Blutlust im schwarzen Nebel

Dass das Buch als Medium der Unterhaltung in der heutigen Zeit immer mehr durch Film und Fernsehen ersetzt wird ist bekannt. Dem Hörspiel, quasi als verbindendes Element von Schrift und Ton, kommt in diesem Kontext eine spezielle Rolle zu, indem es zwar den Zuhörern einen viel grösseren Teil der Fantasie überlässt, als der Film, aber dennoch mehr Spannung zu erzeugen vermag, wie das blosse Lesen eines Textes. Leider fristet das Hörspiel als solches in den Augen der meisten jedoch immer noch eher ein Nischendasein.

Nichts ahnend und sich auf ein langweiliges Wochenende auf dem Land einstellend, widerfahren dem Journalisten Erwin Hauser bei den Recherchen für eine Story seltsame Dinge, die zu erklären er nicht im Stande ist. Was geht in diesem beschaulichen kleinen Dörfchen wirklich vor sich? Es ist nicht klar, ob er die Antwort auf diese Frage wirklich aufdecken will.

Kapitel 1 – Das Erscheinen

Kapitel 2 – Die Enthüllung

Kapitel 3 – Die Vollbringung

Kritik
von Moris Hämmerli

Ziel des Beitrags

Beim Kreieren des Hörbuchs ging es in erster Linie darum, eine unterhaltsame und spannende Geschichte zu schreiben, beziehungsweise zu sprechen. Durch gezielten Einsatz von weiterer Musik, sowie diversen Soundeffekten sollte die Stimmung untermalt werden und der Zuhörer in den Bann gezogen werden. Die Geschichte wird in 3 Akten abgehandelt. Das Ende des ersten und zweiten Akts sollen dazu animieren, den nächsten Teil anzuhören.

Die ganze Story ist nicht zu 100% eindeutig, lässt Raum für Interpretation und enthält Spuren von Gesellschaftskritik - dies wurde bewusst so gemacht und soll im Nachhinein zum Denken & Spekulieren anregen.

Ich appelliere somit mit meinem Beitrag an die Fantasie der Zuhörer. Wann war das letzte Mal, dass man sich einer Geschichte hingab ohne Bild, welches einem die Entscheidung wie etwas auszusehen hat vorgibt? In der heutigen visuell geprägten Welt ist sowas meines Erachtens eher eine Seltenheit.

Ich liess erlernte Kompetenzen vom Sprechunterricht, welchen wir anfangs dieses Semesters noch geniessen durften, Film und Foto (Audiobearbeitung) sowie Visualisieren (Erstellung Beitragsbild) in meinen Beitrag einfliessen.

Selbstkritik

Stimme
Es ist sehr schwierig, die eigene Stimme zu beurteilen, ich sehe jedoch bei mir persönlich Verbesserungspotenzial insbesondere bei der Artikulation. Mir scheint, dass für ein perfektes Hochdeutsch meine Zunge zu wenig Flexibilität aufweist und dadurch sich der Zuhörer ab und zu konzentrieren muss, was überhaupt gesagt wurde.

Story und Charaktere
Der Storyfluss wird an ein bis zwei Stellen durch zu lange Beschreibung etwas gestoppt. Eine bessere Differenzierung der Charaktere, zum Beispiel mit einem speziellen Akzent, wäre zudem besser gewesen.

Challenges

Wirklich brauchbare Tipps, was wichtig ist, beim konzipieren einer Story für Hörbücher fand ich leider nirgends. So war ich auf mich alleine gestellt und konzipierte die Geschichte nach eigenem Ermessen.

Das Sprechen war entgegen meiner Erwartungen sehr anstrengend und anspruchsvoll. Einige Teile musste ich 15 Mal reden bis ich zufrieden war. Zudem ist es eine Herausforderung, die Stimmen konsistent bis zum Schluss zu sprechen. Frau Widmer hatte beispielsweise zu Beginn der Geschichte eine andere Stimmlage als am Schluss - solche Probleme zu beheben sind sehr zeitaufwändig.

Auch aus technischer Hinsicht war das Hörspiel eine Herausforderung. Audition ist als Solches nicht ein extrem komplexes Programm - es ist übersichtlich und man findet sich relativ schnell zurecht. Das spezifische Vokabular und die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten der Effekte waren hingegen etwas verwirrend. Was genau ist eine "Modulation", was macht der Effekt "Reverb", wie funktioniert "Gain Envelope"? Hier halfen einzelne Videos aus dem Netz (Lynda, Youtube), um spezielle Effekte zu erzeugen oder eine generelle Verbesserung der Audioqualität zu gewährleisten.

Vier wichtige Learnings

Nie vergessen, Ambi-Sound aufzunehmen, sonst kriegt man keine schönen Übergänge hin
Popschutz nicht vergessen, um nervige Pop-Geräusche zu vermeiden
Ordnung der Datenstruktur ist ein Muss – Im Premiere immer Ordner anlegen und Daten gruppieren
Die Sprech-Parts so lange wie möglich halten um möglichst wenig Audiodatein zu generieren. So lassen sich die Daten einfacher organisieren

Fazit

Das Projekt war lehrreich & spannend. Die Audiobearbeitung ist im Studiengang kein zentrales Thema und verlangte deshalb einiges an Einarbeitungszeit. Die Story ist sicherlich nicht jedermanns Sache, insgesamt bin ich aber mit dem Endergebnis zufrieden, auch wenn durchaus Verbesserungspotenzial vorhanden ist.

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