Bâlechemisten Illuminaturi – Escape Room Trailer

Escape Rooms sind die neue Trendaktivität. Dabei handelt es sich um Realitäts-Spiele, bei denen ein Team in einen Raum eingeschlossen wird. Im Raum befinden sich verschiedenste Rätsel, Aufgaben und Schlösser, für welche Codes oder Schlüssel gefunden werden müssen. Nur wenn das Team zusammenarbeitet und alle Rätsel löst, wird es den Ausweg in der vorgegebenen Zeit finden. Meist haben die Teams «nur» eine Stunde, um alle Rätsel zu lösen und zu entkommen (engl. «to escape the room»). Escape Rooms sind für Jung und Alt geeignet und erfreuen sich grosser Beliebtheit, so dass man mittlerweile in jeder grösseren Stadt einen Anbieter findet. Die Spiele haben meist eine Thematik und eine ausgedachte Storyline.

Auch in Basel befindet sich ein solcher Escape Room Anbieter. Die Location nennt sich Breakout Basel und bietet zur Zeit drei verschiedene Escape Room Thematiken an. Das neuste Spiel wurde im Sommer 2017 eröffnet und trägt den Namen «Bâlechemisten – Illuminaturi». In diesem Escape Game begeben sich Teams in ein mystisches Mittelalterlabor, in dem berühmte Basler Alchemisten einst versuchten, ein Wundermittel für Gold herzustellen. Schafft es die Gruppe, innerhalb einer Stunde aus dem Labor zu entkommen und das Wundermittel für Gold zu finden, wird sie mit Ruhm und Ehre im Bund der Bâlechemisten aufgenommen. Steckt die Gruppe jedoch nach einer Stunde immer noch im Raum fest, werden die Bâlechemisten sie wohl einen Kopf kürzer machen (es steht also nicht so viel auf dem Spiel). Doch wie sieht es wohl in diesem Labor aus? Seht selbst:



Dieser Trailer wurde im Auftrag des Escape Room Anbieters Breakout Basel erstellt, um Leuten einen Vorgeschmack auf das Spielerlebnis vor Ort zu geben. Der Trailer soll zudem das Interesse potentieller Kunden wecken. Geteilt wurde der Trailer über alle Social Media Kanäle von Breakout Basel (Instagram, Facebook und Youtube).

Die Idee dahinter entstand dadurch, dass Escape Rooms zwar stetig an Popularität gewinnen, ein Grossteil der Bevölkerung aber trotzdem noch nie davon gehört hat. Breakout Basel stellte sich die Frage, wie sie ihr neues Spiel am besten publik machen könnten. Ein Trailer schien die beste Möglichkeit, Personen ohne Vorkenntnisse sowie erfahrenen Escape Room Spielern einen Eindruck zu vermittelt, was sie erwartet. Zudem lässt sich ein Trailer einfach und schnell verbreiten und das Sharing-Potential ist höher. Mit der Kamera die Escape Rooms in Basel zu betreten war eine Ausnahme, denn normalerweise sind Aufnahmegeräte in den Spielräumen unerwünscht.

www.breakoutbasel.ch

  • Video-Sprache: Deutsch und Englisch
  • Idee, Storyboard, Equipment, Bild, Ton & Postproduction by: Joel Dähler
  • Music by: Lizenzfreie Musik der Youtube Audio Libary
  • Ein grosses Dankeschön an die Mitarbeiterinnen Stefanie und Mara von Breakout Basel für ihre Leistungen vor der Kamera und die Einwilligung zur Veröffentlichung als Digezz-Projekt.

(ae)

Kritik
von Joel Dähler

Idee / Motivation: 

Wie bereits im Beitragstext erwähnt, entstand die Idee eines Trailers für das neue Game von Breakout Basel daraus, dass es sich als Medium mit grossen Sharing-Potential als geeignetes Marketing-Instrument anbot, um den neuen Escape Room anzuteasern. Ein Video in einem Escape Room zu machen, war dabei für Breakout Basel ein Novum, da normalerweise keine Aufnahmegeräte in den Spielen erwünscht sind. Ziel dabei war es, einen rund 1-2 minütigen Trailer zu gestalten, der sowohl Escape Room Kenner anlockt, als auch neue potentielle Kunden, die nicht mit dem Escape Room Genre vertraut sind, neugierig zu machen.

Vorbereitung: 

Gemeinsam mit dem Mitarbeiter-Team des Breakout Basels wurde schon im Sommer 2017 über die Storyline und den Namen des neuen Escape Raumes diskutiert. Ein cleverer Einwurf seitens der Mitarbeiter brachte uns auf die Namens-Verschmelzung, welche die Basler Alchemisten zu "Bâlechemisten" machte. Danach folgte die Ausarbeitung der Storyline, welche begründet, warum man sich wie, wo, wie lange durch das Bâlechemisten-Labor rätselt. Wiederum darauf aufbauend ging es dann darum zu entscheiden, in welchem Kontext dazu ein Trailer entstehen soll. Besonders der Chef des Breakout Basel (Alex) hatte einige Wünsche und Vorgaben an das Projekt, wie z.B. Texteinblendungen in Deutsch und English, Logo-Einblendungen, sowie die Auflage, dass nicht zu viel vom Spiel zu sehen sein darf etc.

Basierend auf diesen Gesprächen entstand ein vereinfachtes Storyboard mit den wichtigsten Ablauf-Kriterien. Dabei wurde aus Effizients-Gründen darauf geachtet, dass sich Shots ohne Schauspieler und Shots mit Schauspieler farblich von einander abheben: Link zum vereinfachten Storyboard (einfach drauf klicken). Das Storyboard wurde während des Drehs laufend mit handschriftlichen Notizen und Einstellungsgrössen erweitert.

Dreh: 

Durch eine Doodle-Umfrage konnte ich herausfinden, wann welche Mitarbeiter für einen Dreh Zeit hatten. Ein Datum zu finden, war neben dem Multimedia-Vollzeitstudium nicht sehr einfach. Dadurch kam leider nur ein Drehtermin in Frage, an denen zwei Mitarbeiterinnen Zeit hatten (geplant wäre ein Dreh mit etwa 3-4 Personen vor der Kamera gewesen).

Der Dreh verlief durch die gute Vorbereitung zügig und effizient und liess dennoch Spielraum für spontane Ideen. Durch das vorher vorbereitete Mini-Storyboard war einfach, den Überblick über die einzelnen Szenenbilder zu behalten. Durch farbliche Markierungen war es zudem möglich, zuerst alle Szenen ohne Personen vor der Kamera zu drehen und danach alle Szenen mit den zwei verkleideten Bâlechemistinnen. Besonders Acht geben musste man darauf, dass die Protagonistinnen nicht in die Kamera schauten, damit das Video später echter wirkt. Auch trotz des aus versehen vergessen Stativs, konnte der abgemachte Zeitrahmen gut eingehalten werden.

Durch ein mitgebrachtes Zweitobjektiv mit kleiner Festbrennweite konnten spannende und dynamische Bildfahrten mit hervorstechender Tiefenunschärfe eingefangen werden. Zum Glück war ebenfalls schon im Vorfeld klar, dass verschiedenste Lichtstimmungen im Escape Raum vorherrschen werden. Hier ein paar Eindrücke der Lichtstimmung: Bild 1, Bild 2, Bild 3 (einfach drauf klicken). Deswegen wurde mit einer Foto-& Video LED-Leuchte gearbeitet, um die verschiedenen Dunkelheiten und Helligkeiten aneinander anzupassen. Dies war nicht sehr einfach und erforderte einiges an ausprobieren. Der Ton spielte beim Dreh weniger eine Rolle, da im Storyboard schon vorgegeben war, dass keine bis wenige Stellen Ambi-Tonalitäten im finalen Video zu hören sein würden.

Verwendetes Equipment: Nikon D5500 Spieglreflexkamera mit einem 24-120mm Obejktiv + einem Zweitobjektiv 50mm Festbrennweite und eine Foto-&Video LED-Leuchte. Bild vor Ort (einfach drauf klicken).

Postproduction: 

Die Postproduction war weniger aufwändig, als gewöhnlich. Das lag vor allem an der Nummerierungen der einzelnen Einstellungen, was das richtige Aneinanderreihen relativ leicht machte. Zu den kleinen Schwenk-Szenen und Schärfefahrten gab es jeweils eine grosse Anzahl an Takes, so dass in jedem Fall eine passende Aufnahme dabei war, auch wenn gerade diese Szenen im Gesamtbild leider oft etwas kurz erscheinen. Eine stilistisch schöne Einbindung der Logos (welche allesamt vom Breakout Basel Team zur Verfügung gestellt wurden) war auch eine Herausforderung.

Nach dem rendern einer ersten Version, wurden auf Wunsch des Chefs noch kleinere Textkorrekturen und Logo-Platzierungen verbessert, so dass der Trailer schon mit der zweiten Version finalisiert werden konnte. Schlussendlich umfasste das Projekt vier Video- & drei Ton-Spuren untereinander.

Fazit: 

Für einen Trailer, den ich in Eigenregie mit Hilfe eines kleinen Mitarbeiterteams erdacht und umgesetzt habe, bin ich ganz zufrieden. Das Video erfüllt seinen Zweck. Natürlich hätte es noch aufwendiger sein können, sehr oft waren mir aber die Hände gebunden. Es war schwer, einen Spannungsbogen aufzubauen oder ein interessantes Storytelling zu betreiben, wenn man viele der Highlights des Raumes auf Chef-Wunsch hin gar nicht zeigen darf. Eine Einmann-Produktion zu sein, wurde (verglichen mit dem letzten Semester) sehr viel besser und leichter handhabbar. Falls wieder einmal solch ein Escape Room Trailer von mir produziert werden sollte, möchte ich noch mehr Aufwand in wirklich gut gelungene und nicht zu kurze Kamera-Schwenks investieren.

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar