Ideenfindung
Unsere Digezz-Gruppe hat sich schon Wochen, bevor wir überhaupt über eine Idee gesprochen haben, formiert. Wir kannten uns aber mittlerweile gut genug, um zu ahnen, dass es wohl auf ein komödiantisches Projekt hinauslaufen wird. Bei der gemeinsamen Besprechung haben wir dann relativ schnell das Klischee-Thema definiert und die Idee entwickelt, wie wir sie jetzt auch umgesetzt haben.
Recherche
Die Recherchephase hat einen wichtigen Platz in unserem Projekt eingenommen. Basierend auf Online-Recherchen, Gesprächen mit Familie und Bekannten und unseren eigenen Erfahrungen haben wir Stereotypen, Charaktere und Ideen gesammelt, und in ständigem Austausch miteinander in Google Docs gesammelt und gegliedert. Die Aufteilung der Sketches ging schrittweise voran. Natürlich war klar, dass beide ihren Heimatkanton und dessen nächste “Verwandten” werden spielen müssen, danach haben wir Wunschkantone geäussert und nach und nach die restlichen aufgeteilt. Die Sketch-Texte und die dazu passenden Requisiten und Verkleidungen wurden dann überwiegend individuell erarbeitet, aber ebenfalls mit regelmässigem Austausch. Durch Videos und Radiobeiträge haben wir versucht, die Eigenheiten der verschiedenen Dialekte zu lernen, auch wenn viele natürlich bewusst überzeichnet dargestellt werden.
Wichtig war auch die Planung der Reise, denn uns war sofort klar dass ein gewisser Witz des Projektes darin besteht, die Kantone auch zu besuchen. Wir haben eine möglichst effiziente Route ausgearbeitet. Aus Zeitgründen war es uns natürlich nicht möglich, in den Bergen oder an manchen Wahrzeichen wie z.B. beim Matterhorn zu drehen. Stattdessen mussten wir uns auf Kantonshauptorte und andere Verkehrsknotenpunkte beschränken, und blieben meistens auch in der Nähe des Bahnhofs, um schnell wieder weiterreisen zu können.
Dreharbeiten
Gedreht haben wir die Sketches schliesslich an fünf Tagen während der Osterferien und kurz danach. Der Reiseplan sah folgendermassen aus:
22. April - Erster Drehtag
Besammlung und Dreh in Bern - Genf - Lausanne - Fribourg - Neuchâtel - Delémont - Übernachtung in Röschenz BL
23. April - Zweiter Drehtag
Dreh in Röschenz BL - Basel - Olten SO - Aarau - Zürich - Rheinfall bei Schaffhausen - Frauenfeld - Übernachtung in St. Gallen
24. April - Dritter Drehtag
Dreh in St. Gallen - Appenzell - Herisau - Ziegelbrücke GL - Chur - Heimreise
3. Mai - Vierter Drehtag
Besammlung in Zürich - Zug - Schwyz - Altdorf - (Schiff auf dem Vierwaldstättersee) - Stans - Sarnen - Luzern - Heimreise
4. Mai - Fünfter Drehtag
Besammlung in Bern - Brig VS - (Bummelzug ab Domodossola) - Locarno TI - Heimreise
Die grösste Herausforderung beim Dreh war die Zeit. Wir mussten effizient arbeiten und das Set jeweils sehr schnell aufbauen, unsere drei oder vier Takes drehen, alles wieder aufräumen und weiterziehen, was mit dem ganzen Filmequipment und den Taschen voller Requisiten und Kostüme auf Dauer anstrengend war.
Weitere harte Prüfungen erwarteten uns in der Form knapper Zeitfenster zum Umsteigen und der ständigen Suche nach neuen Batterien für den stromfressenden Zoom-Audiorekorder.
Grüsse gehen raus an Nici und Alessia, die wir auf der abenteuerlichen und gefühlt Tage dauernden Reise von Domodossola ins Tessin kennengelernt haben, und die uns in Locarno freundlicherweise den Reflektor gehalten haben.
Folgende Filmausrüstung wurde verwendet:
- Canon 70D Set
- Videostativ Miller Solo DV2
- Objektiv Sigma 24 - 105mm f4.0
- Funkset Lavalier Rode Link
- Faltreflektor 5in1 110cm, rund
Videobearbeitung
Als wir mit den Aufnahmen für unser Projekt fertig waren, begannen wir damit, die Video- und Audiodateien zu sortieren und zu beschriften. Anschliessend schnitten wir die einzelnen Videos zu und synchronisierten den Ton, da wir den Ton separat mit einem Lavalier aufgenommen hatten. Die Anzahl der Videos (26) führte dazu, dass dies ein sehr grosser Aufwand war, da man fast jeden Arbeitsschritt 26-Mal durchführen musste. Danach war das Color Grading an der Reihe. Als auch diese Arbeit beendet war, erstellten wir noch die Intro- sowie die Outro-Bilder, welche vor bzw. nach jedem einzelnen Video eingeblendet werden.
Als wir in der Post Production alles erledigt hatten, exportierten wir die 26 Videos als MP4-Dateien und bauten sie in unsere Schweizer Karte ein, sodass die einzelnen Videos der Kantone über die Karte aufrufbar sind.
Gestaltung
Das Beitragsbild mit den Kantonswappen entstand in Adobe Illustrator, ebenso die Schweizer Karte für das Web, bei der die Kantone nachgezeichnet und die Grenzen dabei etwas vereinfacht wurden.
Webprogrammierung
Ein weiterer schwieriger Teil war die Aufbereitung der Webprogrammierung. Sie musste möglichst einfach gehalten werden, weil wir keine “Interaktive Medien”-Hirsche sind, aber wir wollten zumindest die interaktive Karte haben um das Projekt interessanter und multimedialer zu gestalten als eine reine Abfolge von 26 Videos. Eine wichtige Entscheidung war, das SVG-Dateiformat zu verwenden, um mit den einzelnen Ebenen-Pfaden zu arbeiten, so dass sich die Kantonswappen nicht auf der Karte verschieben können. Responsive Design war keine Priorität, aber wir wollten zumindest sichergehen, dass die Wappen an Ort und Stelle bleiben. Dafür mussten wir viele CSS-Effekte opfern, die mit dem SVG plötzlich nicht mehr funktionierten.
Der gelernte Mediamatiker und Eidg. Dipl. IM-Tutor Alexander Mazzone stand uns beim coden oft mit Rat und Tat zur Seite. Ohne seine Hilfe wäre es noch viel schwieriger für uns gewesen. Merci! #helpylex