Idee / Motivation:
Wie bereits im Beitragstext erwähnt, entstand die Idee eines Trailers für das neue Game von Breakout Basel daraus, dass es sich als Medium mit grossen Sharing-Potential als geeignetes Marketing-Instrument anbot, um den neuen Escape Room anzuteasern. Ein Video in einem Escape Room zu machen, war dabei für Breakout Basel ein Novum, da normalerweise keine Aufnahmegeräte in den Spielen erwünscht sind. Ziel dabei war es, einen rund 1-2 minütigen Trailer zu gestalten, der sowohl Escape Room Kenner anlockt, als auch neue potentielle Kunden, die nicht mit dem Escape Room Genre vertraut sind, neugierig zu machen.
Vorbereitung:
Gemeinsam mit dem Mitarbeiter-Team des Breakout Basels wurde schon im Sommer 2017 über die Storyline und den Namen des neuen Escape Raumes diskutiert. Ein cleverer Einwurf seitens der Mitarbeiter brachte uns auf die Namens-Verschmelzung, welche die Basler Alchemisten zu "Bâlechemisten" machte. Danach folgte die Ausarbeitung der Storyline, welche begründet, warum man sich wie, wo, wie lange durch das Bâlechemisten-Labor rätselt. Wiederum darauf aufbauend ging es dann darum zu entscheiden, in welchem Kontext dazu ein Trailer entstehen soll. Besonders der Chef des Breakout Basel (Alex) hatte einige Wünsche und Vorgaben an das Projekt, wie z.B. Texteinblendungen in Deutsch und English, Logo-Einblendungen, sowie die Auflage, dass nicht zu viel vom Spiel zu sehen sein darf etc.
Basierend auf diesen Gesprächen entstand ein vereinfachtes Storyboard mit den wichtigsten Ablauf-Kriterien. Dabei wurde aus Effizients-Gründen darauf geachtet, dass sich Shots ohne Schauspieler und Shots mit Schauspieler farblich von einander abheben: Link zum vereinfachten Storyboard (einfach drauf klicken). Das Storyboard wurde während des Drehs laufend mit handschriftlichen Notizen und Einstellungsgrössen erweitert.
Dreh:
Durch eine Doodle-Umfrage konnte ich herausfinden, wann welche Mitarbeiter für einen Dreh Zeit hatten. Ein Datum zu finden, war neben dem Multimedia-Vollzeitstudium nicht sehr einfach. Dadurch kam leider nur ein Drehtermin in Frage, an denen zwei Mitarbeiterinnen Zeit hatten (geplant wäre ein Dreh mit etwa 3-4 Personen vor der Kamera gewesen).
Der Dreh verlief durch die gute Vorbereitung zügig und effizient und liess dennoch Spielraum für spontane Ideen. Durch das vorher vorbereitete Mini-Storyboard war einfach, den Überblick über die einzelnen Szenenbilder zu behalten. Durch farbliche Markierungen war es zudem möglich, zuerst alle Szenen ohne Personen vor der Kamera zu drehen und danach alle Szenen mit den zwei verkleideten Bâlechemistinnen. Besonders Acht geben musste man darauf, dass die Protagonistinnen nicht in die Kamera schauten, damit das Video später echter wirkt. Auch trotz des aus versehen vergessen Stativs, konnte der abgemachte Zeitrahmen gut eingehalten werden.
Durch ein mitgebrachtes Zweitobjektiv mit kleiner Festbrennweite konnten spannende und dynamische Bildfahrten mit hervorstechender Tiefenunschärfe eingefangen werden. Zum Glück war ebenfalls schon im Vorfeld klar, dass verschiedenste Lichtstimmungen im Escape Raum vorherrschen werden. Hier ein paar Eindrücke der Lichtstimmung: Bild 1, Bild 2, Bild 3 (einfach drauf klicken). Deswegen wurde mit einer Foto-& Video LED-Leuchte gearbeitet, um die verschiedenen Dunkelheiten und Helligkeiten aneinander anzupassen. Dies war nicht sehr einfach und erforderte einiges an ausprobieren. Der Ton spielte beim Dreh weniger eine Rolle, da im Storyboard schon vorgegeben war, dass keine bis wenige Stellen Ambi-Tonalitäten im finalen Video zu hören sein würden.
Verwendetes Equipment: Nikon D5500 Spieglreflexkamera mit einem 24-120mm Obejktiv + einem Zweitobjektiv 50mm Festbrennweite und eine Foto-&Video LED-Leuchte. Bild vor Ort (einfach drauf klicken).
Postproduction:
Die Postproduction war weniger aufwändig, als gewöhnlich. Das lag vor allem an der Nummerierungen der einzelnen Einstellungen, was das richtige Aneinanderreihen relativ leicht machte. Zu den kleinen Schwenk-Szenen und Schärfefahrten gab es jeweils eine grosse Anzahl an Takes, so dass in jedem Fall eine passende Aufnahme dabei war, auch wenn gerade diese Szenen im Gesamtbild leider oft etwas kurz erscheinen. Eine stilistisch schöne Einbindung der Logos (welche allesamt vom Breakout Basel Team zur Verfügung gestellt wurden) war auch eine Herausforderung.
Nach dem rendern einer ersten Version, wurden auf Wunsch des Chefs noch kleinere Textkorrekturen und Logo-Platzierungen verbessert, so dass der Trailer schon mit der zweiten Version finalisiert werden konnte. Schlussendlich umfasste das Projekt vier Video- & drei Ton-Spuren untereinander.
Fazit:
Für einen Trailer, den ich in Eigenregie mit Hilfe eines kleinen Mitarbeiterteams erdacht und umgesetzt habe, bin ich ganz zufrieden. Das Video erfüllt seinen Zweck. Natürlich hätte es noch aufwendiger sein können, sehr oft waren mir aber die Hände gebunden. Es war schwer, einen Spannungsbogen aufzubauen oder ein interessantes Storytelling zu betreiben, wenn man viele der Highlights des Raumes auf Chef-Wunsch hin gar nicht zeigen darf. Eine Einmann-Produktion zu sein, wurde (verglichen mit dem letzten Semester) sehr viel besser und leichter handhabbar. Falls wieder einmal solch ein Escape Room Trailer von mir produziert werden sollte, möchte ich noch mehr Aufwand in wirklich gut gelungene und nicht zu kurze Kamera-Schwenks investieren.