Art in Space

Im Weltall drehen sich die Erde, der Mars und weitere Planeten mitsamt deren Monden um ein Zentrum, die Sonne ‒ in einer Stille, an die sich die Menschen in der hektischen Zeit überhaupt nicht gewohnt sind. Gönnen Sie sich doch mal eine Pause und lassen Sie sich moderne Kunst auf sich wirken! In «Art in Space» dreht sich alles um eine gemeinsame Achse ‒ immer und in Ewigkeit.

Kunst ist allgegenwärtig, inspirierend und der Zeit oft voraus. In unserem Zeitalter, wo Technik und Hektik aufeinanderprallen, versuchten wir mit unserem Projekt, etwas Ruhe einzubringen. Sowohl technische als auch künstlerische Objekte schweben in in geordneten Bahnen rund um ein Zentrum.

Mithilfe eines Greenscreens und dank Adobe After Effects lassen wir Pinsel, Spraydose, Mikrofon, USB-Stick und weitere Objekte in einem digitalen Raum kreisen.

Wenn die Unruhe der Medien auf die absolute Ruhe des Kosmos trifft, dann entsteht ein multimediales, bewegtes Stillleben, das sich von den typischen abhebt und trotz Bewegung einen Hauch der Stille im Weltall wiedergibt, …

…wie schon Galileo Galilei sagte: «Und sie bewegt sich doch!»

Kritik
von Marco Egger und Michael Fischer

Idee

Inspiriert durch die interaktiven Installationen des Schweizer Künstlers Peter Aerschmann, wollten wir uns ebenfalls an eine ähnliches Kunstprojekt wagen. Wir fanden seine Technik sehr cool, originell und super passend in der multimedialen Welt. So hatten wir erste Inspirationen ‒ und unsere Idee, ein digitales Stilleben zu produzieren, war geboren.

Uns gefiel von Beginn weg der Gegensatz eines bewegten Stillleben; ein klassisches in der europäischen Kunsttradition ist die Darstellung regungsloser bzw. toter Gegenstände ‒ und dies oft mit symbolischen und ästhetischen Aspekten.

«Art in Space» zeigt nicht nur die absolute Stille im All (also im Nichts), sondern auch die Bewegung der sympolischen Gegenstände (von Kunst und Technik) ‒ und dennoch wird es als moderne Darstellung eines Stilllebens wahrgenommen.

Link zu Peter Aerschmann: http://www.aerschmann.ch/index.html

Wir wählten für unser Projekt solche Objekte, welche uns im Alltag begleiten und auch etwas «Weltallcharakter» haben. Deshalb entschieden wir uns für Objekte aus der digitalen Welt sowie aus der künstlerischen Umgebung.

Umsetzung

Ideensuche,
Planung und Auswahl der Objekte,
Materialorganisation,
Greenscreen-Aufnahmen,
Bearbeitung in Adobe After Effects CC 2014,
Soundbearbeitung in Garageband,
Finalisierung in Adobe Premiere CC 2014

Verwendete Objekte

Kunstartikel:
Farbroller, Pinsel, Farbtube, Marker, Spraydose, Spraydosencap, Schutzmaske und Handschuh

Technische Artikel:
PC-Maus, USB-Stick, Mikrofon, TV-Fernbedienung, USB-Stecker, Kabel, Harddisk und Kopfhörer

Postproduction

Im Greenscreen-Studio der HTW Chur begannen wir mit den Aufnahmen der obigen Objekte. An jedes dieser Objekte befestigten wir ein Stück Silchschnur. Hierbei musste darauf geachtet werden, wie sich die einzelnen Objekte drehen sollen und zudem der Silch nicht sichtbar ist. Deren gleichmässige Drehung stellte sich jedoch schwieriger heraus als gedacht. Weil das ruhige Halten der Silchschnur von Hand nicht möglich ist, griffen wir zu einem improvisierten Konstrukt. Eine Bockleiter, eine Vorhangstange und etwas Klebeband waren unsere Wahl, was sehr gut funktionierte.

Ein weiteres Problem ergab sich mit den glänzenden Objekten (Metalle, z.B. Aluminium) vor dem Greenscreen. Einige Objekte mussten deshalb weggelassen werden oder später im Video kleinformatiger dargestellt werden.

Sämtliche Objekte wurden mit einer Canon 70D aufgenommen.

Wir haben jedes Objekt mithilfe des Key Light Effect und verschiedener Masken vom grünen Hintergrund getrennt und als eigene Komposition gespeichert. Die Anzahl der Drehungen der einzelnen Objekte variiert zwischen einer und drei Umdrehungen. Danach wurden die einzelnen Drehungen geloopt. Alle Files zusammen in einer neuen Komposition, welche sich um ein gemeinsames Zentrum drehen, ergaben schliesslich das sich rotierende Universum.

Sound

Zu den Clips suchten wir passende «Weltall-Musik», welche die Atmosphäre des Alls wiedergibt. Die lizenzfreie Musik (www.musicfox.com) haben wir mithilfe von Garageband an die Länge der Clips angepasst.

Fazit

Dies ist ein Projekt, das wir bestimmt wieder einmal in ähnlicher Form wiederholen werden. Viele kleine Details können bei zukünftigen Projekten bereits bei der Aufnahme verbessert werden, beispielsweise die Drehbewegungen und die Darstellung der einzelnen Objekte. So würden wir gewisse Objekte nicht nur mit Silch aufhängen, sondern auf dem Drehteller eines Plattenspielers vor dem Greenscreen rotieren lassen und aufnehmen. Interessant wären auch neue Objekte, wie zum Beispiel Schokolade, Spielsachen, brennendes Holz oder auch farbige Getränke in transparenten Beuteln.

Sowohl der Lerneffekt also auch der Umgang mit Adobe After Effects CC 2014 war bei unseren Projekt enorm. Die Arbeit im Greenscreen-Studio der HTW war für uns Neuland, jedoch fanden wir uns schnell zurecht.

Die Einsatzmöglichkeiten unseres Projekts sind vielseitig. Die Clips können als Video-Installation an einer Kunstausstellung wie auch als Teil eines Intro oder als zeitliche Überbrückung auf dem Bildschirm genutzt werden. Es ist eine Kunstform, die es noch nicht zuhauf gibt und deshalb für unser Projekt eine interessante Sache war.

«Ein Projekt, welches mir grosse Freude von der Planung bis zum Endprodukt bereitet hat. Das Ergebnis ist keine geschriebene Geschichte, sondern eine Kunstinstallation, aus der jede Person ihre eigene Story und Meinung ziehen kann.» Michael Fischer

«Wie die Technik, so entwickelt sich auch die Kunst in unserer Zeit weiter. Bald können auch kurze Videos als traditionelle Bilder bzw. Gemälde wahrgenommen werden.» Marco Egger

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