Blickfang Natur

Bestimmt kennt ihr das alle, wie ihr Tag für Tag die gleichen Strecken zurücklegt, sei es der Schulweg oder der Arbeitsweg, der Weg zum Denner nebenan, zum Fitnessstudio oder zu euren besten Freunden. Aber könntet ihr den Weg ganz genau beschreiben?

Tag für Tag begegnet man den gleichen Orten, geht durch die selben Strassen, an den selben Häusern und den selben Wiesen vorbei. Man sieht jeden Tag die genau gleichen Dinge. Trotzdem nimmt man die Details, welche uns die Natur bietet, nur selten wahr. Oder könnt ihr genau aufzählen welchen Bäumen, Sträuchern oder Blumen ihr auf eurem täglichen Weg begegnet? Vermutlich nicht.

Jeden Tag hetzt man von A nach B und ist dabei stets so mit sich selbst beschäftigt, dass man oft gar nicht realisiert, was sich rundherum abspielt.

Ziel dieses Projektes war es, dies zu ändern. Bewusst die Natur und die Umgebung betrachten. Und das durch die Linse einer Kamera. Bei dem Versuch, die Welt wie durch Kinderaugen zu sehen, entstanden Bilder mit den Strukturen und Materialen der Natur. Diese erinnern an die Haut und das Fell von Tieren. Nicht umsonst, haben Tiere meist die Farben der Umgebung. Sie müssen sich tarnen um zu überleben. Warum also nicht Muster und Strukturen mit den Tieren  verbinden?

Mit einer schlichten Technik, den Tier-Silhouetten und den Fotografien, sind neue Bilder entstanden. Mit etwas Fantasie kann jeder die Tiere sehen. Wie wärs also, beim nächsten Spaziergang im Wald oder durch die Stadt etwas genauer hinzusehen?

Kritik
von Carol Hämmig und Fabienne Grawehr

Motivation
Seit geraumer Zeit wollten wir etwas mit der Natur machen, da sie uns beide immer wieder fasziniert.

Auf Zugfahrten oder auf dem Schulweg sind uns ständig neue Dinge aufgefallen, die man erst beim näheren Hinsehen entdeckt. Wir wollten unsere Photoshop und Illustrator Kenntnisse erweitern und etwas Kreatives machen. Wir sind Tierliebhaber und so haben wir eins und eins zusammengezählt und das Thema Pflanzen und Umgebung mit den Tieren verbunden.

Vorbereitung
Gemeinsam haben wir uns überlegt, wie unsere Vorstellung am Besten umgesetzt werden kann und immer mehr hat sich die Idee mit dem «Scherenschnitt» der Tiere herauskristallisiert. Wir haben uns ein Beispiel aufgezeichnet und viele verschiedene Tiere mit unterschiedlichen Fell- und Hauttypen und möglichst unterschiedlichen Farben herausgesucht. Danach haben wir uns überlegt, wo wir die meisten Motive für unser Projekt finden.

Produktion
Zuerst sind wir mit der Kamera hinaus in den Fürstenwald. Gleichmässige Aufnahmen der Motive zu erzielen, war anfangs sehr schwer. Die Tiefenunschärfe hat uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben nach geeigneten Strukturen in der Natur gesucht und es ist uns bewusst geworden, dass es viel mehr gibt, als man denkt. Man muss nur genau hinsehen.

Als zweites haben wir uns den Botanischen Garten in St. Gallen ausgesucht. Dabei war unser Ziel möglichst viele Farben einzufangen, damit wir auch die exotischen Tiere verwirklichen können. Da es aber bereits Ende Oktober war, hat sich dies als knifflig herausgestellt. Die Blütezeit der meisten Pflanzen war schon vorbei.

Zum Schluss sind wir am dritten Tag in der Stadt Chur auf die Suche gegangen. Es hat uns wirklich überrascht, wie viele schöne Details die Stadt hat.

Postproduction
Die Bilder haben wir im Photoshop und mit Hilfe von Illustrator bearbeitet. Die Zusammensetzung der beiden Bestandteile, Hintergrund mit Struktur und Blatt mit Hand, hat sich als Knacknuss herausgestellt. Es war nicht einfach, die beiden Teile schön aufeinander abgestimmt zusammenzufügen. Dies hatte auch mit den ungünstigen Lichtverhältnisse während der Aufnahmen für das Blatt mit der Hand zu tun. Zudem hat uns der Wind immer wieder das Blatt geknickt und so grosse Schatten auf dem Blatt hinterlassen. Für ein nächstes Mal würden wir dies vor dem Greenscreen im Studio machen, um die Arbeitsprozesse des Freistellens sowie der Bildbearbeitung zu erleichtern. Trotzdem sind wir der Meinung, das Problem gut gelöst zu haben und die Schatten möglichst klein gehalten zu haben.

Fazit
Anfangs mit einem Gedanken, aber keinen konkreten Idee gestartet, haben wir das Projekt zu einem kreativen Endergebnis umgewandelt. Der Arbeitsprozess der Ideenfindung hat uns für weitere Projekte viel gelernt. Manchmal braucht man länger, bis die konkrete Idee entstanden ist und alles genau auszuarbeiten. Das Ergebnis wirkt einfach und schlicht, was eines unserer Ziele war. Wir wollten die Tiere in den Vordergrund stellen und nicht die Herstellung der Bilder. Zudem konnten wir unsere Skills in den Adobe-Programmen erweitern, was ein grosser Pluspunkt ist. Natürlich hätten wir noch einige Bilder mehr gestalten können, wir hätten noch viele weitere Fotoaufnahmen gehabt. Jedoch haben wir uns bewusst, für eine kleinere Anzahl entschieden, damit es für den Betrachter nicht langweilig wird und er die Fotoreihe gerne durchsieht. Die Idee mit den Tieren könnte durch weitere Dinge, wie Models mit Kleidern oder einfache Gegenstände erweitert werden.

Aber unser Hauptziel war, dem Betrachter die Augen zu öffnen und ihn dazu auffordern, auch öfters genauer hinzusehen. Es lohnt sich.

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