Ausgangslage
Als mich die Hauri Reisen AG anfragte, zukünftig ihren Auftritt sowie sämtliche Gestaltungs- und Designaufträge zu übernehmen, war ich erst skeptisch. Das CI der Firma war ziemlich konservativ und rudimentär. Daraus etwas neues zu kreieren, stellte ich mir ziemlich anspruchsvoll vor. Vermutlich war es jedoch genau jener Umstand, welcher mich dazu bewegte, mich der Aufgabe zu stellen.
Vorbereitung
Zur Vorbereitung der Broschüre und den damit verbundenen Flyern und Plakaten wurden mehrere Meetings abgehalten. Dabei wurden sämtliche von Ihnen wie auch von mir definierten Punkte abgearbeitet. Bildsprache, Hausschrift, Gestaltungselemente, Aussehen der Titelseiten waren nur ein paar wenige Punkte auf der Liste. Während den Meetings lernte ich viel über das Geschäft und den Alltag im Reisebüro, was mir bei der Umsetzung der Gestaltungen zusätzlich half. Ich konnte mich nun mit dem Unternehmen identifizieren und gewisse Werte herausspüren. Dieses Gefühl sowie die definierten Punkte aus den Meetings bildeten die Grundlage zur Erstellung des neuen Auftritts.
Umsetzung
Als Vorlage erhielt ich die Broschüre aus vergangenem Jahr, welche mir zur Orientierung dienen sollte. Schnell merkte ich, dass designtechnisch nur das allerwenigste der bisherigen Broschüre übernommen werden konnte. Glücklicherweise hatte ich relativ freie Hand, sodass ich bei der Gestaltung keine grossen Kompromisse eingehen musste. Ich bereitete mehrere Gestaltungsvorschläge vor, sowohl von der Titelseite, den Mitarbeiterseiten, des Inhaltsverzeichnisses und den Reiseseiten selbst. Diese wurden kritisch beäugt und mit echtem Inhalt auf deren Funktionalität geprüft. Nachdem die Vorschläge noch ein paar Mal hin und her gingen und korrigiert wurden, erhielt ich die Freigabe für die Umsetzung der Broschüre. Nun folgte der anstrengende Teil.
Eine 72-seitige Broschüre mit Inhalt abzufüllen und zu layouten ist keine einfache, noch weniger jedoch eine schnelle Aufgabe. Nur schleichend erhielt ich die benötigten Daten zur Erstellung der einzelnen Reisen. Dass ich in der Auswahl der Bilder freie Hand hatte, machte die Sache auch nicht einfacher. Auf Adobe Stock ist die Auswahl riesig und es war sehr schwierig, passende Bilder zu den Reisen zu definieren. Vor weitere Hürden stellten mich die üblichen Probleme beim Layouten: zu wenig Platz für zu viel Text, zu viel Text für Weissraum, zu viel Text für grossflächige Bilder. Zusammengefasst also: zu viel Text! Ich versuchte den Verantwortlichen klarzumachen, dass grossflächige Textblöcke eher abschreckten als zum Lesen anregten. Mein Einwand wurde erhört und ich erhielt neue, gekürzte Manuskripte. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits ein paar Reisen gelayoutet hatte, konnte ich praktisch noch einmal bei Null beginnen.
Wie im Layout erkennbar versuchte ich oftmals, die Doppelseiten einer Reise über die Bilder miteinander zu verbinden. Auch das wurde mir zum Verhängnis, als während des Prozesses die Reihenfolge der Reisen geändert wurde und somit das gesamte Inhaltsverzeichnis angepasst werden musste. Somit musste auch da wieder im Nachhinein eingegriffen und angepasst werden. Während dem Erstellen der Broschüre erhielt ich zudem sporadisch immer wieder neue Texte oder kleinere Korrekturen, welche eingefügt werden sollten. Dabei musste ich sehr aufpassen, nichts zu vergessen und stets Ordnung zu halten. Dies war auf Dauer sehr mühsam.
Gedanken für die Zukunft
Für ähnliche Projekte in der Zukunft konnte ich mit dieser Broschüre sehr viele Erfahrungen sammeln. Der in meinen Augen wichtigste Punkt ist die Vorbereitung und die damit verbundenen Meetings und definierten Abläufe. Es muss von Anfang an klar sein, wann und wie die Daten übermittelt werden. So kann eine Menge Zeit gespart werden. Des Weiteren sollte es vermieden werden, während des ersten Prozesses bereits Korrekturen umsetzen zu wollen. Dies sollte für die erste Korrekturrunde aufgespart werden, sodass Abläufe nicht durcheinander gebracht werden und kein Chaos entstehen kann. Auch muss ganz klar sein, dass Textänderungen je nachdem das gesamte Layout durcheinander bringen können. Deshalb müssen die Manuskripte von Beginn weg verbindlich und durch einen Verantwortlichen geprüft worden sein.