Idee
Inspiriert durch die interaktiven Installationen des Schweizer Künstlers Peter Aerschmann, wollten wir uns ebenfalls an eine ähnliches Kunstprojekt wagen. Wir fanden seine Technik sehr cool, originell und super passend in der multimedialen Welt. So hatten wir erste Inspirationen ‒ und unsere Idee, ein digitales Stilleben zu produzieren, war geboren.
Uns gefiel von Beginn weg der Gegensatz eines bewegten Stillleben; ein klassisches in der europäischen Kunsttradition ist die Darstellung regungsloser bzw. toter Gegenstände ‒ und dies oft mit symbolischen und ästhetischen Aspekten.
«Art in Space» zeigt nicht nur die absolute Stille im All (also im Nichts), sondern auch die Bewegung der sympolischen Gegenstände (von Kunst und Technik) ‒ und dennoch wird es als moderne Darstellung eines Stilllebens wahrgenommen.
Link zu Peter Aerschmann: http://www.aerschmann.ch/index.html
Wir wählten für unser Projekt solche Objekte, welche uns im Alltag begleiten und auch etwas «Weltallcharakter» haben. Deshalb entschieden wir uns für Objekte aus der digitalen Welt sowie aus der künstlerischen Umgebung.
Umsetzung
Ideensuche,
Planung und Auswahl der Objekte,
Materialorganisation,
Greenscreen-Aufnahmen,
Bearbeitung in Adobe After Effects CC 2014,
Soundbearbeitung in Garageband,
Finalisierung in Adobe Premiere CC 2014
Verwendete Objekte
Kunstartikel:
Farbroller, Pinsel, Farbtube, Marker, Spraydose, Spraydosencap, Schutzmaske und Handschuh
Technische Artikel:
PC-Maus, USB-Stick, Mikrofon, TV-Fernbedienung, USB-Stecker, Kabel, Harddisk und Kopfhörer
Postproduction
Im Greenscreen-Studio der HTW Chur begannen wir mit den Aufnahmen der obigen Objekte. An jedes dieser Objekte befestigten wir ein Stück Silchschnur. Hierbei musste darauf geachtet werden, wie sich die einzelnen Objekte drehen sollen und zudem der Silch nicht sichtbar ist. Deren gleichmässige Drehung stellte sich jedoch schwieriger heraus als gedacht. Weil das ruhige Halten der Silchschnur von Hand nicht möglich ist, griffen wir zu einem improvisierten Konstrukt. Eine Bockleiter, eine Vorhangstange und etwas Klebeband waren unsere Wahl, was sehr gut funktionierte.
Ein weiteres Problem ergab sich mit den glänzenden Objekten (Metalle, z.B. Aluminium) vor dem Greenscreen. Einige Objekte mussten deshalb weggelassen werden oder später im Video kleinformatiger dargestellt werden.
Sämtliche Objekte wurden mit einer Canon 70D aufgenommen.
Wir haben jedes Objekt mithilfe des Key Light Effect und verschiedener Masken vom grünen Hintergrund getrennt und als eigene Komposition gespeichert. Die Anzahl der Drehungen der einzelnen Objekte variiert zwischen einer und drei Umdrehungen. Danach wurden die einzelnen Drehungen geloopt. Alle Files zusammen in einer neuen Komposition, welche sich um ein gemeinsames Zentrum drehen, ergaben schliesslich das sich rotierende Universum.
Sound
Zu den Clips suchten wir passende «Weltall-Musik», welche die Atmosphäre des Alls wiedergibt. Die lizenzfreie Musik (www.musicfox.com) haben wir mithilfe von Garageband an die Länge der Clips angepasst.
Fazit
Dies ist ein Projekt, das wir bestimmt wieder einmal in ähnlicher Form wiederholen werden. Viele kleine Details können bei zukünftigen Projekten bereits bei der Aufnahme verbessert werden, beispielsweise die Drehbewegungen und die Darstellung der einzelnen Objekte. So würden wir gewisse Objekte nicht nur mit Silch aufhängen, sondern auf dem Drehteller eines Plattenspielers vor dem Greenscreen rotieren lassen und aufnehmen. Interessant wären auch neue Objekte, wie zum Beispiel Schokolade, Spielsachen, brennendes Holz oder auch farbige Getränke in transparenten Beuteln.
Sowohl der Lerneffekt also auch der Umgang mit Adobe After Effects CC 2014 war bei unseren Projekt enorm. Die Arbeit im Greenscreen-Studio der HTW war für uns Neuland, jedoch fanden wir uns schnell zurecht.
Die Einsatzmöglichkeiten unseres Projekts sind vielseitig. Die Clips können als Video-Installation an einer Kunstausstellung wie auch als Teil eines Intro oder als zeitliche Überbrückung auf dem Bildschirm genutzt werden. Es ist eine Kunstform, die es noch nicht zuhauf gibt und deshalb für unser Projekt eine interessante Sache war.
«Ein Projekt, welches mir grosse Freude von der Planung bis zum Endprodukt bereitet hat. Das Ergebnis ist keine geschriebene Geschichte, sondern eine Kunstinstallation, aus der jede Person ihre eigene Story und Meinung ziehen kann.» Michael Fischer
«Wie die Technik, so entwickelt sich auch die Kunst in unserer Zeit weiter. Bald können auch kurze Videos als traditionelle Bilder bzw. Gemälde wahrgenommen werden.» Marco Egger