Beyond «pied à terre»

«Konkrete analoge Magie, zeitlos, eine Hymne an die Langsamkeit.»

Fotos werden heute auf der ganzen Welt gemacht, tausendfach werden sie durch Glasfaserkabel über den Planeten gejagt. Daniel Meuli nimmt uns mit auf eine Reise zurück zum Ursprung der Fotografie.

«Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.» Ein Zitat, welches auch in der heutigen Zeit noch Bestehen hat. Der Künstler Daniel Meuli gibt diesem Zitat jedoch eine neue Bedeutung. Betrachtet man seine Bilder, müsste es fast heissen: Ein Bild sagt mehr als unendlich viele Worte.

Seine Bilder faszinieren. Es sind Unikate, keine Files, welche lieblos auf Memorysticks weitergereicht werden. Direkt belichtet auf Direktpositiv-Papier, kein Film, kein Dia. Besonders die Grösse seiner Werke fasziniert: Ultra-Large-Format, 90 x 62 cm.

Das Schaffen von Daniel Meuli ist weltweit wohl einzigartig. Seine «Blackbox» hat er selbst entwickelt, mehrere Jahre Arbeit, Rückschläge und betretenes Neuland. Das Projekt «pied à terre» ist das Lebenswerk von Daniel Meuli. Es ist seine zweite Heimat geworden, sein zweites Zuhause.

Definition «pied à terre»: A smaller or secondary domicile; a second home

(mm)

Kritik
von David Millán und Noel Schuler

Idee

Das Projekt von Daniel Meuli hat schnell unsere Aufmerksamkeit gestohlen. Wir waren selbst sehr neugierig über die Machart seiner Werke, dass wir uns kurzerhand entschieden haben, diesen bescheidenen Künstler zu portraitieren.

Dreh & Vertonung

Gut ein halbes Jahr ist es her, dass wir mit dem Filmen begonnen haben. Seither waren wir insgesamt 3 Tage mit Daniel unterwegs. Unser Ziel war es, ihn bei seiner Arbeit zu filmen, sprich den ganzen Prozess dieses Unterfangens, sowie auch etwas aus seinem Leben zu zeigen.

Tag 1, Oktober:

Wir waren den ganzen Tag mit Daniel und seiner Blackbox unterwegs. Daniel, unser alter Fuchs, wusste genau wohin er uns hinführen musste, um die atemberaubendsten Kulissen abzulichten. Wir folgten ihm und der Rest geschah fast schon von selbst. Es war ungeheuer spannend ihn zu begleiten. Seine Motivation war zugleich unser Antrieb und so steckten wir zusammen in einer Wolke der grenzenlosen Kreativität.

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Tag 2, November:

Zwei Wochen später stand der zweite Drehtag mit Daniel an. Da galt es all die Mühe und Vorbereitung zu einem solchen „Shoot“ einzufangen. Wir richteten uns in seiner Garage ein, wo schlussendlich auch die meisten Aufnahmen gemacht wurden. Auch dieser Tag war sehr interessant. Das Spiel mit dem Licht war total unseres.

Tag 3: Mai

Die Aufnahmen zu seinem Lebenswerk „pied à terre“ waren im Sack und das Nächste, was auf dem Programm stand, war ein anderer wichtiger Aspekt seines Lebens, das Fliegenfischen. Es war nicht Fischersaison zu diesem Zeitpunkt und so wussten wir, dass wir für den nächsten Drehtermin überwintern mussten.
Dann war es soweit. Der Schnee war nur noch auf den Berggipfeln zu sehen, das saftige Grün kehrte ins Tal zurück. Wir machten mit Daniel ab und begaben uns auf den Weg zum Cavlocciosee bei Maloja. Ein schöner Tag um seine zweite grosse Leidenschaft einzufangen.

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Post Production

Als aller erstes galt es, das Material zu sortieren und auszufiltern. Dann stellte sich uns die erste Frage; Welcher Teil soll zuerst gezeigt werden, das Fliegenfischen oder das Projekt? Nach Absprache mit Daniel entschieden wir uns fürs Fliegenfischen, da es uns als gute Überleitung zu seinem Projekt diente.

Beim Versuch eines ersten Rohschnittes taten wir uns, zugegeben, anfänglich etwas schwer. Viele Fragen beschäftigten uns: Wie lange soll der Film werden? Wie viele Lieder und Übergänge sollen den Film begleiten? Was kommt im voice-over? Welche Message soll der Film enthalten? Und so weiter...

Als wir Schritt für Schritt die wichtigen Fragen geklärt haben, der Motor also langsam warm lief,  ging es dann auch etwas zügiger voran. Ein erster Rohschnitt war gemacht und am Tag darauf trafen wir uns mit Daniel im Medienhaus um den voice-over zu produzieren und drübezulegen.

Mit der erzählenden Stimme Daniels, klang das Ganze nun deutlich besser. Doch etwas störte uns dennoch. Es war... die Musik. Das Sounddesign war noch nicht gut genug ausgereift und so entschieden wir uns,  nochmals ein paar Stunden nur darauf  zu konzentrieren. Die Musik wurde nochmal komplett geändert.

Auch der Schnitt wurde noch mal überarbeitet und um fast eine Minute gekürzt. Das transkribierte voice-over haben wir in der Zwischenzeit einer Kollegin von uns, die Englisch Lehrerin ist, zum übersetzen weitergeleitet.

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Color Grading

Der Look des Films war ebenfalls von Anfang an ein Thema. Er sollte nicht allzu viel Sättigung enthalten, dafür umso mehr Kontrast, ebenso wie die Bilder von Daniel.

Fazit

Auf die gemeinsame Reise in die analoge, magische Welt Daniels zurückblickend, sind wir sehr froh, durften wir dieses Projekt angehen und einen namhaften Künstler näher kennenlernen. Es war eine wertvolle Erfahrung und auch für unsere weitere Laufbahn eine Inspiration, dass zu tun, was man liebt.

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