einzelnen Materialien gemacht. Den Ribelmais während dem kochen festzuhalten war das Eine. Schwieriger fanden wir diesen in die Schnittmaske zu setzten und auszuschneiden, ohne dass das Bild super künstlich aussieht. Einige Bilder haben wir aus dem Internet übernommen, da wir beispielsweise keine «schöne»  Milchflasche zu Hause hatten. Da wir zwar zufrieden, aber nicht gänzlich von unseren Endergebnissen überzeugt waren, kamen wir auf die Idee, die einzelnen Bilder als «Stop-Motion»-Film aneinanderzureihen. Der Ribelmais stammt aus dem 17. Jahrhundert, unser multimediales Produkt aus 2017.

Kritik

Für ein nächstes Mal sollten wir definitiv die Materialien besser einplanen. Damit wir keine Bilder von Google übernehmen müssen, da wir die Ästhetik der Endergebnisse als nicht all zu schön empfinden. Da wir mit Adobe Illustrator gearbeitet haben, um die Collagen zu erstellen, könnten wir uns für die nächste Umsetzung im Vornherein einige Videos, bzw. Tricks anschauen, die uns beim Erstellen der Collagen helfen.

Da diese Idee eher beiläufig entstand, sozusagen ein Gedankenblitz, ist die Vorbereitungsphase zu kurz geraten. Wir möchten diese Collagen-Arbeit gerne für ein anderes Produkt der Ribelmais- Produktepalette umsetzten und wissen nun auch, was es alles zu beachten gilt.

Was das Video anbelangt, empfinden wir Schnitt des Videos inkl. Musik und Text als grundsätzlich gelungen. Leider ging der Plan mit der Verwendung von Bildern in quadratischem Format nicht auf. Aus diesem Grund raubt der permanente schwarze Hintergrund dem Video leider nun einen erheblichen Anteil der Wirkung. Zugegeben ein dummer Fehler, der uns sicherlich kein zweites Mal so unterlaufen würde. Davon abgesehen lässt sich der Beitrag aber sehen.

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