Appezölle Dialekt

So manchem Nicht-Appenzellern mag unser Dialekt etwas Mühe bereiten. Doch was wären wir ohne unsere einzigartige Aussprache? In Appenzell Innerrhoden wird noch so geredet, wie es unsere Urgrossväter getan haben – obwohl auch hier ein gewisser sprachlicher Rückgang passiert ist. Denn die Sprache verändert sich im Laufe der Zeit, was zu deren Entwicklung dazugehört. Und doch sind wir stolz, in einem der wenigen Kantone zu leben, wo Tradition noch einen hohen Stellenwert hat.

In unserem Digezz-Projekt erfährst du Interessantes rund um den Innerrhoder Dialekt. Wir haben tief im Dialektbuch gegraben und die für uns witzigsten, urchigsten und vor allem am schwersten verständlichen Redewendungen herausgepickt. Joe Manser erzählt im Interview, wie der Dialekt entstanden ist, wie er sich im Laufe der Zeit verändert hat und wie das Wörterbuch entstanden ist. Erfahre nicht nur den geschichtlichen Hintergrund, sondern teste auch dein Wissen im Quiz und zeig uns, dass «me en alte Schofföö nomme mos leene guuge!»

(nsc)

Kritik
von Domenica Dörig und Alexandra Sutter

Idee
Hin- und hergerissen zwischen unserem schönen Alpstein und dem doch etwas speziellen Innerrhoder Dialekt, war für uns klar: es sollte etwas mit Appenzell zu tun haben. Denn über Appenzell, vor allem aber Appenzell Innerrhoden, gab es auf Digezz kaum etwas zu finden. Schade, wie wir fanden, und so bereiteten wir diesem Fiasko ein Ende.

Da es wetterbedingt im Herbst/Winter gefährlich sein kann, sich im Alpsteingebiet aufzuhalten, studierten wir das Dialektbuch von Joe Manser und setzten es uns zum Ziel, auch den Auswärtigen unseren Dialekt etwas näher zu bringen.

Dreh
Am Drehtag blies der Wind plötzlich ziemlich heftig. Beim Lavalier war zum Glück ein Popschutz dabei, für das Richtmikrofon fehlte uns der Fellschutz aber. Appenzell ist leider keine Grossstadt und so konnten uns auch die umliegenden Geschäfte nicht behilflich sein. Wir versuchten es trotzdem. Die Aussenaufnahmen wurden erstaunlich gut. Bei ein paar wenigen Aufnahmen war das Rauschen des Windes hörbar. Für die Innenaufnahmen verwendeten wir vor allem die Tonspur des Richtmikrofons. Dort hatten wir keine Probleme.

Durch das grelle Sonnenlicht war es nicht immer einfach, das perfekte Lichtbild zu erreichen. Einige Bilder wurden so etwas zu hell, doch damit mussten wir leben. In der Postproduction war es uns nur beschränkt möglich, die Bilder zu korrigieren.

Das Objektiv der Spiegelreflexkamera haben wir auf Autofokus eingestellt und dabei festgestellt, dass es bei jedem Zoom gequietscht hat. Durch den störenden Ton mussten wir auf das VideoMic verzichten, welches auf der Kamera befestigt war. Zum Glück ist uns das zu Beginn aufgefallen und wir konnten uns auf Richtmikrofon und Lavalier konzentrieren.

Umsetzung
Im 276-seitigen Dialektbuch haben wir die witzigsten und urchigsten Redewendungen herausgepickt und diese von unserem Protagonisten, Hansueli Sutter, vortragen lassen. Joe erklärte sich bereit, uns in Form eines Interviews etwas mehr über sich und unseren Dialekt zu erzählen. In zwei Tagen hatten wir unsere Filmaufnahmen im Kasten. Hansueli Sutter durften wir auf dem Bauernhof begleiten, Joe Manser lud uns zu sich nach Hause ein.

Mit einem Quiz als Grundidee, verpackten wir alle Inhalte von einem Behind-the-scenes-Video, über das Interview bis hin zu Bildern rund um das Leben am Bauernhof in einer Website. Die Website soll einerseits Fakten und Informationen vermitteln, andererseits aber auch zur Unterhaltung dienen. Wir haben unsere Arbeit zwar sehr ernst genommen, aber gerade, weil uns Appenzellern nachgesagt wird, dass wir besonders witzig seien, wollten wir humorvoll an das Ganze herantreten.

Postproduction
Von rund 50 aufgenommenen Redewendungen quälten wir uns damit herum, uns auf ein paar wenige beschränken zu müssen. Aus ursprünglich zehn geplanten Kurzvideos wurden 20. Das Quiz wurde so zwar etwas in die Länge gezogen, beim Schauen der Filme haben wir uns aber zu köstlich amüsiert, um manche davon wegzulassen.

Der Behind-the-scenes-Video ist durch Zufallsaufnahmen entstanden. Wir wollten einen Film gestalten, der nicht geplant wurde, und haben wahllos Bilder rund um den Bauernhof aufgenommen so wie der Alltag dort eben so abläuft. Es soll ja auch Behind-the-scenes sein.

Equipment
Kamera
• Canon EOS 80D

Objektive
• Canon EF 28mm f1.8
• Canon EF-S 18-135mm f3.5-5.6

Audio
• Rode Richtmikrofon NTG-2
• Funkset Sennheiser EW-112P
• Mikrofon Rode VideoMic
• Zoom H5 Audiorekorder

Software
• Adobe Premiere Pro CC (2018)
• Adobe Photoshop CC (2018)
• WordPress

Fazit
Uns ist durchaus bewusst, dass die Filmaufnahmen nicht perfekt sind. Da es aber für uns beide das erste Mal war, dass wir uns ganz alleine mit dem Filmen und “Tönlen” befasst haben, sind wir mit unserem Endprodukt sehr zufrieden. Gerade auch, weil uns zu Beginn noch nicht ganz klar war, wie und was alles auf der Website erscheinen sollte und in welcher Form wir das Quiz verpacken wollten. Das Projekt hat in der Verwandtschaft bereits grossen Anklang gefunden.

Und für ein nächstes Mal: immer Deadcats ausleihen!

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