Crowdfunding Stinah

Die Stinah, «Stiftung Tiere in Not – Animal Help», bietet in Trasadingen bei Schaffhausen ausgemusterten Nutztieren ein neues, tierwürdiges Zuhause. 54 Pferde, rund ein Dutzend Hühner, acht Schafe, vier Hunde und Mast-Eber «Change» geniessen auf dem Hof ein Leben, in dem sie einfach Tier sein dürfen.

Christof Zimmerli und Claudia Steiger sowie zwei Praktikanten kümmern sich sieben Tage die Woche um ihre Schützlinge. Bestimmend für den Tagesablauf auf dem Hof ist die regelmässige Fütterung der Herde. Die Heunetze müssen gestopft, verteilt, wieder eingesammelt und neu befüllt werden. Dies erfordert fast eine ganze Arbeitskraft pro Tag. Abhilfe schaffen soll eine automatische Fütterungsanlage. Über die Hälfte der Anlage ist bereits finanziert, der Rest soll mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne zusammenkommen. Die automatische Fütterung würde die hundertprozentig berufstätigen Stiftungsgründer massiv entlasten, sodass sie ihre Ressourcen auf die weiteren Tätigkeiten der Stinah fokussieren können.

Zur Information über die Stinah und das anstehende Projekt entstand ein Video für die Crowdfunding-Kampagne.

Das Crowdfunding läuft 45 Tage bis am 21. Januar 2019.

Video Crowdfunding

Neben Konzeption und Umsetzung der Kampagne galt es noch die Website zu aktualisieren und neue Inhalte zu produzieren. Dafür entstanden Portraits über alle Heim-Pferde sowie den Gründer und den Hof.

Galerie einer Auswahl der Bilder

Die Website der «Stiftung Tiere in Not – Animal Help Stinah» findest du hier.

(fms)

Kritik
von Naomi Wirth, Fabian Engeler, Michael Scherrer, Simona De Roni und Silvy Kohler

Planung
Naomi Wirth hatte durch diverses Engagement und einem 3-monatigen Praktikum bereits Kontakt zur Stinah und hat ihnen ein Crowdfunding empfohlen. Sie übernahm die Konzeption, Planung und den Regieposten für die Umsetzung des Projektes. Ziele und Möglichkeiten wurden evaluiert und daraus ergab sich die Planung von Text, Video und Bildinhalten für das Crowdfunding auf der Plattform, der Website und auf Social Media. Ziel waren ein informatives Video sowie Text und Bilder für die Unterstützung des Videos auf der Plattform und einige Kurz-Clips für Social Media. Nebenbei sollte die Website von neuen Bildern profitieren können. Zusätzlich zur Heuanlage ist auch ein weiteres Crowdfunding für ein anderes Projekt der Stinah geplant. Ein Interview- und Drehtermin wurde vereinbart und die Logistik für Drehteam und Equipment nach Schaffhausen organisiert.

Naomi hielt mehrere Gespräche mit den Stiftungsgründern, um herauskristallisieren zu können, was ihnen inhaltlich am wichtigsten ist. Sie beschäftigte sich zur Vorbereitung zudem intensiv mit der schweizer Crowdfunding-Plattform «wemakeit». Der Zielbetrag der Kampagne wurde sorgfältigt zusammengestellt, ebenso waren die Belohnungen für Spender ein zeitintensives Unterfangen. Diese wurden in Absprache mit der Stinah sorgfältigt geplant und ausgearbeitet.

Dreh
Es war ein kalter Novembertag und Nebel hing noch zwischen den Reben, als wir im Schaffhauser Dorf direkt an der deutschen Grenze eintrafen. Wir konnten uns als erstes einen Überblick über das Gelände und den grossen Laufstall verschaffen. Dabei suchten wir auch gleich die Location für das Interview, das als Grundlage für das Video dient. Die Wahl fiel auf die Reithalle, da wir ohne künstliches Licht arbeiteten und die halbgedeckte Halle einen hellen, themenbezogenen Ort bot. Für die tierische Untermalung liessen wir einige der älteren und vermeintlich ruhigeren Pferde in die Halle. Überrascht von der Abwechslung waren sie aber nicht ganz so ruhig und gemächlich wie gewünscht, sondern sorgten für ein bisschen Action und Bewegung.

Aufgezeichnet haben wir das Interview mit zwei Kameras, einem Lavalier-Mic und einem Richtmikrofon. Nach dem Interview begannen wir diverse Impressionen auf dem Hof einzufangen. Die Tiere waren grösstenteils sehr neugierig, weshalb sie oft auf uns zu kamen anstatt sich in einer Totale filmen zu lassen. Mit dem Gimbal gelang es uns, flexibel zwischen den Tieren hindurchzuschlüpfen und dabei trotzdem stabile Aufnahmen zu machen. Wichtig waren uns neben emotionalen Tieraufnahmen auch dokumentarische Bilder der Heufütterung und der Anlage. Neben den Pferden und den bestehenden Teilen der Heuanlage filmten wir auch den Hühnerauslauf und das Hof-Schwein. Zudem wurden Drohnenaufnahmen der kompletten Anlage gemacht und noch zusätzliche separate Ambiance- und Foley-Töne aufgenommen.

Fotografie
Die Stinah führt alle ihre Pferde mit Foto auf ihrer Website auf. Für eine Aktualisierung dieser Bilder sollten die aktuellen Bewohner des Stalles portraitiert werden. Jedes der 54 Pferde sollte also mindestens einmal fotografiert werden. Gar nicht so leicht, wenn sich die Herde ständig in Bewegung befindet. Auch beim Fotografieren war die Neugier der Tiere zum Teil eine Herausforderung, da die Portraits nicht mit einer weitwinkligen Brennweite entstehen sollten. Oft waren die Tiere aber viel mehr an Streicheleinheiten als am Posieren interessiert. Sogar das Schwein wollte kuscheln.

Ebenfalls für die Website entstanden Portraits von Claudia Steiger und Christof Zimmerli. Eine Serie der Aufnahmen galt dabei nur den Personen, zu zweit und einzeln, eine weitere entstand zusammen mit einem Pferd. Dazu kamen diverse Aufnahmen von den Hühnern, dem Stall und dem Schwein. In der Bearbeitung erhielten alle Pferde-Portraits einheitliche, hochformatige Dimensionen. Die Impressionsbilder wurden einzeln zugeschnitten. Auch die Farbkorrekturen wurden, nach minimaler Korrektur beim Import, bei jedem Bild einzeln gemacht. Von den über 350 Bildern der Rohauswahl wurden rund 150 Bilder ausgeliefert.

Video Post Production
Da das Crowdfunding noch vor Weihnachten starten sollte, bemühten wir uns um eine zügige Verarbeitung des Materials. Durch die unplanbare Arbeit mit Tieren hatten wir sehr viele Aufnahmen gesammelt, das es als Erstes zu sortierten galt. Da das Video auf dem Interview basiert, schnitten wir zuerst die Aussagen in die gewünschte Reihenfolge und Länge. Anhand dieser Interview-Sequenzen bebilderten wir das Video, welches kurz und aussagekräftig sein soll. Dazu gehörte schliesslich auch die Findung einer stimmigen musikalischen Untermalung und kräftigen, fröhlichen Farben mittels Color Grading.
Zudem schnitten wir mehrere kleine Clips zur Veröffentlichung auf Social Media.

Fazit

Die Arbeit mit Tieren erfordert viel Geduld, ist aber auch sehr ergiebig an spannenden Bildern und Erfahrungen. Ein Crowdfunding-Projekt von der Konzeption bis zur Durchführung mit allen Inhalten zu begleiten war sehr fordernd aber auch ausserordentlich lehrreich. Im Idealfall nimmt man sich für solch ein Projekt ein bisschen mehr Vorlaufzeit.

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