Ladylike – the Browgame

Es gibt wohl kaum ein unspektakuläreres Körperteil, welches in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Ob freestyle zuhause mit der Pinzette, beim Profi im Studio oder beim neuen türkischen Coiffeur um die Ecke, es wird gezupft, aufgefüllt… und geniest?

Während wir uns nämlich liebevoll unseren Augenbrauen widmen, stimulieren wir den Trigeminus, unseren fünften Gesichtsnerv. Unnützes Wissen? Definitiv. Aber wenn wir uns schon schütteln beim chic machen, dann lasst uns auch darüber lachen. Dies ist eine kleiner Blick hinter die Kulissen, für all die, die dies nicht wussten, aber vor allem für die, die es selbst auch kennen.

Übrigens hab ich noch mehr unnützes Wissen für euch: Auf der Welt wird unterschiedlich geniest. Die Russen machen «aptschi», die Philippinos «ha-ching» und die Japaner «hakushon».

(lhu)

Kritik
von Meret Kaufmann

Ich wollte schon immer mal etwas animieren. Als ich dann Stephanie Waldvogels Your Turn gesehen habe, wusste ich, ich bin dran. Mir schwirrten einige Ideen rund ums "Frau sein" durch den Kopf und entschied mich fürs erste für das Augenbrauenzupfen.

Ich begann schon früh im Semester mit dem Charakterdesign und probierte verschiedene Gesichter und Figuren aus. Von realistischen bis hin zu ganz simpeln. Irgendwie kam ich jedoch mit dem Animieren nicht voran. Ich wusste nicht genau, wie ich das ganze angehen sollte, was mich zu Beginn etwas frustrierte. Glücklicherweise kam das Thema Animation in einer Blockwoche Visualisieren auf. Nach einer Woche hatte ich viele nützliche Tipps bekommen und nachdem wir für den Leistungsnachweis vier Gifs zeichnen mussten, fühlte ich mich ready.

Ich entschied mich für einen realistischen Charakter, doch fand ich es schwierig, das Aussehen durch den ganzen Clip durchzuziehen. Vor allem die Haare machten mir etwas zu schaffen. Der Part mit dem Niesen war zum zeichnen am schwierigsten. Ehrlich gesagt, hatte ich noch nie genau auf den Gesichtsausdruck eines niesenden Menschen geachtet. Die Augenpartie mit den Augenbrauen, die sich zusammenziehen, während der Kopf nach hinten fällt und sich der Mund leicht öffnet. Das Timing fand ich wiederum beim Zupfen am schwierigsten.

Ich skizzierte zuerst den ganzen Clip mit vielen Strichen zu einer Roughanimation und zeichnete sie dann rein. Das Reinzeichnen kam mir viel länger vor als die Roughanimation, aber wahrscheinlich auch, weil es um einiges weniger Spass machte. Um das Niesen noch mehr hervorzuheben, colorierte ich zum Schluss den Hintergrund.

Mit der Zeit viel mir auf, dass ein Clip übers Niesen ohne Ton etwas dumpf wirkt, also entschied ich mich, das ganze noch zu vertonen.

Selbstreflexion

Mit dem Produkt bin ich sehr zufrieden. Es hat mir extrem viel Spass gemacht und es war spannend zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelte und auch wie sich meine spontanen Einfälle auf das Gesamte auswirkte. Irgendwie fand ich es auch lustig, mich mal genau mit der Mimik zu befassen. Das Reinzeichnen ist eine never ending Story und ich hab den skizzenartigen Look sogar noch beibehalten. Es war schwierig am Schluss nicht die Geduld zu verlieren, wenn der eine bestimmte Gesichtsausdruck einfach nicht klappen wollte.

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