Alles eine Frage der Perspektive

Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Naja – ich weiss ja nicht, aber in der momentanen Corona-Zeit tendiere ich eher zur zweiten Version. Aber das muss es nicht sein. Denn in der richtigen Perspektive sieht es gleich viel voller aus, nämlich voll mit Eiswürfeln!

Verwirrt?
Gut! Dann schau dir doch meine kurzen «Home-Videos» an, in denen ich mit der Perspektive gespielt habe – oder es zumindest versuchte. Mal gelungener, mal weniger :-).

(spu)

Kritik
von Jana Hug

Idee
In Zeiten von Corona muss man seine Perspektive ändern – oder zumindest die ursprüngliche Projektidee. In diesem Sinne habe ich mich dazu entschieden, kurze Videos zu drehen, in denen sich alles rund um die Perspektive und den richtigen Blickwinkel dreht.
Vielleicht mag es für After-Effects und Premiere Pro-Profis ein Klacks sein, solche Ideen umzusetzen, für mich war es das allerdings ganz und gar nicht. Als blutige Anfängerin habe ich mich im Garten, auf der Strasse oder in einer Kartonbox dieser Aufgabe gestellt.

Der "King" unter den Profis
Als ursprüngliche Inspiration dienten die Videos von YouTube-Star Zach King. Mit seinen sechs sekündigen Videohits auf Vine wurde der junge Amerikaner weltbekannt. Begonnen habe ich mit "einfacheren Tricks", wie beispielsweise dem "Kampf mit dem Wattestäbchen". Da ging es schlicht um die richtige Kameraposition und dem vorne/hinten-Verhältnis. Im Laufe der Zeit habe ich mich dann auch versucht, technisch anspruchsvollere Videos zu filmen, wie beispielsweise das "Ei in der Pfanne"-Video.

Masken, Masken und noch mehr Masken!
Der Trick ist damit schon verraten. Masken und die richte Kameraperspektive waren in diesen Videos meine besten Freunde.
Masken kannte ich bis anhin nur von Photoshop. Allerdings sind Masken im Bewegtbild eine ganz andere Liga. Der Aufwand eines solch kurzen Videos habe ich definitiv unterschätzt. Besonders dann, wenn ich bereits stundenlang einen Gegenstand in Bewegung maskiert habe und dann am Ende bemerkte, vergessen zu haben die Keyframes zu aktivieren. Das kostete sehr viel Zeit und vor allem Nerven.

In der Improvisation liegt die Kunst
Meine technische Ausrüstung war ziemlich begrenzt. Alles was ich zur Hand hatte, war mein Handy mit dem App "Filmic Pro". Als Stativ mussten Türme gestapelt aus Wäschekorb, Holzpaletten und Bücher genügen (siehe Video unten "Making-Of"). So sah jedes "Set" sehr improvisiert aus – was es ohne zu lügen ja auch war.

Übung macht den Meister
Meine "Angst" vor Masken habe ich definitiv verloren, meine Nerven dabei aber oftmals gleich mit. Ausserdem, ich weiss – wenn man genau hinschaut, haben sich viele Fehler eingeschlichen. Bestimmt gäbe es zahlreiche einfachere Wege, als wie ich das teilweise gelöst habe. Meist habe ich erst in der Postproduktion im Schnitt gemerkt, dass gewisse Bilder nicht übereinander passen, sich die Kameraposition während dem Dreh leicht verändert hatte oder die Masken trotz Color Correction einfach nicht übereinander gepasst haben. So musste ich einige Videos nach dem ersten Schnitt nochmals komplett neu drehen, was sehr zeitaufwändig war. Auch Spiegelungen im Video waren schwierig zu "vertuschen", damit die Masken nicht sofort ins Auge stechen (Beispiel "Handy-aus-dem-Bildschirm-Video").

Fazit und Making-Of
Auch wenn die Videos sehr nach "Home-made" aussehen, mir persönlich haben sie extrem viel Übung im Umgang mit den Adobe-Programmen gegeben.
Es war für mich eine sehr grosse Herausforderung, die eigenen Ideen passend umzusetzen. Im Kopf sah es immer gut aus, als ich die abgedrehten Videos dann aber im Schnitt bearbeitet habe, passten die Bilder dann aber leider oftmals doch nicht zusammen oder es sah einfach nicht gut aus.

Um einen kurzen Einblick die Produktion eines solchen Videos zu zeigen, habe ich zum Film "Giant in the Garage" ein kleines Making-Of Video gedreht (Als Vorlage diente hier ein Video von YouTuber Kevin Perry). Im Schnitt ging dann alles um das richtige Timing, die sitzende Maske und das passende Licht in derselben Perspektive.
Ausserdem habe ich gemerkt, dass es nicht immer zwingend die aufwändigeren Videos sind, die einen coolen Effekt erzeugen. Manchmal liegt in der Einfachheit die Stärke! (Video ''Von der Dose verfolgt'')

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